Jetzt ist es soweit: Kaum haben wir die vierte Kerze angezündet, schon feiern wir Weihnachten! Heute morgen habe ich die Weihnachtsgeschichte gelesen, wie sie uns im Lukasevangelium erzählt wird. Dabei leuchteten mir diese zwei Worte entgegen, die von den Engeln an die Hirten auf dem Feld gerichtet wurden: "Wir verkünden euch GROßE FREUDE! "Und dann sind diese Männer, die eben noch müde versucht haben ihre Nachtwache hinter sich zu bringen, Richtung Bethlehem gerannt. Mit wild klopfendem Herzen. Und sie haben Jesus gefunden. Und in ihrer großen Freude darüber, haben sich anschließend das halbe Dorf aufgeweckt. Beim Lesen kann ich mir ihre Ausgelassenheit so gut vorstellen. Wie sie mit leichtem Gang und laut singend zurück auf die Felder gelaufen sind, um ihre Schafe einzusammeln und den Morgenkaffee übers Feuer zu hängen. Scheinbar war alles wie vorher. Und doch war nichts mehr wie vorher.
Mich hatte diese Freude beim Lesen so richtig angesteckt. Laut singend habe ich das Frühstück gerichtet und mich an meiner neuen Weihnachtstasse gefreut. Ach, wie schön kann so ein Jesusgeburtstag sein! Bis unser pubertierender Mitbewohner weniger gut gelaunt aufgetaucht ist. Zuerst habe ich ihn verärgert zurechtgewiesen, dass er bitte doch ein bisschen dankbarer mithelfen soll. Und eben habe ich ihm angedroht sein ersehntes Weihnachtsgeschenk auf Morgen zu verschieben (oder auf eine unbestimmte Zeit!) wenn er mich jetzt nicht endlich in Ruhe schreiben lässt! Ja, so ist das mit der Weihnachtsfreude bei mir: Sie kann recht schnell wieder unter den anderen Dingen verschwinden. Ob das bei dem Hirten auch so war? Ob sie nach dem Frühstück, beim Verteilen der Aufgaben für den Tag, wieder so richtig genervt voneinander waren? Schließlich hatten sie kaum geschlafen! Und bestimmt war da auch einer in ihrer Truppe der sich liebend gern vor den unangenehmen Pflichten gedrückt hat.Scheinbar alles wie vorher. Und doch - da war dieses Kind im Stall... und der offene Himmel... Vielleicht haben sie in den darauffolgenden Nächten immer wieder über diese Ereignisse geredet, nachdem sie sich ausreichend Mut angetrunken hatten (man redet schließlich als Hirte nicht gern über seine Gefühle!). Über ihnen leuchtet ein neuer Stern am Nachthimmel. Und da war auch wieder diese Freude. Und sie ahnten: Ab jetzt wird alles anders.
Ach, ich wünsche euch von Herzen frohe Weihnachten! Und wenn es bei euch ein wenig so ist wie bei uns - dass sich die Feierlaune nicht durchgehend halten lässt! - dann könnten wir vielleicht im Dunkel eine Kerze anzünden. Gott unser Innerstes hinhalten. Und diese Worte in unser Herz leuchten lassen:
Am Ende dieses Jahres möchte ich euch auch von Herzen DANKE sagen, für euer Mitlesen auf diesen Seiten! Das bedeutet mir so viel. Und wie schön war es, einige von euch in diesem Jahr auch ganz persönlich zu treffen! Wenn ihr mögt, dann lesen wir uns hier wieder - auch im neuen Jahr 2025.
Bis dahin- Seid umarmt und gesegnet!