Samstag, 30. November 2013

Politische Früherziehung!


Gestern sah der kleine Sohn unsere Bundeskanzlerin im Fernsehen und war ganz begeistert von ihrer grünen Jacke (Samu liebt grün!): 
„Grün! Grüüün!" und Freunde! Freunde!", rief er und zeigte aufgeregt auf die nette Dame in grünem Kostüm.
„Angela", sagte ich erklärend.
Heute sah er das obige Bild in der Zeitung. 
"Angela!", rief er freudig. Sogar ohne Kopf erkannt!
 Also wenn sie weiterhin öfters grün trägt, hat sie einen Wähler in 16 Jahre sicher...

 Wünsche Euch allen einen schönes und gesegnetes
1.Adventswochenende!


  Winterstimmung im Schwarzwald und staunen auf dem Schlossplatz:




 

Donnerstag, 28. November 2013

Was bleibt, was kommt?

Die letzten Tage bin ich mit Samu und meiner Nichte nach Hause gefahren, 
zu meiner Mutter in den Schwarzwald.
Ich sage immer noch: „nach Hause“, auch wenn ich seit ganz langer Zeit nicht mehr dort wohne. Aber es ist der Ort an dem ich aufgewachsen bin, wo mir jede Straßenecke vertraut ist und überall Erinnerungen und Geschichten stecken.
Und doch - das Leben geht weiter, auch bei diesem langsamen Rhythmus auf dem Land.
Meine Schulkameraden haben zum großen Teil hier ihre Häuser gebaut und Kinder großgezogen. Aldi und Co sind auf dem Vormarsch und die kleinen Läden verschwinden, einer nach dem anderen. Das gefällt mir nicht. Am liebsten hätte ich, dass alles so bleibt wie es früher war. 
Ich hätte es so gerne, dass mein Papa noch die Treppen heruntereilt, um mir die schwere Taschen abzunehmen um dann meinen Geschichten von der „großen weiten Welt“ zu lauschen. So gerne sind wir dann bei stürmischem, kaltem Wetter in den Bergen spazieren gegangen. Ich habe es geliebt - seine starken, weit ausholenden Schritte neben mir.
Aber die Schritte wurden schwächer und langsamer, bis sie zum Schluss nicht mehr gehen konnten. Jetzt trage ich das Gepäck selbst nach oben und vermisse ihn.

Auch meine Mutter befasst sich mit ihrem irdischen Lebensende. Es fällt mir schwer, aber ich bewundere es auch an ihr. 
Manche Menschen können sich nicht mit ihrer Sterblichkeit befassen, wenn sie auch noch so alt sind.  Meine Mutter hat sich vorbereitet:
den Ablauf ihrer Beerdigung festgelegt, uns ihr Vermächtnis aufgeschrieben und die Wohnung von allem überflüssigem freigemacht. So genießt sie jetzt noch ihre Enkel und die schönen Erinnerungen, um dann im stillen Vertrauen dem entgegenzugehen, dem sie ihr Leben lang nachgefolgt ist.

Aber wenn ich Zuhause bin, nehme ich auch das wahr, was an Neuem nachkommt.
Ich sehe Samu, wie er voller Energie auf die Klaviertasten einhämmert, die auch unter den Händen von mir und meiner Schwester so gequält wurden. Er platzt fast vor Lebenslust und Neugier auf alles was kommt. Alles ist neu, unberührt und um jede Ecke warten Überraschungen. Er ist gestern zum ersten Mal Bob gefahren - was war das für ein Staunen! Wie herrlich seine Freudenschreie bei der rasanten Fahrt zu hören.

Dann sehe ich meine Nichte, voller Träume und Pläne
Ihre Zukunft liegt offen vor ihr - in diesem Alter ist alles noch möglich (zumindest scheint es so).
War ich nicht erst gestern selbst in diesem verheissungsvollen Lebensabschnitt?
So kommt es mir vor...

Und dann schaue ich mich an und denke: 
Gott, was kommt noch? 
Hast du noch etwas vor mit mir? 
Ich meine, ich bin gerne Mama (!), aber ich merke ja jetzt schon, dass Samu sich langsam loslöst und ich wieder kleine Freiräume bekomme. Wie soll ich sie füllen (nachdem ich wieder zu Kräften gekommen bin - wird mein Mann jetzt sagen!)?
Zurück in den stressigen Sozialjob oder kann ich auch noch träumen von unbegangenen, neuen Wegen? 
Alles in allem lässt mich der Besuch Zuhause immer etwas melancholisch werden (wie man an diesem Post deutlich merkt).
Aber es fordert mich auch neu heraus zu vertrauen, dem meine Hand hinzustrecken, der alle Zeit in seinen Händen hält. 
Er bleibt bei uns, in allen Lebensphasen und er wird es gut machen:
- für meine Mutter,  wenn sie die letzte Steigung hier bewältigen muss (alt werden ist wirklich nichts für Feiglinge!)
- für den kleinen Sohn, dessen Seele noch formbar ist wie Wachs, der viel Gutes und Schönes aufnehmen wird und leider auch manches Schwere 
- für meine Nichte, die erleben wird wie Träume wahr werden und manche Träume auch zerplatzen
- für mich, wenn ich meine Grenzen gnädig annehmen kann und vielleicht auch darüber staunen werde, wo sich noch ganz ungeahnte, spannende Wege auftun.

In jedem Fall glaube ich eines:
Die Zukunft liegt für uns alle noch vor uns.
Oder -  wie es mal ein Mann Gottes gesagt hat:
Das Beste kommt noch!!!





Samstag, 23. November 2013

Was mein Leben reicher macht

Ich lese ab und zu „DIE ZEIT“.
Nicht alle Artikel – dafür fehlt mir die Zeit. 
Aber immer meine Lieblingsseite: die "Zeit der Leser". Hier schreiben Leser z.B. ihre Lieblingsworte, veröffentlichen Kritzeleien und Gedichte. Und es gibt eine Rubrik:
Was mein Leben reicher macht.
Das sind oft ganz besondere, meist auch ganz einfache Momente und ich freue mich immer das zu lesen.
Also, diesem Beispiel folgend will ich ab und zu hier auch diese Rubrik einführen.
Vielleicht macht sie Euch beim Lesen ja auch ein bisschen reicher - das wäre schön!

Hier also mein kleiner Wochenrückblick über das kleine Extra was mein Leben reicher macht:

Mich darüber freuen, dass der beste Italiener Stuttgarts über den Balkon, 
durch den Garten und direkt um die Ecke liegt


Ein tolles Buch zu Ende lesen: Blue like Jazz von Don Miller.
Und der Soundtrack der Woche:
Die CD von Passenger- passt genau in diese Jahreszeit, finde ich.

Mit Samu die ersten  Ausstecherle backen(und verhindern, dass er den gesamten Teig isst!)


Mamas Anruf dass Zuhause im Schwarzwald gerade der erste Schnee fällt (dieses BIld ist vom letzten Jahr!), und vor allem auch zu hören , dass es ihr nach dem leichten Schlaganfall fast wieder so gut geht wie zuvor.


Das Strahlen meines Sohnes zu sehen, wenn er seine Cousine erblickt (die leider bald auf einen längeren Auslandsaufenthalt geht)


Beim Blick in den Garten die Rosen hinter der Bank zu sehen, die unbeirrt weiterblühen
trotz dem trüben, nasskalten Wetter

Der Kommentar von Samu: Er hängt müde auf dem Sofa und blickt sich im Wohnzimmer um
und sagt anerkennend: „Mama, du hasch aber schön aufgeräumt!“

PS: Falls ihr Lust habt könntet ihr einen Satz dazu schreiben was Euch diese Woche reicher gemacht hat - ich mag es einfach, darüber zu lesen:-)

Donnerstag, 21. November 2013

Nur noch kurz die Welt retten...

Heute hat der Tag hat nicht gut angefangen.
Samu hat die dritten Nacht in Folge ziemlich schlecht geschlafen und ich bin total gerädert aufgewacht. Das Klopfen an meinen Schläfen verkündet, dass der Migräneanfall noch nicht wirklich vorbei ist und das trübe Wetter draußen ist auch nicht gerade motivierend, um aus dem Bett zu kommen. Der Mann ist krank aufgewacht und ich muss mich sputen um Samu in die KiTa zu bringen.

Dort wird er von den Erziehern nicht begrüßt, was mich innerlich total sauer macht (so etwas fällt mir nur auf wenn ich mich schlecht fühle und normalerweise sind die Erzieherinnen wirklich nett!). Ich öffne noch kurz Samus Vesperdose und der Geruch von dem Fleischküchle, das er so liebt, zieht durch den Raum.
„Igitt“ sagt das Kind neben ihm und hält sich die Nase zu.
„Igitt“, sagen auch die anderen und deuten auf meinen Sohn.
In mir zerspringt etwas, nichts weltbewegendes, aber dieser kleine Wunsch, mein Sohn möge in einer heilen Welt aufwachsen in der alle nett zu ihm sind und ihn lieben.
Am liebsten würde ich ihn von seinem Stuhl ziehen und wieder mitnehmen.
Ich tue es natürlich nicht (will ja keine Übermutter sein!), sondern gehe mit leicht bedrücktem und müden Herzen nach Hause.

Hier wartet ein lieber Mensch auf mich, der gerade eine schwere Zeit durchmacht. Ich wünschte ich könnte ihm helfen, eine Last abnehmen, die Welt auch hier etwas heiler für ihn machen.
Aber ich habe den Eindruck er geht nach unserem Gespräch noch trauriger wie er gekommen ist.
Ich muss dringend noch ein paar Mails beantworten. Darunter ist auch eine Anfrage zum Predigen, und zwar zum Thema: „starke Frauen!“
Richtig. Ich muss lachen. Gott, solltest du das ernst meinen, zeigt es mal wieder deinen Humor.
Ich hole meinen Sohn ab. Er wirkt ganz glücklich. Auf meine Frage mit wem er gespielt hat sagt er: „Alleine!“ Oh. Aber er strahlt dabei.
Ich weiß, ich muss lernen loszulassen. Am liebsten würde ich für Samu, meine Freunde und alle Kinder dieser Erde (haha, ich liebe diesen Film!) die Welt heil machen. Aber das geht nicht – erstaunlicherweise!

Henri Nouwen schreibt:
„Wir können den Menschen das Leid nicht abnehmen, 
aber wir können es unter Gottes Segen stellen“. 
Das will ich tun, das kann ich tun, immer wieder, jeden Tag neu:
Die Not der Menschenkinder und meinen eigenen kleinen Schmerz
unter diesen Segen stellen.
ER ist eben der Einzige, der wirklich alles heil machen kann.

Montag, 18. November 2013

Akkus aufladen!!!

Mein Mann spart gerne und ich gehe gerne einkaufen. 
Das sorgt manchmal für kleinere Unstimmigkeiten in unserer Ehe. Mein neuester Einkauf allerdings hat selbst Heio überzeugt - ist er doch auch unter dem Aspekt  "Sparen" zu sehen (klug muss die Frau sein!):
Es ist eine Solar- Lichterkette!
Ich habe das Teil sofort an unserem Balkon angebracht und beim Beginn der Dämmerung mit Samu gespannt auf das bunte Leuchten gewartet. 
Aber unsere Begeisterung hielt sich in Grenzen: die Lichtlein leuchteten sehr schwächlich und armselig. Man konnte sie fast klagen hören: „wie sollen wir denn ohne Strom leuchten?“ 
Wie sie dann am nächsten Abend das Leuchten völlig verweigert haben, kam mir die brilliante Idee, mal in die Betriebsanleitung zu schauen.  
Aha! Hier stand: 
 
Vor der ersten Inbetriebnahme ist zu beachten:
stellen Sie den Schalter nicht auf ON bevor sie der Solarleuchte mindestens 48 Stunden(z.B. 4 Tage) in der OFF-Position zum Aufladen im direkten Sonnenlicht gegeben haben.
OK, 4 Tage im direkten Sonnenlicht aufladen, im November...
vielleicht sollte ich die Lichterkette erstmal in Urlaub zu Freunden nach Australien schicken.
Aber heute scheint die Sonne, die OFF-Position ist eingeschalten und ich bin ganz zuversichtlich!

Ich habe mich heute auch schon in die Sonne gesetzt, um meine Akkus aufzuladen.
Eigentlich geht es mir ähnlich wie unserer Lichterkette:
Die letzten 2 Jahre waren ziemlich kraftraubend: wenig Schlaf, schwere Erkrankungen in unserer Familie...es war einfach viel los.
Und ich weiss, dass es genau das ist was ich jetzt brauche: eine Zeit im „OFF“ und einfach auftanken und empfangen.
Aber ich bin ungeduldig. Sobald ein bisschen Kraft zurück ist, fange ich an zu Putzen, to-do-Listen abzuarbeiten, Möbel umzustellen (ich liebe es, Möbel umzustellen!) und andere wirklich  wichtige Dinge zu erledigen. Dann falle ich nach kurzer Zeit wieder erschöpft in mich zusammen und fühle mich so schwach und armselig wie meine Solarlichtlein.

Demzufolge leidet mein armer Mann unter meiner schlechten Laune und ich bin eine inkonsequente Mutter, weil ich wenig Kraft habe, um was zu ändern. 
OK, an alle Mütter, wenn ihr denkt ihr seid inkonsequent - BEAT THIS:
mein Sohn schläft auch mit seinen 2 Jahren nur ein, wenn ich neben ihm im Bett liege,
er kann gleichzeitig bis zu 3 Schnuller im Mund halten (ich hoffe das wird keine teure Rechnung beim Kieferchirurgen nach sich ziehen!)
er bekommt öfters mal Schokolade von mir damit er Ruhe gibt 
und dazu auch noch 1-2 Saftfläschchen am Tag.
Ich weiß, das ist nicht gut und ich muss DRINGEND etwas ändern! 
Aber dafür muss ich Kraft tanken, mindestens "4 Tage im Sonnenlicht"...
Und ich will lernen: manches im Leben braucht einfach Zeit, auch wenn ich meine, es müsste doch viel schneller gehen. 

Ein lieber Freund hat mir neulich einen schönen Text von Berhard von Clairvaux in die Hand gedrückt: 
 Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal.
Warte bis du erfüllt bist. Auf diese Weise gibst du, ohne eigenen Schaden zu nehmen.
Lerne nur aus der Fülle auszugiessen und habe nicht den Wunsch, freigiebiger zu sein als Gott.
Die Schale ahmt die Quelle nach: erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluß, wird zum See.
Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst.
Wenn Du nämlich schlecht mit dir umgehst, wem bist du dann gut?

Das will ich mir merken. Ich will auftanken, mich in die Sonne legen, mich lieben lassen von Jesus, meinen Sohn geniessen...
Ich wünsch Euch allen auch etwas Zeit zum Auftanken, Freude an etwas Schönem und dass ihr euch lieben lasst!
hier ein paar „Auftank-Bilder“ von mir in den letzten Tage: 

                                Samu und unserem lieben Besuch beim Spielen zuschauen



                                              mit Heio in der Sonne Pizza essen.






                  für Samu eine Unterlage für die Eisenbahn basteln und mit ihm darauf spielen!



dem Zweg in Nachbars Garten beim Sonnen zuschauen und die erste Weihnachtsdeko aufhängen

Donnerstag, 14. November 2013

Schmerz lass nach!!!

Heio hat mir einen Gutschein für eine „Thai-Massage“ geschenkt. 
Das ist nichts sexuelles, wie ich mit Erleichterung feststellen konnte, sondern angeblich eine
„ganz entspannte Rückenmassage“, laut meinem Mann- dem Thailandexperten;-).
Also gut, trotz innerer Vorbehalte, ließ ich mich darauf ein (ich bin nicht so der Massagetyp!).
Heute also Samu schnell in der KiTa abgegeben und pünktlich zum Termin erschienen.
Entspannungsmusik empfing mich im Eingangsbereich, der Duft von ätherischen Ölen in der Luft, ich legte mich voller Vorfreude auf die Massageliege, bereit mich richtig zu entspannen.

Es verwirrte mich etwas, dass die Massage an den Füßen begann, aber wahrscheinlich gehört das zur thailändischen Rückenmassage, dachte ich mir.
Da durchzog mich ein stechender Schmerz - WHAT THE F****!!! Die Frau lief über mein Bein und dann den Rücken hinauf!!! Und es war keineswegs eine zierliche Thailänderin, sondern eine muskelbepackte asiatische Kampfmasseurin. Zuletzt hatte ich solche Schmerzen kurz vor Samus Geburt.

 Ich stöhnte schmerzerfüllt auf und es war mir total egal. Es knackte in meinem Rücken und ich sah es schon vor mir: gebrochene Rippen, eingeklemmte Nerven, Lähmungserscheinungen...Ich wollte gerade „aufhören!!!“ schreien, da stieg sie wieder von mir runter.
Jetzt fing sie an mit ihren muskulösen Händen meinen Rücken zu bearbeiten. Nun kommt also die „entspannte Rückenmassage“, dachte ich. 
Ich hatte aber jegliche Entspannung verloren. Die gute Frau saß auf mir und arbeitete sich tief in die Schmerzpunkte meines Rückens. Sie holte Schmerzen hervor an Stellen, die ich bisher noch nie gespürt hatte. Mein gesamter Rücken brannte. Ich dachte daran zu beten, für Thailand, für die Frau auf mir....
„Nicht kämpfen, loslassen!“ befahl sie. Das sagt mir Gott auf ganz oft, aber er rammt mir dabei nicht den Ellenbogen in den Rücken!!! Tränen brannten in meinen Augen. Ich bin eine verweichlichte Europäerin, ich sollte nicht zu Thailändern in Behandlung gehen, die sind doch ein viel härteres Leben gewohnt, so viel Leid und Schmerz was die schon erlebt haben müssen...ich versuche weiter zu beten. 
Dann endlich, nach einer kräftigen Gesichtsmassage und nach mehreren extremen Verrenkungen meines Oberkörpers war es vorbei.
Sie lachte!!! Wirklich! Sie lachte mich aus, glaube ich! „Müssen viel locker sein!“ sagte sie mir, „viel Schmerz!“
„Ja, viel Schmerz!“, sagte ich und musste dann doch auch lachen.
 „Es ist schwer, locker zu sein, wenn ich Angst haben muss, dass sie mir vielleicht wieder auf den Rücken steigen“, wagte ich anzumerken.
 „Jetzt 3 Tage vielleicht Muskelkater und Schmerz, dann besser!“, ermutigte sie mich, meine Bemerkung ignorierend.
Danke. Toll, dann bin ich also in 3 Tagen wieder schmerzfrei, so wie vor der Massage? 
Ich gebe ihr ein reichliches Trinkgeld. Es ist die Dankbarkeit, dass ich überlebt habe. Heimlich teste ich sämtliche Gelenke. Stelle erleichtert fest dass ich mich noch einigermassen bewegen kann. Nur die Fingerspitzen fühlen sich betäubt an. Das kann aber auch psychosomatisch sein.
„In 2 Wochen wiederkommen!“, befahl sie mir. „Ja“, sagte ich und ich hoffe, Gott verzeiht mir die Lüge. Ich konnte dieser Frau nicht wiedersprechen.  Sie kann bestimmt auch Kung-Fu!
Vor der Praxis klingelt mein Telefon. „Und, war`s schön?“, fragt der Mann.
„Erzähle ich dir zuhause“, sage ich mit drohender Stimme bevor mir das Hany aus den tauben Fingern fällt.

PS: schönen Gruß auch an die lieben Freunde für diesen tollen Tip! ;-) 




Samu hat es nach meinem Bericht gleich nachgespielt.
Und wenn er auf meinem Rücken hängt, tut es schon nicht mehr so weh!
 

Montag, 11. November 2013

Wake me up when November ends!?


Wäre der November ein Kumpel von mir, würde er mir wirklich leid tun.
Keiner kann ihn richtig leiden. 
Wenn er auftaucht werden die Gespräche oft trübsinnig und man hofft, dass er bald verschwindet, weil erst dann der glitzernde und beliebte Dezember auftauchen wird.

Da nützt es dem armen November auch nicht viel, wenn er sich mit Leckereien einschleimt die normalerweise erst der Dezember mitbringt (im November schmecken Lebkuchen einfach noch nicht richtig!).
Und wenn er strahlendes Wetter mitbringt, dann ist es halt noch die Auswirkung vom goldenen Oktober.
Man hört nicht viel gutes über den November.

Obwohl, gestern hat jemand was Positives gesagt- ein Radiomoderator meinte angesichts des regnerischen, kalten Wetters ( typisch November!):
„Das ist tolles Wetter um sich in der Wohnung zu verkriechen, auf die Couch zu legen und mal wieder ein gutes Buch zu lesen.“ 
Bei dieser Bemerkung musste ich fast hysterisch Lachen!
Ich stelle mir vor wie mein 2-jähriger Sohn zu mir auf den Sofa krabbelt und sagt: „Mama, heute machen wir einen gemütlichen Nachmittag! Wir lesen zusammen, trinken Tee und bleiben einfach ganz ruhig auf dem Sofa liegen!“
Tut mir leid, lieber November, mit diesen positiven Aspekt kann von dir kann ich leider gerade nicht viel anfangen.

Aber ich habe andere, kleine Schätze entdeckt:
In unserem Garten finde ich noch unter verwelkten Zweigen ein paar leckere Himbeeren 
und rote, saftige Tomaten. Unglaublich! 
Und es schmeckt im November besonders gut - eine unerwartete Freude.
Mein Lieblingsmann hat am Samstag im Dreck gegraben und noch eine ganze Ladung Kartoffeln geerntet. November, du überrascht uns!

Gestern habe ich es doch noch geschafft abends auf dem Sofa etwas zu lesen. 
Manchmal krame ich meine Lieblingsbücher heraus und freue mich darin nochmal hin und her zu lesen, ein Gefühl wie alte Freunde treffen.
Eines dieser geliebten Bücher ist „Nimm sein Bild in dein Herz“, von Henri Noewen.
Er berichtet darin unter anderem von einem Freund, der oft in schwierige, arme Länder reist.
Der Freund hat einen realistischen, weisen Blick auf die jeweiligen Siuationen.
Aber anstatt mit trübseligen Geschichten zurückzukommen, berichtet er immer von den verborgenen Freuden, die er dort entdeckt hat.
 Er sagt dann:
 „Ich sah etwas ganz Kleines und ganz Schönes, etwas das mir sehr viel Freude schenkte.
Er erzählt von einem Mann, einer Frau, einem Kind, wie sie ihm Hoffnung und Frieden brachten.Er erzählt von kleinen Gruppen, die mitten in allem Wirrwarr und trotz aller Schwierigkeiten voller Vertrauen und treu zusammenhalten. Er erzählt von den kleinen Wundern Gottes.“
Henri Noewen schreibt dazu:
Ich will lernen, überall die wirkliche Freude herauszuholen, wo sie nur zu holen ist, und sie hochzuhalten, dass andere sie sehen.“

Ja, dachte ich, genau das will ich auch lernen.Auch wenn es mir gerade oft schwerfällt.
Ich will nicht dem Trübsinn verfallen und mich überwältigen lassen von so mancher tiefer Not meiner Freunde, die mich in diesem Tagen bedrückt. Ich möchte gerne etwas in den Geschichten erkennen und hochhalten, was es wert ist, dass wir es gemeinsam feiern.
Ich will Ausschau halten nach dem verborgenen ganz Kleinen und ganz Schönem.
Einen "Novemberblick" für´s Leben:
Unter vertrockenten Zweigen triumphierend eine Himbeere finden und hochhalten.
Im Dreck wühlen um noch ein paar übersehene Schätze zu heben.
Come,wake me up November!




 

 

Freitag, 8. November 2013

Familienbilder



Wir hatten zum ersten (und vielleicht einzigen) Mal im Leben ein Fotoshooting, und zwar bei  Veronika.
(s. auch meine Lieblings blogs-))
Eigentlich dachte ich immer so ein Shooting  ist nur etwas für besonders schöne Menschen , aber auf Veronikas Bildern sehen irgendwie alle Menschen besonders schön und so natürlich aus.
Deshalb haben wir es gewagt  und an einem der schönsten Herbsttage des Jahres waren wir zusammen im Killesbergpark.
Heio war seit über 18 Jahren mal wieder beim Friseur und ich finde die Bilder sind Klasse geworden.
Was so eine Fotografin und ein gutes Bildprogramm alles kann (DANKE Veronika!!!).
Und vielleicht ist es einfach mein Versuch, eine ganz besondere Zeit irgendwie festzuhalten. 
Das Leben fliegt so schnell dahin...
Hier ein paar Einblicke in einen lustigen Nachmittag: