Wir sitzen bei Freunden in ihrem wunderschönen Garten. Ich unterhalte mich mit unserer Gastgeberin. Das jüngste Kind geht im Sommer in der Kindergarten und sie freut sich auf den beruflichen Wiedereinstieg. Ich höre zu, freue mich mit über ihre Pläne und gleichzeitig fühle ich mich plötzlich SEHR ALT. Und unglaublich müde.
Ich habe einen ziemlich jungen Freundes- und Bekanntenkreis. In unserer Gemeinde gehörte ich von Anfang an zu den Ältesten. Lange Zeit hat es keinen spürbaren Unterschied gemacht. Ich hab gut mitgehalten. Finde ich. Aber langsam fühle ich mich wie in einer Zeitmaschine, die mich altern lässt während meine Freunde noch jung bleiben. Sie studieren, betreuen nebenher drei Kinder, renovieren ihre Häuser, arbeiten ehrenamtlich, bringen tolle Projekte an den Start, stehen kurz vor ihrem großen Fernsehduchbruch und planen noch 1-2 Schwangerschaften (ok,zugegeben nicht alle alles auf einmal, aber zusammenfassend kann man das so sagen:-)).
Ich habe einen ziemlich jungen Freundes- und Bekanntenkreis. In unserer Gemeinde gehörte ich von Anfang an zu den Ältesten. Lange Zeit hat es keinen spürbaren Unterschied gemacht. Ich hab gut mitgehalten. Finde ich. Aber langsam fühle ich mich wie in einer Zeitmaschine, die mich altern lässt während meine Freunde noch jung bleiben. Sie studieren, betreuen nebenher drei Kinder, renovieren ihre Häuser, arbeiten ehrenamtlich, bringen tolle Projekte an den Start, stehen kurz vor ihrem großen Fernsehduchbruch und planen noch 1-2 Schwangerschaften (ok,zugegeben nicht alle alles auf einmal, aber zusammenfassend kann man das so sagen:-)).
Und nein: ich will nicht meinen Freundeskreis wechseln. Die jungen Leute tun mir gut, haha. Aber manchmal bin ich einfach frustriert darüber, dass meine Kraft nicht zurückkommt und ich nicht wieder voller Elan das Leben anpacken kann. Und vielleicht ist es keine vorübergehende Phase die ich mit ein bisschen mehr Schlaf und Vitaminen bald hinter mir lassen kann. Ich meine falls es doch so ist - super! Aber vielleicht hat das Ganze ja einfach ein bisschen damit zu tun, dass ich tatsächlich wirklich und wahrhaftg älter werde. Dass manches nicht mehr so geht. Dass ich schneller an meine Grenzen komme. Dass mein Körper in der Vergangenheit ein bisschen zu oft überstrapaziert wurde und jetzt eben seine Abnutzungserscheinungen zeigt.
Das Älterwerden ist für mich gerade wie ein ungeliebter Gast. Bisher konnte ich ihn noch ganz gut ignorieren aber so langsam macht er sich spürbar in meinem Zuhause breit. Ja, er scheint sich ernsthaft häuslich bei mir einrichten zu wollen. Vielleicht sollte ich aufhören mich gegen seine Anwesenheit zu sperren und stattdessen mit seiner Hilfe manches in meiner Wohnung ein bisschen neu gestalten (Ich räume ja total gerne um!):
Ich könnte den Trophäenschrank meiner Leistungen austauschen gegen die Sofaecke der Gnade. Wir könnten zusammen eine Fotogalerie der Dankbarkeit an die Wand hängen. Vielleicht würde ich seinem Vorschlag folgen den Teppich der Schwachheit sichtbar in die Mitte zu legen und ich müsste zugeben, dass es ein einladender Ort für alle meine Gäste sein kann um sich darauf niederzulassen, wenn die warme Sonne darauf fällt. Ich könnte lernen seinen Spiegel der Barmherzigkeit zu benutzen. Und er wäre sicher bereit mir zu helfen das Laufband des Vergleichens auf den Sperrmüll zu werfen (und der Schrittzähler der Effektivität gleich hinterher) und stattdessen das Fahrrad der Gelassenheit auszuprobieren. Bei ungemütlichem Wetter könnte ich mich von ihm an den warmen Ofen der Zufriedenheit einladen lassen. Seine Anwesenheit könnte mich daran erinnern, dass ich weniger Zeit damit verbringen will den Flur der Perfektion zu schrubben oder vor dem Computer meiner Eitelkeit zu sitzen. Stattdessen würde ich ausgiebig auf dem Boden der Anbetung knien und die Spielzeugkiste der Freude mit meinen Lieblingsmenschen durchwühlen. Und ich könnte den Sichtschutz der Ängstlichkeit entfernen und mutiger leben lernen.
Am Ende könnte ich mich sogar richtig mit dem Älterwerden anfreunden. Wer weiß.
Bald ist mein 47. Geburtstag. Vielleicht ist das die Chance abends, im Kreis meiner (jungen) Freunde mein Glas zu heben und mutig zu sagen: Auf das Älterwerden! Auf das Gute was es uns bringt und auf die Zukunft die noch vor uns liegt! Und dann schicke ich alle nach Hause weil ich dringend in`s Bett muß. Ich bin eben nicht mehr die Jüngste.
Das Älterwerden ist für mich gerade wie ein ungeliebter Gast. Bisher konnte ich ihn noch ganz gut ignorieren aber so langsam macht er sich spürbar in meinem Zuhause breit. Ja, er scheint sich ernsthaft häuslich bei mir einrichten zu wollen. Vielleicht sollte ich aufhören mich gegen seine Anwesenheit zu sperren und stattdessen mit seiner Hilfe manches in meiner Wohnung ein bisschen neu gestalten (Ich räume ja total gerne um!):
Ich könnte den Trophäenschrank meiner Leistungen austauschen gegen die Sofaecke der Gnade. Wir könnten zusammen eine Fotogalerie der Dankbarkeit an die Wand hängen. Vielleicht würde ich seinem Vorschlag folgen den Teppich der Schwachheit sichtbar in die Mitte zu legen und ich müsste zugeben, dass es ein einladender Ort für alle meine Gäste sein kann um sich darauf niederzulassen, wenn die warme Sonne darauf fällt. Ich könnte lernen seinen Spiegel der Barmherzigkeit zu benutzen. Und er wäre sicher bereit mir zu helfen das Laufband des Vergleichens auf den Sperrmüll zu werfen (und der Schrittzähler der Effektivität gleich hinterher) und stattdessen das Fahrrad der Gelassenheit auszuprobieren. Bei ungemütlichem Wetter könnte ich mich von ihm an den warmen Ofen der Zufriedenheit einladen lassen. Seine Anwesenheit könnte mich daran erinnern, dass ich weniger Zeit damit verbringen will den Flur der Perfektion zu schrubben oder vor dem Computer meiner Eitelkeit zu sitzen. Stattdessen würde ich ausgiebig auf dem Boden der Anbetung knien und die Spielzeugkiste der Freude mit meinen Lieblingsmenschen durchwühlen. Und ich könnte den Sichtschutz der Ängstlichkeit entfernen und mutiger leben lernen.
Am Ende könnte ich mich sogar richtig mit dem Älterwerden anfreunden. Wer weiß.
ich mache mit! da fühle ich mich sehr verstanden! ich habe meine beiden kinder spät bekommen und bin umgeben von müttern mit kindern im gleichen alter und durchschnittlich 10 jahre jünger. meine kraft und energie ist eine andere ... und manches mal schaue ich wehmütig auf das, was nicht ist
AntwortenLöschenund dann möchte ich den blick, die blickrichtung verändern und mich anschauen lassen von dem, der mich sieht und sagt poiema - mein kunstwerk, genau richtig so und jetzt
und mit deinen worten gehe ich jetzt ins bett und überlege, was ich hier morgen, die nächste woche umräumen, ausmisten, verändern könnte - aber jetzt brauche ich meinen schlaf!
liebe grüße von der ostsee
kerstin
Danke Kerstin für die Rückmeldung. Ja, die Mamas in meiner Kita sind auch mindestens 10 Jahre jünger:-)...poiema - das klingt schön. Und "alte Kunst" ist ja bekanntlich sehr wertvoll! Dann räumen wir mal entspannt zusammen die Wohnung um. LG an die wunderschöne Ostsee!!! Christina
LöschenSo, du willst uns also um vier Uhr nachmittags nach Hause schicken, um ins Bett zu gehen? Ich bin sofort dabei! Und beim Anstoßen bin ich auch dabei. Obwohl ich mich ja schon fast nicht mehr zu den "jüngeren" Freunden zählen darf. Ich fühle mit dir, während ich meine grauen Haare zähle, die der Färbeprozedur gestrotzt haben.....
AntwortenLöschendoch, liebe Veronika- mit deinem Energielevel zählst du devinitiv noch zu den "jüngeren" Freunden:-). Aber ich glabe du verstehst auch schon ganz gut was ich meine. Hach, ich freu mich auf`s anstoßen und ich schick euch nicht vor 10h nach Hause, versprochen! LG zu Euch!!!
LöschenEinfach wunderbar! Ich liebe deinen Schreibstil, deine einfallsreichen Formulierungen! Deine Ehrlichkeit macht jeden Text von dir zu einem Schatz!
AntwortenLöschenEinfach wunderbar! Das bist du und das sind deine Texte! Ich liebe deine einfallsreichen Formulierungen! Deine Ehrlichkeit macht aus jedem deiner Texte einen Schatz!
Ich wurde übrigens mit 26 das erste Mal Mama. Ja es ist toll junge Mama zu sein aber ich hab auch ganz oft gesehen, dass ältere Mamas viel gelassener sind, wahrscheinlich weil sie auf mehr Lebenserfahrung zurückblicken können, weil sie schon wissen dass vieles nur ein Trend von kurzer Dauer ist und im nächsten Jahr vielleicht genau das Gegenteil "in" sein wird.
Ah, danke für die lieben Worte. Ich hoffe ich bin tatsächlich ein bisschen gelassener, vielleicht auch einfach nur müder und lauf deshalb nicht den Trends hinterher:-). Segen nd iebste Grüße!!!
LöschenChrissssi, Du bist doch ne coole*alte*Socke. Glaub mir, ich fühle mich auch manchmal alt und denke wehmütig daran, wie es wäre nochmal Mitte 20 zu sein. LG N
AntwortenLöschenOch nee- mitte 20 will ich nicht mehr sein. Das klingt viel zu anstrengend:-). Da werden wir lieber zusammen entspannt älter! (und coole alte Socke klingt nett, Danke:-)).
LöschenWas für ein schöner Beitrag, liebe Christina.
AntwortenLöschenMir gefallen vor allem die Bilder für die Umgestaltungen der "Wohnung", die du benutzt.
Liebste Grüße!!!
Danke, liebe Lena. Und mir gefallen deine Wochendbilder! Da wünsche ich mir einfach nochmal Kind zu sein und ein Zuhause wie das eure zu haben! Segen!!! Christina
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