MIt dicken Winterjacken und Schals kamen wir nach den Faschingsferien von unserem "Schwarzwald-Wohnung-Ausräum-Urlaub" zurück, da zog uns schon der Frühling in seine Umarmung. Ich atme genußvoll seinen erdig warmen Geruch, lass mich von ihm in den Garten ziehen, den ich in den letzten Monaten nur frierend, auf dem Weg zum Kompost, durchquert habe, und staune über die üppig verteilten Schneeglöckchen und Narzissen. Heio baut voller Freude sein neues kleines Gewächshaus auf, bestellt Anzuchterde, bereitet Blumentöpfe und Samenpäckchen vor, um bei nächster Gelegenheit Balkon und Badewanne mit kleinen Pflänzchen vollzustellen. Das Kind zieht es auf den Bolzplatz am Ortsrand und kommt erst bei Einbruch der Dunkelheit völlig verdreckt und glücklich zurück. Und gestern morgen ging es dann sogar wieder mal in die Schule! "Ich freu mich so!", riefen Kind und Mutter. Was für ein Lichtblick!!!
Natürlich ist bei uns nun nicht alles heiter Sonnenschein (großes Gelächter meiner Mitbewohner an dieser Stelle!). Aber der Frühling macht mir Mut die Schwere und die Sorge der letzten Wochen und Monate einfach mal ein bisschen auszuschütteln, wie Samuels Fußballschuhe, die er mir abends voller Sand und mit dreckverklumpten Sohlen entgegenstreckt, und das Gesicht in die Sonne zu halten. Tief einatmen. Auf das Zwitschern der Vögel hören und mein Herz mit frischer Zuversicht füllen lassen. Dazu las ich diese Worte von Tomas Sjödin:
Zuversicht heißt auf Schwedisch fortröstan und enthält das Wort tröst, Trost. Es spricht davon, dass man an den Trost zu glauben wagt, ehe man ihn erfährt, darauf vertraut, dass es gut wird. Und wenn es nicht gut wird, dann werden sich die Dinge dennoch auf wundersame Weise ordnen.
Ach, klingt das nicht wunderbar?! Auch wenn es nicht alles gut wird (zumindest jetzt und hier nicht): Es wird sich ordnen. Ich mag diesen Satz. Im muß dabei an meine Mutter denken, die abends noch durch die Wohnung ging, hier und da kleine Handgriffe getätigt hat, den Frühstückstisch vorbereitet, die Wäsche gefaltet, Kleidung für den nächsten Tag zurechtgelegt und ihr Abendgebet gesprochen hat. Schläfrig und zufrieden habe ich Abend für Abend diese Geräusche vernommen, kurz bevor ich eingeschlafen bin. Was für ein Trost war in dieser ordnenden Hand am Ende des Tages! Ein ähnlicher Trost finde ich in Schneeglöckchen, Weidenkätzchen und den Knospen an den Bäumen. Zeichen einer liebevoll ordnenden Hand, die den neuen Tag vorbereitet...
Der Frühling macht mir Mut an den Trost zu glauben noch ehe alles gut ist. Und daran, dass sich die Dinge auf wundersame Weise ordnen werden... Wie sagte es meine Freundin Tine neulich in einem Gottesdienst, zu Beginn der Fastenzeit: "Ab jetzt können wir wieder die Tage bis Ostern zählen!"
Was für eine schöne Erinnerung, mit den Geräuschen deiner Mama im Haus, während du am Einschlafen bist. Das hört sich so sehr nach zu Hause an. Ob es im Himmel auch mal so ist? Ob wir da Gott hören? Ich mag den Gedanken. Danke für's Teilen, du wundervolle Frau.
AntwortenLöschenOh, dieser Gedanke mit dem himmel ist wunderschön liebe Tine. Wenn Gott uns die Lieblinsgkleider für den nächsten Tag rauslegt und die Kaffeemaschine fürs Frühstück klar macht (Also die Franz-Maschine. Mindestens:-)). Und dann sitzen wir zusammen am Tisch und können es nicht fassen wie gut alles geworden ist...
LöschenAuch ich finde den Gedanken sehr tröstlich, weiterhin Gottes ordnende Hand erkennen zu können. Gerade in der Schöpfung, die unermüdlich neues Leben hervorbringt und z.B. zu seiner Zeit an derselben Stelle in unserem Garten die Schneeglöckchen wachsen lässt spiegelt sich für mich Gottes Treue. Genießen wir die kleinen Freudengeschenke und lassen die unvergängliche Freude von Ostern wieder neu in uns auferstehen!
AntwortenLöschenDie unvergängliche Freude- wie schön! Danke Vera für Deine Gedanken! Liebe Grüße zu Dir an den See!
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