Jetzt ist schon wieder "nach Ostern" und ich hoffe ihr hattet gute Feiertage. Bei uns waren die Ferien sehr turbulent. Wir haben neben der Auferstehung von Jesus auch noch Geburtstage und unsere Gemeindefreizeit gefeiert und sind etwas außer Puste wieder im Alltag gelandet. So vieles ist liegengeblieben, dass ich das Gefühl habe gar nicht nachzukommen, mit allem was ich ganz dringend erledigen sollte (draußen sind 24 Grad und ich habe es noch nicht mal geschafft unsere Sommerklamotten aus dem Keller zu holen - ich fürchte mein Kind ist heute mit der Winterjacke in die Schule!). Heute morgen, als ich müde meine Bibel aufschlug, habe ich diesen wunderbaren Satz in der Message gelesen,den Paulus an die Kolosser schreibt:
I want you woven into a tapestry of love, in touch with everything there is to know of God. Then you will have minds confident and at rest, focused on Christ, Gods great mystery. (Col.2,2)
Ich möchte, dass euer Leben eingewebt ist in einen Wandteppich der Liebe, verbunden mit allem, was wir über Gott wissen können. Dann wird euer Innerstes zuversichtlich und ruhend sein, ausgerichtet auf Christus, Gottes großes Geheimnis.
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Foto: Canva |
Auch wenn ich in Handarbeit nicht wirklich gut bin - mir gefällt dieses Bild: ein Leben, das eingewebt ist in Gottes Liebe. Alltage, die nicht gehetzt und getrieben sind, sondern die sich unter Gottes Händen in einem ruhigen Rhythmus, auf und ab bewegen, in ständiger Verbindung mit den gespannten Fäden, die uns Halt geben und nach oben ausrichten.
Ich fürchte, dass ich in Zeiten der Überforderung, stark dazu neige, mich selbst zu wichtig zu nehmen. Dann hilft es nicht, das Tempo noch mehr anzuziehen und am Leben zu zerren, sondern dann muß ich langsamer werden. Auch wenn alles in mir schreit: das geht doch nicht! Doch genau das geht. Mein Inneres zuversichtlich und ruhend werden lassen, ausgerichtet auf Gottes Liebe. Ganz praktisch sieht das für mich gerade so aus:
Nicht die Aufgaben der nächsten Wochen heute schon mit mir durch den Tag tragen. Einen Tag nach dem anderen nehmen (und manchmal auch: eine Stunde nach der anderen!). Mich daran erinnern, dass Jesus uns mit Schafen verglichen hat, die definitiv keine Lasttiere sind, sondern einfach dem Hirten hinterherlaufen und sich Tag für Tag führen lassen.
Sorgen auf Jesus werfen. Manchmal muß ich dafür nachts im Dunkeln pantomimisch einen Schneeball bauen und ihn energisch Richtung Decke werfen (gut dass mein Mann so tief schläft und davon nichts mitbekommt!).
Alltagsbegegnungen
priorisieren. Die innere Bereitschaft zu haben mich unterbrechen zu
lassen und mein Tun nicht so wichtig zu nehmen.
Mich nicht erst dann hinsetzten, wenn alles erledigt ist, sondern weil Feierabend ist. Mich auf das Sofa fallenlassen und - wie John Marc Comer das so gut ausdrückt - mich ein wenig anschauen lassen von dem Gott, der mich in Liebe anschaut.
Am Ende des Tages der Sehnsucht nachgeben, eine Abendrunde zu machen, am Flieder riechen, die Raben auf dem Feld beobachten und mich daran erinnern, dass die Welt ohne mich nicht unter geht - die Sonne aber schon.
Und ich mache eine kleine Blogpause. Einfach weil ich spüre, dass es gerade Zeit dafür ist, nicht zu sehr an den Fäden zu ziehen sondern ein wenig lockerer zu lassen. Nicht so viel: "Ich muß aber" und "ich sollte doch" sondern ein wenig mehr: "was hast DU dir für mich gedacht?" "Wohin willst DU mich führen?" Gott das Herz hinhalten. Den guten Hirten leiten lassen...
Danke für eure Mitlesen bis hierher. Ich melde mich wieder. Bis dahin - bleibt zuversichtlich und ausgerichtet auf Gottes große Liebe, in der wir leben dürfen.