Ein kurzer Gruß von hier - zwischen Manuskript schreiben und Lesungen vorbereiten. Manchmal habe ich das Gefühl mir rennt die Zeit davon und kaum ist Samuel morgens aus der Tür poltert er auch schon wieder laut rufend die Treppe hoch: "Was gibt`s zum Essen?"
Aber ich versuche mich nicht hetzen zu lassen, denn gehetzt kann man so wenig schreiben wie man gehetzt seine Liebe ausdrücken kann. Apropos Liebe: In diesen Tagen freue ich mich wieder so sehr über gute Bücher, die hier im Haus verstreut liegen. Da ist dieses Buch von Jennifer Zimmermann, das so dicht und aufwühlend und berührend geschrieben ist. Sie schreibt über die heftige Zeit in ihrem Leben, in der ihr Sohn mit Fehlbildungen zur Welt kam und ihr Vater und ihr Schwager kurz nacheinander gestorben sind. Sie erzählt von ihren Zweifeln, dem Schmerz, der Verlorenheit und ihrem Ausharren auf dem "abgewetzten Sofa des Glaubens". Jenny schreibt im Vorwort:
Für die Zweifel und Stotterer und Vielleicht-Sager. Für die, die am Schmerz der Welt zerbrechen...Ja, ihr täuschte euch nicht. Die Welt steht schief. Sie klappert und ruckelt beim Leben. Ich spüre es auch.Was für eine Schreibgabe hat diese Frau! Und was für ein Geschenk, dass sie ihre Geschichte mit uns teilt. So fern von schnellen Antworten und frommen Phrasen. Tief durchlebte Erkennnis, dass Glaube bedeutet die Gewissheit zu haben, im Ungewissen zu leben. Ich kann euch dieses Buch nur wärmstens empfehlen!
Und ich empfehle euch auf Tines Blog vorbeizuschauen. Sie erzählt, in ihren Worten, in kurzen Abschnitten die Geschichte von Esther (aus der Bibel :-)). Es ist so gut, dass dringend ein Bucheinband außenrum müsste (Hallo an alle Verlagsmenschen!). Aber lest selbst. Ich blättere inzwischen im neuen Buch von Sarah Bessey und in einem weiteren Buch über den Sabbat. Es ist meine - fast schon verzweifelte - Suche wie wir, als Familie, den Sonntag noch mehr entschleunigen und zu einem wirklichen Fest-Tag machen können. Einfach weil wir so geschaffen sind und weil ich zunehmend merke, wie schlecht es für meine Seele ist wenn ich das dritte Gebot (den Feiertag zu heiligen) nicht einhalte.
Also, ihr seht: Hier ist Schreiben und Lesen angesagt. Ich glaube es war Anne Lamott die gesagt hat: To write makes you a better reader. And to read, makes you a better writer. Und sie hat ja so recht damit.
Samuel hat gestern beim Mittagessen erzählt, dass die Mutter von einem Schulfreund nun eine neue Arbeitstelle im Supermarkt hat. "Und", habe ich gefragt, "was sagst du was deine Mama arbeitet?" "Sie liest Bücher." Haha. Genau. Was ist das denn für ein Riesengeschenk?! Ich kann es an manchen Tagen kaum fassen.
Also, ihr entschuldigt mich: Ich muß weiterlesen. Ich schick euch ein paar Sonnenstrahlen durch den Nebel - seid umarmt und habt eine gesegnete Woche!!!
Blick gestern morgen aus dem Schlafzimmer - Gott ist ein großer Künstler! |
Herbstschönheiten auf dem Tisch und in der Luft: |
"Mama, sind das jetzt unsere Haustiere?" "Nein, nur Gäste die zum Essen kommen." |
wie der Vater.... |
... so der Sohn. |
Und Mama liest. (war schön bei Euch!!!) |