Freitag, 13. September 2013

Kindermund


Ein Dialog heute morgen:
„Samu, hast du die Mama lieb?“
„Nein.“ Ok. Das meint er natürlich nicht wirklich so, hoffe ich.
„Hast du die Caro lieb?“(seine total geliebte Cousine)
„Nein.“ Oh. 
Verblüfftes Schweigen meinerseits.
„Ih hab Würschdle lieb!“ verkündet der Sohn eines Vegetariers und marschiert in die Küche.
Na dann, Mahlzeit.


Dienstag, 10. September 2013

Augenblicke




Samu geht seit dieser Woche in die Kita! 
Nur für eine Stunde vormittags und ich bin noch mit dabei. Trotzdem ist es ein bisschen mehr loslassen und auch ein bisschen Wehmut in mir, dass diese ganz enge Phase der ersten Jahre nun langsam zu Ende geht.
Aber ich bin auch total froh, dass wir den Platz hier in der KiTa bekommen haben. Es ist so eine nette, liebevolle Atmosphäre dort.
Der kleine Sohn bewegt sich auch schon ganz fröhlich hin und her, bewundert die Autos,die Fische im Aquarium, die Kinder mit den verschiedensten Hautfarben. Und dazwischen kommt dann auch immer ein kurzer unsicherer und ängstlicher Moment in all dem Neuen. Ich spüre dann wie er mich mit seinen Augen sucht, unsere Blicke treffen sich, ein kleines frohes Aufatmen auf seinem Gesicht:,,Mama ist da“, und er spielt fröhlich weiter.
Heute Mittag sitze ich vor meiner Bibel und konnte mich, wie so oft, so schlecht konzentrieren. Die Gedanken schweifen immer wieder ab zu den Ereignissen von heute Vormittag. Ich bleibe innerlich mit einem Lächeln auf den Lippen an den kurzen Blickwechseln zwischen Samu und mir hängen.Und da trifft mich der Gedanke:das ist es, was ich hier suche. Hinter den Worten dieses alten Buches, hoffe ich diesen Blick meines Papas im Himmel aufzufangen, der mir sagt: „Ich bin da. Alles wird in Ordnung kommen. Fürchte Dich nicht.“ Dann kann ich aufatmen und weitermachen mit den kleinen wichtigen und unwichtigen Dingen meines Alltags.
Nur einen Augenblick....


Sonntag, 8. September 2013

Das Wichtigste...

....ist nicht zu vergessen was das Wichtigste ist!

Ich bin ein Mensch der Stille braucht. Mir tut sie einfach gut. 
Manchen fällt es schwer längere Zeit mal alleine zu sein und tanken auf wenn sie unter Menschen sind. Ich tanke auf, wenn ich alleine bin - und bin dann wieder gerne unter Menschen. 
Ich brauche die Stille und Zeiten zum Reflektieren wie ich die Luft zum Atmen brauche. Und wenn ich sie mir nicht nehme, dann bin ich unzufrieden, gehetzt (mein allerliebster Mann kann davon ein Lied singen!), mache zu vieles und oft nicht das, was wirklich wichtig ist.

Vor längerer Zeit habe ich mir einmal vorgenommen, mindestens einmal im Jahr für ein paar Tage alleine weg zu fahren. Der Ort, an den ich meistens fahre heisst – passenderweise – Betberg. Er liegt mitten in den Weinbergen bei Freiburg.
In den letzten 2 Jahren hat es aus einem bestimmten Grund nicht geklappt dorthin zu kommen: ich habe einen kleinen Verfolger und ich bin schon froh wenn ich alleine auf`s Klo gehen kann.
Jetzt aber habe ich es geschafft. Zwei Tage ganz alleine, nur für mich. Zeit zum hinhören auf das, was in mir ist und auf meinen besten Freund. Manchmal erlebe ich, dass Gott diese Zeit nimmt, um mir vieles zu zeigen und zu erklären, und manchmal geniesse ich einfach nur die Stille und dass Er da ist und mich liebt.
Es ist auf jeden Fall immer eine tolle Zeit.

Auch dieses Mal war es gut. Ich war zwar sehr müde-eigentlich ist das eine Sache die mir klar wurde:wie müde und erschöpft ich immer noch bin. Am liebsten hätte ich die Tage durchgeschlafen. Aber vor lauter Müdigkeit konnte ich kaum schlafen (klingt nicht wirklich logisch, ist aber so).
Aber vor allem habe ich wieder neu entdeckt was wirklich wichtig ist und was gerade für mich dran und möglich ist und eben auch was gerade nicht möglich ist.

Es tat gut durch die Weinberge zu spazieren.
Bisher war ich meistens im Winter da und war erstaunt darüber wie sehr die Weinstöcke da zurück geschnitten werden.

 Einer der Arbeiter hat es mir so erklärt:
 „Wir lassen nur ein oder 2 kleine Äste übrig(oder heißt es Augen?), damit die Kraft und Energie der Pflanze sich dorthin konzentrieren kann. Alles überflüssige wird abgeschnitten.“ 
Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal die Weinernte erlebt. Die, in meiner Erinnerung, so karge und beschnittene Weinstöcke, hingen nun voller süßer Weintrauben.Ein tolles Bild.

Vielleicht ist es bei uns Menschen ja ähnlich. 
In manchen Jahreszeiten bleiben nur ein paar wenige Dinge übrig, in die man Kraft geben kann.  Manches muss weniger werden, manches muss man loslassen, sich von manchen Vorstellungen verabschieden. Das wird vielleicht erstmal ein bisschen schwerfallen, auch weil es dann so karg und wenig erfolgversprechend aussieht.
Aber die Jahreszeit wird kommen in der man erlebt, dass der Fokus auf das Wesentliche, letztendlich gut und wichtig war: dann, wenn die fetten Früchte sichtbar werden! 
Wie cool wird das sein...







Donnerstag, 5. September 2013

Höchste Eisenbahn!


Der Weckruf von Samu lautet seit Wochen(oder eher Monaten):
Mama, komm ZUG BIELEN!!! 
Und das hört dann bis spät abends nicht auf.
Meistens will er noch einen Zug mit in`s Bett mitnehmen.das ist ihm lieber als jedes Kuscheltier.Die Eisenbahn ist das Höchste.
Sein Lieblingsausflug ist zur Zeit die große Brücke in unserer Nähe von der aus wir die verschiedensten Züge beobachten können. Bevor ich zur Jungsmama wurde, fand ich es schlimm, dass wir so nahe an den befahrenen Straßen und den Bahngleisen wohnen. Jetzt ist es ein tolles Ausflugsziel.
Am Wochenende waren wir mit dem kleinen Mann auf der Märklin- Ausstellung in Göppingen.
Ich hoffe, wir fördern damit kein wahnhaftes Verhalten bei ihm.
Er hat die Overdose bekommen: Züge, Modelleisenbahnen und Landschaften wohin das Auge reicht. Ich selbst war auch ein bisschen begeistert, besonders die Landschaften finde ich toll.
Sie malen mir das Bild von einer kleinen, ganz überschaubaren und heilen Welt.
Darin abzutauchen, stundenlang zu spielen, sorglos, Geschichten erfinden, alles um sich herum vergessend – das ist etwas wunderbares, was jedes Kind erleben (dürfen) sollte.
Dank Samu kann ich ab und zu auch wieder in diese Welt des sorglosen Spiels abtauchen. Es ist der Moment in dem das „ihn beschäftigen“ und „mit ihm spielen müssen“ plötzlich zum wirklichen Spiel für mich wird. 
Mein Sohn ist mein Spielkamerad und wir können kaum aufhören zu malen, zu bauen und die Züge über die Strecke sausen zu lassen. Und in mir entspannt sich etwas und ich bin einfach nur da. Ganz in diesem Moment.
Ich glaube, ab und zu brauchen wir Erwachsenen so etwas. 
So etwas wie „Zeit verschwenden“, mal nichts Produktives leisten sondern einfach nur den Moment genießen und etwas spielen. 
Manchmal wenn ich sehr gestresst bin überredet mich mein Lieblingsmann und wir gehen abends noch in den Garten und spielen Federball. Klingt so banal, aber es tut mir gut. 
Vielleicht sollten wir das öfters mal machen: eine kurze Pause im stressigen Alltag und etwas spielen. 
Und wenn jemand mal Lust hat auf Zugspielen: herzlich willkommen!:-)





Montag, 2. September 2013

Sommertanken




Am Ende des Sommers 
haben wir die wahrscheinlich letzten richtig heißen Tage noch genossen.
Das letzte Mal im Zuffenhäuser Bädle mit den Friedels, 
das letzte Mal im Garten mit unseren Freunden
nochmal tief Luft geholt und die Sonne unsere Seele durchkitzeln lassen. 
Jetzt kann sie kommen, meine Lieblingsjahreszeit:
mit wild tanzenden Blättern,
Wolken die am Himmel entlangjagen, 
und wir darunter, 
mit windzerzausten Haaren.