Die Anspannug ist raus. Am Tag nach den Aufnahmen beim ERF bin ich müde und - neben der Erleichterung, dass es geschafft ist - kämpfe ich auch mit dem Gefühl von Niedergeschlagenheit und Versagen. Warum ist das so, frage ich mich? Eigentlich lief es doch gar nicht schlecht..
Es war es für mich schon etwas besonderes diesen Senders zu betreten! Während ich durch das schlichte Gebäude geführt wurde, strömten die Kindheitserinnerungen auf mich ein: Beim Schild mit Aufschrift Radio Monte Carlo musste ich an meinen Papa denken; an das kleine Transisterradio in seinem Schlafzimmer und das wöchentliche Rauschen beim Sendersuchen. Wir kuschelten uns unter der warmen Bettdecke zusammen, hörten staunend den packenden Worten von Klaus Vollmer oder Konrad Eissler zu. Wer würde nicht an Jesus glauben wollen, wenn er so etwas hört?, dachte ich mir dabei.
Im Gang vom ERF-Pop-Radio fiel mir die Funkbude ein, die wir mit ein paar Klassenkameraden bei uns Zuhause, unterm Dach, abhielten. Während meine Schwester und ich aufgeregt an Chips und Salzstangen knabberten hofften wir inständig, dass die Worte aus dem Radio in den Herzen unserer Freunde eine Sehnsucht nach unserem Jesus auslösen würde....es war jedenfalls ein spannender Rundgang im ERF.
Dazwischen beantwortete ich einem Redakteur ein paar kurze Fragen zu meinem Buch und das erste Interview war damit geschafft. Nach Schnitzel mit Pommmes begegnete ich, buchstäblich zwischen Tür und Angel, der wunderbaren Christina Rammler. Ein paar Sätze, ein herzliches Danke meinerseits für ihr tolles Buch und dann saß ich auch schon in der Maske für die TV-Sendung Gott sei Dank. Mein Kleiderset wurde begutachtet und für gut befunden (heisst: nichts glitzert und kein Muster stört). Die Hoffnung, dass ich nach der Maske unglaublich gut aussehen könnte verflüchtigte sich schnell. Es gibt eben natürliche Grenzen, denen sich auch die besten Stylisten beugen müssen. Dann wurde ich von den freundlichen Moderatoren begrüßt und schon saß ich auf dem Sofa im Studio. Das heisst: erstmal saß ich auf meiner Wasserflasche, die sich dann über den Sofa und den unteren Teil meines Kleidersets ergoß. Wie peinlich!!! Immerhin: Er ist eine Wasserflasche vom Gebetshaus Augsburg. Man könnte es also auch als eine Art Weihwasser betrachten ;-). Dann endlich, nach einem Probedurchlauf, den ich zuerst für die echte Aufnahme hielt, ging es los. An dem Punkt war ich schon so müde, dass ich gar nicht mehr so richtig weiß was ich auf die Fragen der Moderatoren geantwortet habe. Hoffe inständig ich hab nicht nur Mist geredet.
Nach einem letzten gemeinsames Handyfoto wurde ich an Rolf-Dieter Wiedenmann weitergereicht, der mich zum Abschluß noch für seine Sendung Calando interviewte. Ich mochte ihn auf Anhieb. Er kommt ursprünglich auch aus dem Schwabenland und wir redeten erstmal eine Runde in unserer Sprache, was mir nach einem halben Tag angestrengtem Hochdeutsch redens (oder eher: dem Versuch das zu tun) so richtig gut tat. Und dann nahm sich dieser, schon etwas ältere Herr, ganz viel Zeit und wir redeten ausgiebig und in Ruhe über das Leben, die Kirche und über Jesus. Am Ende der Sendung sprach er noch ein Gebet, falls jemand der Zuhörer Jesus kennenlernen möchte. Die Schlichtheit seiner Worte berührten mich. Ich spürte: hier sitzt einer der treuen Menschen, die diesen Sender für ganz viele Menschen über all die Jahre zu einem Segen gemacht haben. Zum Abschied gab er mir noch eins seiner Bücher, wir umarmten uns und dann saß ich auch schon wieder im Taxi und kam nach langen Wartezeiten an Bahnhöfen und einer erstaunlich kurzer Zugfahrt wieder Zuhause an.
Nach einem letzten gemeinsames Handyfoto wurde ich an Rolf-Dieter Wiedenmann weitergereicht, der mich zum Abschluß noch für seine Sendung Calando interviewte. Ich mochte ihn auf Anhieb. Er kommt ursprünglich auch aus dem Schwabenland und wir redeten erstmal eine Runde in unserer Sprache, was mir nach einem halben Tag angestrengtem Hochdeutsch redens (oder eher: dem Versuch das zu tun) so richtig gut tat. Und dann nahm sich dieser, schon etwas ältere Herr, ganz viel Zeit und wir redeten ausgiebig und in Ruhe über das Leben, die Kirche und über Jesus. Am Ende der Sendung sprach er noch ein Gebet, falls jemand der Zuhörer Jesus kennenlernen möchte. Die Schlichtheit seiner Worte berührten mich. Ich spürte: hier sitzt einer der treuen Menschen, die diesen Sender für ganz viele Menschen über all die Jahre zu einem Segen gemacht haben. Zum Abschied gab er mir noch eins seiner Bücher, wir umarmten uns und dann saß ich auch schon wieder im Taxi und kam nach langen Wartezeiten an Bahnhöfen und einer erstaunlich kurzer Zugfahrt wieder Zuhause an.
Und mit der Freude wieder an "meinem" Ort zu sein, kam auch der anfangs erwähnte Zweifel. Konnte ich wirklich das sagen was wichtig war? Jesus, was denkst du? War es gut? War es nicht viel zu wenig? Weil ich nicht einschlafen konnte blätterte ich noch in einem meiner Lieblingsbücher von Adrian Plass. Und mein Blick fiel auf die Stelle in denen er einen berühmter christlicher Redner, der über sein Leben nachsinnt, in einem inneren Dialog mit Gott sagen lässt (Gott beginnt:-):
"Was hat der kleine Junge Jesus gegeben, als er fünftausend Leuten zu essen geben musste?"
"Sein Mittagessen."...
"Meinst du es wäre schlau von dem Jungen gewesen, bei seinem nächsten Zusammentreffen mit Jesus mehrere LKW-Ladungen mit Brot und Fischen dabei zu haben, damit Jesus sich nicht die Mühe machen musste ein Wunder zu tun?...Alles was du je zu bieten hattest waren die paar Brote und Fische, die du bist. Es war fast nichts als du angefangen hast, und ohne ein Wunder reicht es hinten und vorne nicht, aber es ist immer noch alles was ich will. Sei der du bist, liebe mich und tu, was ich dir sage. Das ist alles."
Heute lese ich diese Worte nochmal. In Ruhe. Und denke: Wow. Genau darum geht es wohl. Wieso denke ich nur jedes Mal, dass ich aber jetzt eine LKW Ladung mitbringen muss, wenn ich doch immer nur eine Handvoll bringen kann? Und wenn ich doch eigentlich immer nur mich selbst sein kann (und das ist meistens schon schwer genug!). Tatsache ist doch: Es braucht JEDES MAL ein Wunder! Das gilt für die begeisternden Worte von begabten Predigern ebenso wie für die ruhige gesprochenen Gebete in einem schlichten Senderaum. Es gilt für damals, auf dem Dachboden bei der Funkbude, als ich mit verschwitzen Händen die Salzstangen weitergereicht habe und es gilt für heute, wenn ich flaschenumwerfend vor einer Kamera nach Worte suche; es gilt für diesen Blogpost und für jede kleine, alltägliche Begegnung die an diesem Tag noch vor mir liegt. Und es gilt für morgen, wenn ich (ab Januar) gemeinsam mit meiner Freundin Becky aufgeregt ein paar tolle Frauen in unser Wohnzimmer zum Alphakurs begrüßen werde. JEDES Mal braucht es ein Wunder! Egal wie lange wir mit Jesus unterwegs sind: LKW-Ladungen werden zu keinem Zeitpunkt verlangt! Letztlich zählt einfach nur das, was Adrain Plass so wunderbar schreibt:
Sei der du bist, liebe mich und tu, was ich dir sage. Das ist alles.