Montag, 24. März 2014

Mit Papa über Johanna reden

Ihr lieben Leser meines Blogs!
Heute habe ich eine Bitte an Euch. Ich bin mir ein wenig unsicher, weil man ja ein blog einfach gerne kurz liest und die Bilder anschaut um dann weiterzuklicken oder mit dem (wahrscheinlich oft stressigen und fordernden) Alltag weiter zu machen. Das ist auch völlig in Ordnung und ich freue mich über jeden der hier vorbeischaut.


Heute ist es aber weniger eine Geschichte aus meinem Alltag sondern die Frage, ob ihr für Johanna beten könnt? 
Ich habe hier schon darüber berichtet, von der kleinen Tochter unserer Freunde, die am Herzen operiert wurde. Gestern haben wir uns ganz kurz mit den Eltern vor der Intensivstation getroffen. Nach der langen OP (7 Stunden) wird Johanna nun schon seit 2 Wochen künstlich beatmet. Man hofft, dass die Folgen der OP (Verletzung an den Lungen und der Lymphe, Schwierigkeiten beim Wasser ausscheiden, Wasser in den Organen...) langsam abheilen. Es geschieht aber leider nur sehr, sehr langsam. So langsam, dass sich die Ärzte jetzt Sorgen machen ob ein Infekt in ihrem Körper ist. Das ist alles nicht so gut. Johanna ist 3 Monate alt und für ihren kleinen Körper ist das alles sehr schwer zu schaffen.
Es gibt kleine Fortschritte die Hoffnung machen. Aber im Moment scheint es zu stagnieren.
Unsere Freunde so abgekämpft und bedrückt zu sehen war schlimm. 
Sie haben mir die Erlaubnis gegeben euch hier zu berichten und um euer Gebet zu bitten. 
Das ist etwas ganz kleines was ich für sie tun kann und deshalb schreibe ich euch heute diesen Post. 
Würdet ihr mit uns beten, dass es Johanna besser geht, dass die Verletzungen jetzt abheilen und  keine Infekte dazu kommen...dass sie leben kann und ein gutes Leben haben darf?  

Johanna, kurz vor der OP
Ich glaube nicht, dass Gebete etwas magisches sind und man eine bestimmte Anzahl von Personen braucht bis Gott etwas tut. Aber ich glaube, dass manche Situationen so heftig sind, dass Gott ganz viele Leute dazu bringt gemeinsam dafür zu beten. "Getragen vom Gebet"... dieser Ausdruck zeigt es vielleicht, was ich mir für unsere Freunde wünsche: sicher durchgetragen zu werden durch ein ganz dunkles Tal.

"Beten ist einfach reden mit dem Papa", das habe ich heute morgen gelesen.
Es scheint mir, dass man als Kind einen guten Zugang dazu hat und dann den Rest des Lebens darum kämpft wieder dahin zu kommen. Viele von uns beten mit Enttäuschungen im Hintergrund.

Ich habe als Kind für meine beste Freundin gebetet, die an Asthmaanfällen fast erstickt ist. Voll Zuversicht habe ich ihr gesagt: "Ich glaube dass Gott dich jetzt gesund gemacht hat."
Das zuckende Blaulicht kurz darauf vor unserem Fenster, sehe ich heute noch manchmal vor mir und ich spüre die Enttäuschung: Gott, warum tust du nichts? Ich habe doch geglaubt.
Ich saß danach öfters beim Beten mit Blick auf den Vorhang in unserem Wohnzimmer und habe verzweifelt gesagt: "Gott, wenn es dich gibt und wenn du uns liebst, dann bitte beweg den Vorhang...nur ein kleines Stück...bitte, tu es für mich. Der Vorhang hat sich nie bewegt.

Als mein Vater schwer krank wurde, habe ich ein Tuch von irgendeiner Heilungsveranstaltung mitgebracht , über dem irgendein Mensch gebetet hat. Man sollte es dem Kranken auflegen und dann würde er geheilt, hieß es. Ich habe es meinem Vater aufgelegt, ich habe versucht meinen Glauben zusammenzukratzen, aber anscheinend hat es nicht gereicht. 

Ich könnte noch einiges von diesen Enttäuschungen erzählen. 
Aber ich habe auch ein paar andere Dinge erlebt: 
Ich habe mir mein Knie verdreht und durch das bekannte Krachen und dem stechende Schmerz im Kniegelenkt  wusste ich sofort: wieder ein Kreuzbandriss.
Es ist in unserem Gottesdienstes passiert und während ich weinend und voller Schmerzen war, haben sich Leute um mich gesammelt und für mein Knie gebetet. 
Ich saß da, fast betäubt vom Schmerz und in meinem Kopf routierten die Gedanken: ich brauche einen Krankenwagen, alle werden so enttäuscht sein, bitte nicht die Hand auf mein Knie legen... 
Ein Mädchen sagte plötzlich zu mir unter Tränen: "Christina, ich glaube Jesus sagt dir, dass du aufstehen sollst." Toll. Sagt er dir auch wie das gehen soll? Ich wollte ja gerne mitmachen, schlimmer konnte es nicht kommen, also habe ich versucht aufzustehen, von 2 Leuten schwer gestützt. Und plötzlich war der Schmerz weg. Ich wusste in dem Moment mit absoluter Gewissheit: Gott hat gerade mein Knie heil gemacht. Selbst jetzt, einige Jahre später, fährt mir ein Schauer durch den Körper wenn ich darüber schreibe. Gott hat tatsächlich eingegriffen. Nicht wegen meines Glaubens (ich war ja eher damit beschäftigt jemand zu finden der einen Krankenwagen ruft). Er hat es einfach getan. Er hat die Gebete meiner Freunde erhört. Ich konnte ihnen sagen: "ich könnt aufhören. Es ist wieder gut ." Das war eine Freude!!! Wir haben spontan eine Lobpreisparty gemacht und ich konnte nicht aufhören auf und ab zu hüpfen und konnte es immer noch nicht wirklich glauben.

Ich habe auch gesehen wie Gott Menschen innerlich wiederhergestellt hat, wie er ihnen Frieden gegeben hat, wie er aus hoffnungslosen Situationen etwas wunderbares gemacht hat. 

Manchmal greift Gott ein und manchmal scheinbar nicht.  Das ist das Schwerste am Gebet.
Den Vorhang hat er für mich bis heute nicht bewegt.  Aber ein anderer Vorhang wurde zerrissen- vor fast 2000 Jahre, während Jesus leidvoll starb.  Das Allerheiligste, in das sich sonst nur ein Priester einmal im Jahr hineingewagt hat, lag offen da. Und diese zerrissenen Stofffetzen, stehen bis heute dafür, dass Gott zu uns sagt: Kommt zu mir!!!! Redet mit mir.  Was bedrückt euch? Ich bin da. Ich lasse euch nicht allein in eurer Not. Reden mit Papa... 
Er ist da.  Er liebt uns. Manchmal redet er und manchmal schweigt er - weil er uns zuhört.

Würdet ihr mit uns für Johanna beten? Danke.

5 Kommentare:

  1. Wir beten auch mit. Liebste Herzensgrüsse von Andrea&Lo

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  2. Danke Euch! Und Grüße zurück in den Ruhrpott...sehen wir uns Pfingsten?
    Hoffentlich. wir vermissen euch!!!!

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  3. ich bete gerne mit, finde es toll, dass du Möglichkeit nutzt über deinen Blog!

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  4. Wir haben vor 2 Tagen ein gesundes 2. Enkelkind bekommen, und es berührt mich daher ganz besonders, wenn so ein kleines Wesen um sein Leben kämpfen muss! Ich werde mitbeten!!
    Susanne

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