Freitag, 21. Februar 2020

Helau und Hurra!

Heute ging Samuel, etwas widerwillig, mit seinem Müllmannkostüm in die Schule. Vor ein paar Jahren gekauft, fängt es langsam an ihm zu passen - nur noch zweimal umschlagen: Das reicht für die nächsten Jahre, bis er keinen Bock mehr auf das Ganze hat (hoffentlich!). 
 
Faschingsumzug der Grundschule...
 
inklusive Polonaise in der Turnhalle.

An Fasching geht`s mir wie Atheisten an Weihnachten: Ich bin froh um die freien Tage, kann aber nicht wirklich was mit dem Ganzen anfangen. Dazu müsste man wohl in Rheinland  oder wenigstens in einem katholischen Dorf im Schwarzwald aufgewachsen sein. Unser Dorf war evangelisch. Und unser Fasching beschränkte sich auf Fasnetsküchle essen (eine wichtige Tradition die wir bis heute pflegen!) und die jährliche Verkleidung zur Zigeunerin - zusammen mit meiner Schwester. Heute politisch völlig unkorrekt, wie auch das Kostüm unseres Nachbarjungen!

(die Freundin auf Rollschuhen durfte sich  nicht verkleiden)
 An alle die diese jecke Zeit gerne feiern: VIEL SPAß! :-) Dem Rest von uns: Gute Nerven- wenn ihr mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs seid - und wenn ihr frei habt: eine schöne Urlaubswoche!

Und um an das HELAU noch ein HURRA anzuschließen:
Auf der Joyce-Redaktionssitzung lag ein druckfrisches Buch auf unseren Plätzen:


 Das neue Buch von Veronika Smoor: Hoffnung leuchtet. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!

letzte Woche bei uns zum Frühstück: Zwei tolle Frauen und ein Buch!
Die Freundin rechts hat mich daran erinnert, dass sie tatsächlich vor ein paar Jahren dachte ich fahre auf Autorenn-Treffen! Sie hatte es fälschlicherweise hier auf dem Blog gelesen. (da stand: Autoren-Treffen! :-)). Die Vorstellung, dass ich Autorennen fahre ist wirklich unglaublich lustig und sehr weit hergeholt - fast so weit, wie die Vorstellung, dass ich eine Autorin bin! Veronika ist auf jeden Fall eine, und ich bin stolz auf sie -  auf ihr neues Buch und ihre Gabe mit ihren Geschichten Hoffnungsstrahlen in diese Welt zu schicken!




Ich musste mich zwingen das Buch nicht an einem Abend durchzulesen, sondern die einzelnen Kapitel zu genießen. Sie sind ein bunter Mix aus Alltagsgeschichten: vom Kirschbaum der im Garten wächst, von täglichen Reibereien, von der Unsicherheit an einem neue Ort anzukommen, von dem „Glas Wein am Abend“ und unserer löchrigen Seele, von Trichterjahren (die Jahre, in denen uns das volle Leben um die Ohren fliegt), vom Älter werden und Schönheitskuren. Aber auch Geschichten über Menschen die Widerstand geleistet haben, Menschen die auf Hass mit Vergebung reagieren und die an Gräbern ihrer Kinder nicht zerbrechen sondern der Blick auf eine Hoffnung über den Tod hinaus richten. Hoffnungsträger, nennt Veronika diese Menschen. Und macht Mut, dass wir selbst zu solchen werden. Dass wir die Stimme erheben wo immer wir Ungerechtigkeit wahrnehmen und unseren kleinen Teil leisten um ein bisschen mehr Hoffnung in die Welt zu bringen. 
Und immer wieder ist da beim Lesen in mir dieses erleichterte: "Wie gut, es geht nicht nur mir so!". Denn im Gegensatz zur Faschingszeit ist  hier ganz wenig Verkleidung sondern viel Mut sich zu zeigen wie man ist!  
Veronika schreibt:  Lass es dir gesagt sein: Wir sind alle nur Hinkende zu Christus hin!
Und dass gerade dieses Hinken anderen am meisten Mut machen kann - das finde ich wirklich sehr hoffnungsvoll!!!


Helau und Hurra - auf Müllmänner und Zigeunermädchen, auf Autorennfahrer und Autorinnen und auf einen Gott der mit uns, so wie wir sind, seine Geschichten schreibt! 


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