Dienstag, 19. März 2019

Was mein Leben reicher macht

(Blogpost enthält nicht beauftragte Werbung)

Riecht ihr es auch? Frühling liegt in der Luft!  Noch ein bisschen schüchtern kommt er daher. Gestern, im Killesbergpark habe ich ich seine Spuren entdeckt - bevor der Schneeregen mich wieder Richung U-Bahn geschickt hat. 



Apropos U-Bahn: Vor ein paar Tagen fuhr ich darin am Stadtpark vorbei, da bemerkte eine Frau ganz laut: "Ach, wie schön die Narzissten blühen!" Nein, ich habe mich nicht verschrieben. Genau so habe ich es gehört. Und ich habe mich gewundert warum, außer mir, niemand lachen musste. Aber alle anderen waren so in ihre Handys vertieft, dass sie nichts um sich herum wahrgenommen haben :-).

Bücher! Es gibt Phasen da suche ich verzweifelt nach Lesestoff und dann habe ich wieder so viele gute Bücher auf dem Nachttisch liegen, dass ich gar nicht weiß wo anfangen.  (Bücherfasten wäre für mich eine SEHR große Herausforderung!). Hier mein aktueller Bücherstapel, der mein Leben reicher macht:


Von oben nach unten: 
Jeff Chou auf einer ungewöhnlichen Pilgerreise durch Amerika. Ich glaube wenn theologische Gespräche kaum mehr möglich sind (weil sie uns zu sehr trennen), dann helfen Geschichten. Und Gebete.  Und die Hoffnung, dass Gott in jeder Geschichte am Werk ist und seine Gnade größer ist als unsere Herzen.
Und wann immer Elisabeth Strout ein neues Buch geschrieben hat, hole ich es mir von unserer Bücherei. Ihre Art die verschiedensten Leben zu einem großen Bild zusammenzusetzen - ein Mosaik mit harten Kanten über menschliche Verlorenheit und Sehnsucht - ist ganz große Schreibkunst! 
Operation instructions ist eins der ersten Bücher von Anne Lamott. Tagebuchähnlich berichtet sie vom ersten Jahr als alleinerziehende Mutter, in die auch die Krebserkrankung ihrer besten Freundin fällt. Ganz viel zum Lachen und auch ein bisschen zum Weinen; wie gute Bücher eben so sind.
Ann Voskamps neues Buch (danke Andrea!): Ein sehr intensiver - manchmal für mich ein etwas überspannter - Schreibstil. Aber voller Tiefe. Poetisch. So ehrlich. Und mutmachend, für alle diejenigen von uns, die merken, dass sie immer noch ziemlich kaputt sind.
Und Donald Millers schreibt davon wie ein Film über sein Leben seiner eigenen Geschichte auf die Sprünge hilft. Toll!
Ganz unten: Eins meiner Trostbücher; zum immer mal wieder lesen. Besonders dann wenn der 50. Geburtstag immer näher kommt. Keine Ahnung wie ein Mann aus England es schafft sich so in meine Gefühle und Gedanken einzuschleichen...


Und während ich lese spielt Samuel Quartett. Er legt die Karten aus wie bei Solitaire. Ich habe das System noch nicht durchschaut. Neulich kam er mit einem Stapel Tierkarten. "Mama, das ist meine Gruppe!" Ok. Und warum genau? Ahh - alles Einzelkinder! Herrlich. Seitdem nenne ich ihn mein kleiner Delphin. Und der Gedanke, dass Flipper kein verwöhntes Einzelkind war, finde ich richig tröstlich! Von wegen: die Narzissten blühen! :-)

Auch auf unserem Fensterbett blüht es in diesen Tagen.


Ganz links hat Samuel einen Sonnenblumenkern eingepflanzt. Wenn er den grünen Daumen von seinem Papa hat, wird daraus eine Blume wachsen. Ansonsten weiß er wie es mir meistens geht. Man kann pflanzen und gießen. Aber dass neben dem Unkraut auch etwas gutes wächst, das ist letztlich immer ein großes, großes Geschenk! Das will ich mir vor Augen halten, während die Knospen in den nächsten Wochen aufgehen. Eine nach der anderen. Ganz von selbst. Einfach weil Gott Lust daran hat. Ach wie gut, dass unser Papa einen grünen Daumen hat! In dieser Jahreszeit kann man förmlich spüren wie er sich freudig die Hände reibt: Auf noch einen Frühling! Auf neues Wachstum! Auf Blüten die meine Kinder in demütiges Staunen versetzen! Auf die Auferstehung! Auf ein weiteres Kapitel in unserer Liebesgeschichte!
Ich blinzle noch etwas müde und leicht überfordert der neuen Jahreszeit entgegen. Der Winter versucht noch dagegen zu halten, aber sein Abschied ist beschlossene Sache.
Frühling liegt in der Luft!





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