It`s so hard to give up on the myth of a limitless life.Was ungefähr heisst: Es ist so schwer den Mythos aufzugeben, dass wir unbegrenzte Wesen sind. Ach, das ist so wahr! Wir alle haben (und wir brauchen!) unsere Begrenzungen. Und zu unserem Ja gehört immer auch ein Nein. (was Sonja auf ihrem Blog so wunderbar ausgeführt hat). Ich muss immer grinsen wenn mich irgendwelche Sicherheitsseiten im Internet dazu auffordern so Dinge anzuklicken wie: Ich bin kein Roboter. Oder: Ich bin ein Mensch. Genau. Ich bin ein Mensch! Ein begrenztes Wesen. Ich kann manches sein, aber ganz vieles bin ich auch nicht! (und das trifft auch auf meinen Mann, mein Kind, meine Freunde, meiner Gemeinde... zu). Wir sind so vieles auch NICHT. Und manches sind wir vielleicht auch NICHT MEHR. Und in manchen Lebensphasen ist es unglaublich wichtig die Grenzen neu zu setzen (dann ist der Mittagsschlaf keine Option mehr, sondern eine dringende Notwenigkeit!). Wie Liz GIlbert das in einem Interview so gut sagte: You gotta keep it small, or you`re not gonna make it!
Dienstag, 14. März 2023
Zaun reparieren
Dienstag, 7. März 2023
Vorfreude
Heute morgen habe ich dann diesen Bibelvers von Paulus an die Thessalonicher gelesen
Der Herr richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus. (2.Thessalonicher 3,5)
Dienstag, 28. Februar 2023
Rucksack auspacken
Immer wenn ich hier etwas länger nichts geschrieben habe, fällt es mir schwer die Spur wieder aufzunehmen. Dann hilft es mir in meinem Herz zu kramen, wie in einem vollen Rucksack, und eins nach dem Anderen auszupacken. Also, da wären:
Freude über die Wintersonne und den Frühling vor der Tür. Die vielen Schneeglöckchen in unserem Garten. Die Hyazinthe auf dem Fensterbrett (danke Martina!), die ich nun ganz langsam auch wieder riechen kann. Der Geruchssinn kam mir in den letzten Wochen krankheitsbedingt abhanden und kehrt allmählich zurück. Gerade noch rechtzeitig, dass ich die Ankunft des Frühlings riechen kann!
Mein Echtzeit-Projekt. Dieses Jahreswort macht sich in meinen Tagen breit, wie die Schneeglöckchen im Garten und schenkt mir so viele kleine Geschichten und Gedanken, dass ich sie fast täglich pflücke und in ein kleines Logbuch presse (Arbeitstitel: Eat this, Zuckerberg!). Nebenher lese ich in dem Buch von Christina Crook the joy of missing out und staune, wie sehr das zu meinen kleinen Erlebnissen passt. Gestern zum Beispiel: Ich schicke Samuel nachmittags zum Bolzplatz, nachdem ich ihm das iPad aus den starren Händen gerissen habe. Keine Ahnung warum dieses Ding (eine Leihgabe der Schule) so faszinierend ist - obwohl er bei uns nicht mal Zugang zum Internet hat! Kaum ist der Junge aus der Tür spurtet er auch schon voller Freude los, den Ball am Fuß. Zwei Stunden später kommt er verdreckt nach Hause und klagt: "Ich war fast die ganze Zeit alleine dort, Mama!" Mein erster Impuls ist Mitleid. Mein armes Einzelkind! Aber dann denke ich an das, was ich kurz vorher gelesen habe:
Durch das häufige Online sein und Handy in Reichweite, fällt es uns immer schwerer allein zu sein. Aber wenn wir die Fähigkeit des Alleinseins nicht mehr pflegen und stattdessen in die digitale Welt flüchten, werden wir uns zunehmend einsam fühlen. Und wenn wir unseren Kindern nicht beibringen allein zu sein, dann werden sie nur das Gefühl erleben, einsam zu sein.
DIe Fastenzeit. 40 Tage ohne. Ein kleiner Verzicht, ein klein wenig sterben lernen, um Raum für die Auferstehung zu machen. Am Aschermittwoch haben wir uns mit Asche ein Kreuz auf die Stirn gemalt. Etwas ungewohnt für uns, weil katholisch. Und meine katholischen Geschwister können das irgendwie besser. Mit dem Feiern und dem Fasten. Letzteres so, dass es auch ein bisschen weh tut. Die evangelische Kirche bietet immer die light-Version an. Dieses Jahr: 40 Tage ohne Verzagtheit. Gefällt mir aber auch. Und ist für viele von uns vielleicht doch gar nicht so leicht. Trotzdem. Es soll auch ein bisschen weh tun. Kurz kam der Gedanke ob ich mal das Bücherlesen fasten soll. Habe ich sofort wieder verdrängt. Stattdessen faste ich in diesem Jahr Konsum. Klamotten kaufen. Osterdeko. Spontane Onlinekäufe. Der schöne Schal am Ausgang vom Drogeriemarkt. Neue Bücher. Autsch. Ich versuche nur das Nötige zu kaufen. Sprich Lebensmittel. Und Klopapier. Der Rest soll einfach mal 40 Tage Ruhe geben. Inklusive die Verzagtheit.
Ich wünsche mir, dass ich in dir einen Traum wecken konnte. Der Traum von einem erdgebundenen, einfachen und beglückenden Leben... Nicht mit einer Hau-ruck-Aktion, sondern mit vielen kleinen Schritten. Und wenn du stecken bleibst, dann frage nicht zuerst eine Suchmaschine sondern gehe zum alten Nachbarn, ruf deine Großmutter an und frage: Was würdest du tun?
Dienstag, 14. Februar 2023
(k)ein Blumengruß
Achtung: Die Lesung am kommenden Donnerstag in Baiersbronn (16.2.) ist wegen Erkrankung auf den 9.3.2023 verschoben!
Jesus, ich bete für alle diejenigen, die heute ein gebrochenes Herz haben
schenke ihnen deine Liebe, die nicht beschwichtigt, sondern sieht.
Säe Hoffnung in aufgerissene Herzen
sondern sich verwurzelt und vermehrt
und Trost wird
für viele.
Amen.
Mittwoch, 8. Februar 2023
Ungeschminkt
Heute würde ich am liebsten nicht vor die Tür gehen. Nicht weil ich ungeschminkt bin (das bin ich fast immer!) - sondern weil ich mich den Menschen in meinem Gesamtpaket nicht zumuten möchte. An so einem Tag sollte ich auch besser nicht schreiben. Aber weil Blog schreiben auf meinem Tagesplan steht und vor mir mein Jahreswort "Echtzeit" in der Sonne leuchtet, teile ich einfach meine Echtzeit mit euch. Hier ist mein heutiges Gesamtpaket, ganz ungeschminkt:
Die Welt schmerzt. Ich schreibe das an die erste Stelle, nicht weil es in mir an erster Stelle ist - aber weil ich will, dass es hierher gehört. Weil ich es beschissen finde, über meine kleinen Dinge zu jammern, während da draußen die Welt an allen Ecken brennt. Weil gerade, während ich hier friedlich am Computer sitze, Menschen in Bunker fliehen oder mit bloßen Händen nach ihren Kindern graben, die unter Erdbebentrümmern verschüttet liegen. Wie viel Leid kann ein Mensch aushalten? Wie viele Katastrophen kann ein Volk ertragen?
Meine Hände schmerzen. Schon beim Schreiben werde ich kleinlaut. Weil es sich so belanglos anfühlt. Aber es ist so. Gehört heute zum Gesamtpaket. "Arthrose im fortgeschrittenen Stadium" sagte der Arzt. Ich fühle mich alt. Sage schon zu Heio: "Wer weiß wie lange ich noch schreiben kann. Aber eigentlich habe ich ja auch alles Wichtige schon gesagt." Auch dieser Fatalismus gehört heute dazu.
Es irritiert mich gerade sehr, dass mein Körper alt wird. Ich weiß, es ist der Lauf der Dinge. Aber irgendetwas in mir ist total überrascht darüber, wenn ich mich - so ganz ungeschminkt! - im Spiegel betrachte. Die Wechseljahre bringen neben Schlafstörungen und Hitzewellen (letzteres sehr energiesparend!) auch verwirrende Gefühle. Ich bin mir nicht sicher was diese Lebenszeit mit mir macht. Spüre nur, dass ich etwas zurücklasse. Weiß nicht was ich stattdessen in die Hände gedrückt bekomme. Die Soziologin Brene Brown sagt, dass die Superpower der zweiten Lebenshälfte darin liegt, neugierig zu sein. Ist das so? Offen zu sein. Neues entdecken. Neues denken. Und vielleicht auch: Gespannt bleiben, was da noch kommt. Ob da noch was kommt?
Eine andere irritierende Wahrheit: Wir schaffen dieses Leben nicht alleine. Das klingt schön. Solange es nicht praktisch für mich wird. Heio hat damit überhaupt keine Probleme. Er fragt ständig um Hilfe, wenn wir Hilfe brauchen (was ja auch irgendwie eine gesunde Sache ist!). Ich halte ihn dabei ängstlich am Ärmel fest und sage:" Lass doch erstmal auf Youtube schauen ob wir das nicht selbst hinbekommen". Oder: "Komm, wir organisieren alles um, dann müssen wir nicht um Hilfe bitten." Irgendetwas daran, dass ich andere Menschen brauche, erfüllt mich mit Scham. Und gleichzeitig weiß ich, dass es der Weg zu mehr echter Nähe ist. Neulich habe ich diesen Ausdruck gehört: Anderen die Gnade schenken, gebraucht zu werden. Ich fürchte, dass ich sehr schlecht darin bin, diese Gnade zu verschenken. Aber es ist vielleicht auch eine Superpower die man in der zweiten Lebenshälfte lernen kann.
Unser Kind braucht mich weniger. Logisch, könnte man sagen. Es ist schließlich das Ziel auf das man als Eltern hinarbeitet. Trotzdem bin ich auch hier überrascht. Vielleicht weil sich bei unserem Kind Entwicklungen meist nicht vorsichtig andeuten, sondern sie kommen einfach über Nacht. Gestern hat er noch fröhlich mit seinen Playmobilautos gespielt, ab heute werden sie nicht mehr beachtet. Gestern wollte er noch wissen was WIR nachmittags zusammen machen, heute will er nur noch wissen wann er zu seinen Freunden darf. So sehr ich mich auch über die neue Entwicklung freue - für das Kind und für mich! - irgendwie muss ich auch erstmal damit klarkommen. Damit, dass mein Kind andere Kinder so sehr braucht und auch damit, dass er mir diese Gnade nun immer weniger schenken wird. Gestern habe ich wehmütig die Fotos aus der Kleinkindphase angeschaut. Genießt es ihr Lieben, es geht so schnell vorbei! (jetzt wisst ihr was ich mit dem Älterwerden meine:-)).
Und während ich hier so sitze und schreiben kann und die Sonne auf mein Gesicht scheint und mich nun doch nach draußen lockt, regt sich auch die Dankbarkeit in mir (Dankbarkeit ist definitiv eine Wunderwaffe der zweiten Lebenshälfte!). Bei allem was heute schmerzt und unsortiert ist und was sich gerade verändert: Ich bin auch dankbar. Für das Jetzt und Hier. Für den weiten Himmel über mir und den gefrorenen Boden unter den Füßen, in dem sich schon das neue Leben regt, für die nächste Jahreszeit.
Dienstag, 31. Januar 2023
Ein Tritt in den Rücken
Jetzt bin ich also mitten in meinem Experiment "Echtzeit". Und, wie Anne das in den Kommentaren so gut angemerkt hat: Bei dem Wort geht es eigentlich vor allem darum im JETZT zu sein. Ich habe mich entschieden ein kleines Logbuch darüber zu schreiben, wie mir das gelingt. Und wie immer merke ich, dass mir das Aufschreiben hilft, Dinge besser wahrzunehmen. Die Seiten füllen sich mit kleinen Alltagsentdeckungen. Zum Beispiel diese, vom vergangenen Freitag:
Rückfahrt nach der Lesung am Nachmittag. Ich mache Zwischenstopp beim schwedischen Kaufhaus (liegt praktisch auf dem Weg!). Muss für Heio etwas zurückgeben und OK: Ich möchte auch ein kleines Schränkchen für unseren Flur. Das Schränkchen besteht an der Kasse dann doch aus mehreren Teilen (geht es nur mir so oder vermehren sich die Dinge im Einkaufswagen wenn man durch die Markthalle schlendert?). Anschließend sitze ich mit meiner gezogenen Nummer im Umtauschbereich. 20 Nummern sind noch vor mir - und das kurz vor acht Uhr! Die Müdigkeit überfällt mich. Der Blick auf mein Handy ist verlockend. Könnte mich ins kaufhauseigene WLAN einwählen. Gebe kurz nach und stecke das Handy dann doch zurück in die Tasche. Echtzeit. Das wollte ich doch. Aber die sieht hier nicht sehr attraktiv aus. Müde Menschen um mich, viele davon starren auf ihre digitalen Geräte. Ein Kind, das hinter mir auf dem Sofa liegt, rammt seit geraumer Zeit seine Füße in meine Rückenlehne. Ich versuche es zu ignorieren. Eine Stimme zischt: " Jetzt lass die Frau in Ruhe!" Ich drehe mich um. Das Kind, sieht mich erschrocken an. Ich lächle. Leicht gezwungen. "Du bist sicher auch müde, oder? Wartet ihr schon lange hier?" Wir kommen ins Gespräch. Ich erfahre, dass hier die Oma mit ihren zwei Enkel auf die Mutter der Kinder wartet. Das ist die verzweifelte Frau, die seit geraumer Zeit die Kasse blockiert. Zwei Stunden lang hat die kleine Truppe vergeblich nach einer Kommode gesucht, die es angeblich im Laden gibt (laut Internet). Die Kinder sind müde und die Oma hofft einfach, dass sie nun bald heimfahren können - egal ob mit oder ohne Kommode. Ich drücke mein Mitgefühl aus und die Augen der Frau füllen sich mit Tränen. Jetzt kommen auch die Kinder in Plauderlaune. Ich erfahre, dass der Opa heute Geburtstag hat, dass es deshalb Steak zum Mittagessen gab, dass der kleine Drache im Rucksack Konstantin heisst und welche Schulfächer das Mädchen gerne mag. Irgendwann - gefühlt kurz vor MItternacht - kommt die Mama zurück und erklärt erleichtert, dass die Kommode nun bestellt und geliefert wird. Ich freue mich mit ihnen und werde nun endlich auch aufgerufen. Wir verabschieden uns herzlich und wünschen einander gute Heimreise, wie alte Bekannte. Nach dem gelungenen Umtausch schiebe ich meinen Einkaufswagen beschwingt zum Auto. Nicht nur wegen dem Schnäppchen, das ich in der Fundgrube ergattert habe sondern wegen dieser netten Begegung. Von dem Autor John Mark Comer habe ich die Bemerkung gehört, dass uns die digitalen Medien innerlich erschöpfen, während echte Kontakte belebend auf unsere Seele wirken (community vs. connecting). Genau so habe ich das an diesem Abend erlebt.
Ich bin weiterhin auch dankbar für das Internet! Sehr dankbar. Dass ich euch hier schreiben und damit ein wenig von meinem Leben mit euch teilen kann. Aber wenn wir nachher den Computer runterfahren oder die Handys zur Seite legen erwartet uns: Das Leben! In meinem Fall: Wäsche. Dreckspuren im Hausfur (wie oft habe ich dem Kind gesagt die Schuhe an der Haustüre auszuziehen!). Kalter Wind um die Nase, beim Mülleimer nach draußen bringen. Ein bedürftiges Kind, Kieferothopäde und ein langer Nachmittag ohne Ablenkungsprogramm. Oh weh. Das echte Leben ist nicht immer so reizvoll und mein Leben hat wirklich nicht viel Glamour! Aber am Ende ist es eben MEIN Leben. Jetzt und hier. Ein Tag der gelebt werden will und nicht wiederkommt. Auch wenn sich das wie Sätze aus Glückskeksen anhören. Es ist wahr.
Gestern las ich diesen wunderbaren Satz von Madeleine Delbrel- und bekam ihn prompt noch in einer lieben Mail zugeschickt (Danke Sigi!):
Brecht auf ohne Landkarte - und wisst, dass Gott unterwegs zu finden ist und nicht erst am Ziel. Versucht nicht, ihn nach althergebrachten Rezepten zu finden, sondern lasst euch von ihm finden, in der Armut des alltäglichen Lebens.Das will ich: Aufbrechen ohne Landkarte. Mich von Gott finden lassen, in belebenden kleinen Begegnungen, mitten auf dem Weg. Und manchmal brauche ich dazu ein Kind, das mir in den Rücken tritt.
Takeout: Als ich an der Kasse nach dem Umtausch wieder an dem Sofa vorbeikam sah ich erstaunt, dass die Mama mit den zwei Kindern immer noch dasaß! Ich verabschiedete mich nochmal herzlich und sah in erstaunte Gesichter. Da fiel mir auf, dass es eine ANDERE Frau mit ANDEREN Kindern war. Versuchte mich zu erklären. Sehr erheiternder Moment auf beiden Seiten!
Montag, 23. Januar 2023
Mein Wort.
So, jetzt aber wirklich und ganz ohne euch weiter hinzuhalten - ich verrate euch mein Jahreswort (wer nicht genau weiß was ich damit meine kann hier nochmal nachlesen). Es ist in diesem Jahr mehr ein Arbeitstitel als ein schönes Wort, in der Hoffnung, dass es mich ganz alltagsnah begleiten wird. Volia:
Echtzeit.
Genau. EchtZeit. Es steht direkt unter meinem Bildschirm und ich habe es mir auch auf die Rückseite meines Handys geschrieben. Es ist mein Entschluss in diesem Jahr bewusster darauf zu achten, dass ich mich weniger in der digitalen Welt aufhalten möchte sondern in der echten, anfassbaren Welt, die anstrengend, belebend, schmerzhaft, wundervoll und alles zugleich sein kann. Dazu könnte ich nun ganz viel schreiben. Mein Kopf ist voll mit Gedanken und guten Vorsätzen. Aber ich weiß auch, dass ich ganz grandios scheitern kann und werde. Deshalb steht am Anfang des Wegs ein kleinlautes: Jesus, mit deiner Hilfe! Oder- um es ganz fromm auszudrücken: Schenk meinem Wollen das Vollbringen.
Was will ich?
Zuerst einmal weiß ich was ich nicht (mehr) will:
Ich möchte nicht mehr ohne einen bestimmten Zweck online gehen!
Das ist nämlich mein Problem. Das Internet ist unumstritten auch eine gute Sache (eine tolle Quelle an Informationen, die Möglichkeit mit Menschen Kontakt zu halten oder einen Blog schreiben zu dürfen, zum Beispiel). Aber es bringt auch so viele von uns dazu, dass wir mehr Zeit online verbringen als wir eigentlich wollen und dass wir viel öfters auf Displays starren anstatt uns in die Augen zu schauen. Und dabei geht uns so vieles verloren! Forscher sagen, dass fast 90% unserer Kommunikation über Körpersprache stattfindet. Und in ganz vielen unserer Kontakte verzichten wir einfach darauf! VIelleicht ist das der Grund warum wir uns online oft missverstehen und warum wir uns problemlos auch mal richtig gemein verhalten können (das geht ja viel besser wenn man nicht sieht was das mit dem anderen macht, wie er beispielsweise zusammensinkt und sich seine Augen mit Tränen füllen).
Was ich will ist folgendes: Ich möchte das Internet nutzen aber nicht von Internetmachern benutzt werden! Es ist meine kleine Kampfansage gegen die Abstumpfung und die suchtmachende Nutzung die nicht nur uns, sondern auch die Lebendigkeit unserer Kinder betäubt! Das will ich nämlich auch: Meinem Kind zeigen, dass diese kleinen Geräte nicht unser Leben regieren dürfen! Und das muss ich erstmal selbst lernen! Vielleicht hat der eine oder andere von euch ja Lust mitzumachen?
Meine ersten Schritte sind folgende:
- BEVOR ich den Computer anschalte schreibe ich mir auf, was ich online erledigen möchte. Also wirklich jede Seite die ich öffnen will! Wenn ich das dann erledigt habe schalte ich den Comuter wieder aus. (funktioniert tatsächlich richtig gut!)
- Ich will meine Freundschaften, wo immer möglich, offline pflegen. Besser einmal im halben Jahr zusammen Kaffeetrinken oder gemeinsam durch den Wald laufen als ständig mehr oder weniger gehetzt hin und her zu posten!
- Ich will ab und zu echte Briefe schreiben. Auch weil ich merke wie sehr ich mich über handgeschriebene Briefe freue. Dass sich da jemand die Mühe macht Worte aufs Papier zu bringen - nur für mich! - und dann zur Post läuft und dass jemand die Nachricht in ein echtes Auto lädt und sie mir ein echter Mensch direkt in meinen Briefkasten wirft - Wow! Alle Daumen hoch für die Snail-mail! Lang lebe die Schneckenpost!
- Ich will mein Handy außer Reichweite haben. Wenn es neben mir liegt ist das wie wenn ich eine Schale Chips auf dem Tisch stehen habe: Ich werde sie unbemerkt aufessen.
- Ich will gerne(!) Lesungen halten. Wenn es nach mir ginge würde mein Schriftstellerdasein darin bestehen an meinem Computer an schönen Worten zu feilen und mich ansonsten geheimnisvoll, klug und rar machen. (Wie es meine Oma sagte: Willst du gelten, mach dich selten. Haha.) Lesungen sind für mich ein Schubs ins echte Leben. Ich treffe auf echte Menschen und die treffen auf die echte Christina. Ach, so siehst du aus? Ja, so sehe ich aus. Das bin ich. Mit faltigem Gesicht und etwas Übergewicht, mit dem einen oder anderen stolpernden Satz (den ich geschrieben so viel besser hätte "sagen" können), mit atemlosen, unverstellten Begegnungen die am Ende hoffentlich immer eins zeigen: Ich bin einfach eine von euch! Wir gehören zusammen, wir geliebte Menschenkinder. Und das bringt mich auch zum vorerst letzten Punkt:
- Ich will unter den vielen lauten Stimmen diese eine sanfte und ruhige Stimme hören, die mir sagt, dass ich Gottes geliebtes Kind bin und dass er Wohlgefallen an mir hat. Dazu muss ich andere Stimmen abschalten, eine Runde rausgehen, Stille suchen, meine inneren Dialoge beschwichtigen und entschlossen, mit mutig glaubendem Herzen, hinhören.
So,ich denke das reicht erstmal für den Anfang. Jetzt wisst ihr auch warum ich mein Wort als Arbeitstitel bezeichne :-)- Ich versuche dranzubleiben. Auch indem ich euch auf dem laufenden halten wie es klappt. Online-accountability! Yes. Wir lassen uns nicht versklaven sondern machen das Netz zu unserem Diener! Ich blogge über Echtzeit- damit ich mein Vorhaben nicht vergesse. Wie es die Autorin Christina Crook in ihrem tollen Buch the joy of missing out so wunderbar schreibt:
Remember: Real life is your best window!
Dienstag, 17. Januar 2023
Was ich werden möchte
Wir begrenzten unsere Vision auf: Liebt Gott, liebt die Menschen, folgt Jesus. Wir nannten das Experiment "simple way", der einfache Weg.... Ich glaube was die Welt vor allem braucht sind "Liebhaber". Menschen die bereit sind echte und ehrliche Beziehungen zu bauen und die sich immer für die Gesichter hinter den Geschichten interessieren.
Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/shane-claiborne/
Montag, 9. Januar 2023
Wie unsere Wohnung zu ihrem Namen kam
Selbst der Spatz hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für sich, wo sie ihre Jungen verstecken kann, nämlich bei deinen Altären, du mächtiger Gott und König.Glücklich zu nennen sind alle, die in deinem Haus wohnen dürfen,sie werden dich für immer preisen.