Dienstag, 19. Januar 2016

Schatzkiste 2015


Letzte Woche habe ich`s endlich geschafft die Weihnachtsdeko einzusammeln und wieder im Keller zu verstauen. Mit ein bisschen Wehmut und viel Dankbarkeit im Herz. Jetzt kann der Winter kommen, dachte ich. Und  tatsächlich: Am Wochenende hat es endlich mal so richtig geschneit. Wie schön!!!

Weihnachtsbaum- Sammelstelle

unser Garten

Auch wenn wir schon wieder mitten im Januar sind und mit den Gedanken vielleicht schon bei der Planung vom Sommerurlaub - ich will mich nochmal an die Schätze vom vergangenen Jahr erinnern. Ich will sie  dankbar hin und her drehen bevor ich sie dann an einem guten Ort in mir aufbewahre.

2015 war für mich "das Jahr der guten Bücher". 
 
eine kleine Auswahl- die Besten sind immer unterwegs bei guten Freunden:-)

Am nachhaltigsten beeindruckt hat mich wohl das Buch von Tara Owens: Embracing the body" meeting God in flesh and bone (leider noch nicht in deutscher Sprache erschienen). 
Ihre Worte haben angefangen etwas heil zu machen was bei mir ganz und gar nicht in Ordnung war. Ich lerne meinen Körper ein bisschen besser wertzuschätzen und versuche öfters auf ihn zu hören wenn er mir etwas zu sagen hat. Irgendwann in diesem Jahr habe ich den guten und so wahren Spruch aufgeschnappt: Sagt die Seele zum Körper: rede du mal mit ihr. Auf mich hört sie nicht! 
Diesen Satz besser zu befolgen gehört zu den weisen Einsichten einer burnout-geschädigten 46-Jährigen :-).

Be softer with you. 
You are a breathig thing. 
A memory to someone. 
A home to a life.
N.Waheed

Dann war ich auf zwei Lesungen von zwei tollen Frauen: Bei Veronika Smoor und Liz Gilbert. Veronikas Geschichten bringen mich zum Lächeln und machen mir Mut (und ihr Dinkelbrötchenrezept hat unseren Alltag extrem aufgewertet!).  
Bei der Lesung von Liz Gilbert wurde ich ein bisschen zu ihrem Fan  - ein toller Humor hat diese Frau. Und viel Weisheit. Am liebsten würde ich seitenlang aus ihrem Buch über das kreative Leben und das Schreiben zitieren (abgezogen ihrer esoterischen Ausflüge).   
Mit ihr hat das Wort "sturer Frohsinn" für mich ein Gesicht bekommen. Wenn sie etwa darüber schreibt einfach Dinge zu schaffen und diese dann offen und ohne Erwartung mit der Welt zu teilen. Wenn sie stolz von den schönsten Absagebriefen erzählt die sie jemals von einem Verleger bekommen ha und bei Kritik niemals denkt: "wie schrecklich" sondern immer "ach, wie interessant!". Oder wenn sie über ihren Umgang mit der Angst berichtet, mit der sie (als ängstlicher Mensch) öfters mal Dialoge in ihrem Kopf führt. Zum Beispiel so:
"Du gehörst zur Familie, darst dich gerne mit in`s Auto setzen, darst dich äußern, aber du darfst nicht mit abstimmen. Du darfst die Karte der Route nicht berühren, du darfst keine Umwege vorschlagen...Süße, du darfst noch nichtmal ans Radio. Aber vor allem, meine liebe, alte, gute Freundin, ist es dir vollkommen untersagt ins Steuer zu greifen"
Und ich liebe ihre Haltung zum Schreiben und zum Leben: "Dankbarkeit. Immer Dankbarkeit."
Sie zitiert in ihrem Buch den Dichter Jack Gilbert und mir scheint es, dass er am besten die Stärke von Liz ausdrückt: Wir müssen Freude riskieren. Wir müssen die Sturheit besitzen, im gnadenlosen Glutofen dieser Welt unseren Frohsinn zuzulassen.
Danke Liz Gilbert für dieses Vorbild!

Und eine sehr banale Erkenntnis dieses Jahres:  Ein bisschen mehr Schlaf, richtig gutes Essen und in der Natur unterwegs zu sein kann mich in einen Zustand des Glücks, der Dankbarkeit und Zufriedenheit versetzten. Was für ein Segen, dass Samu seit einigen Monaten anfängt durchzuschlafen, dass wir immer etwas Gutes zu essen haben und dass es auch mitten in der Stadt wunderschöne Orte gibt!
 
armer Fisch...aber er schmeckt!
Lieblingsbäume im Rosensteinpark

Zu meiner besten Entdeckung im Internet gehört für mich dieses Jahr das shelovesmagazin. Ich bin beeindruckt mit welcher Begabung und mit wieviel Ehrlichkeit hier ganz verschiedene Frauen schreiben, die in ihrem Alltag versuchen Jesus nachzufolgen.
Und dann fand ich meinen "alten Freund" Louie Giglio wieder - seine tollen Predigten im Internet (danke Helen!).  Wenn ich jetzt einmal die Woche durch die Wohnung putze, schleppe ich neben dem Staubsauger auch meinen Laptop und ein Notizbuch durch die Zimmer. Ich schrubbe was das Zeug hält und höre nebenher eine mutmachende Predigt (das Äußerste an Multitasking was bei mir geht). Das bringt alles zum Strahlen.

Und hier noch ein paar Erkenntnisse die ich im Laufe des Jahres gewonnen habe:

Innerlich heil werden braucht Zeit. Wirklich. Richtig. Lange. Zeit. (und ihr Lieben: wenn ihr Kleinkinder habt und wenig Schlaf bekommt oder einen stressigen Job habt: macht euch nicht kaputt! Sorgt gut für euch. Achtet auf eure Grenzen. Gönnt euch Gutes. Geht barmherzig mit euch um. Ihr seid wertvoll!!!)

Ein stilles Herz muß kultiviert werden. Man bekommt es nicht von heute auf morgen. Immer wieder nehme ich mein Herz wie ein kleines Kind an der Hand um ihm zu zeigen wo es Ruhe und Frieden bekommt. Und irgendwann wird es den Weg vielleicht von ganz alleine findet;-).

Um gesund zu werden muß man manchmal Menschen enttäuschen. Aber erstaunlicherweise überlebe ich das. Und der andere auch. Und meine Beziehungen werden ein bisschen klarer. Ehrlicher. Gesünder.

Angesichts der Not der Welt, will ich erstmal still werden und beten. Sonst renne ich los, sehe alles als mein persönlicher Auftrag und scheitere kläglich an meiner Selbstüberschätzung.

Gott arbeitet in unserem Leben ganz schön oft unter der Oberfläche. Manchmal sogar unbemerkt von uns selbst. Wenn wir uns ihm nicht bewusst entziehen schafft er unbeirrt ein wunderbares Kunstwerk aus unserem Leben. 

Ein Buch zu schreiben ist gar nicht so schwer. Wenn man ein bisschen anfängt in der Vergangenheit und in den Erfahrungen zu graben, die man bis jetzt gemacht hat, dann gibt es tatschlich einige Geschichten die es Wert sind, sie mit anderen zu teilen .

Gott ist treu. Er versorgt uns. Das erlebt man am eindrücklichsten wenn man auf diese Versorgung im Alltag tatsächlich richtig spürbar angewiesen ist.

Und 4-jährige machen so herrliche Sprüche!


Hier mein persönlicher 1. und 2. Platz der besten Sprüche von Samuel im Jahr 2015: 

Morgens beim Toben im Bett:
Samu: "Mama, am meisten lieb ich in`s Kissen beißen und am zweitmeisten lieb ich Gott." Und nach kurzem Nachdenken: "Ich mag keine Prinzessinen. Ich mag einfach so Frauen." 

Und neulich beim Zahnarzt mit Papa:
Papa: "Samu, jetzt kannst du gleich fragen wieviele Süßigkeiten du essen darfst."
Samu: Schweigen. Dann entschieden: "Lieber net." 
Hat er ja irgendwie recht. Man muß nicht auf alle Fragen eine Antwort haben, oder? :-).

Ach, und so viele Stunden und Tage die mein Leben reich gemacht haben. Ich könnte noch lange weiterschreiben (und die dunkleren Stunden habe ich euch auf diesem Blog ja auch nicht verschwiegen. Manche davon gehören im Rückblick auch zu meinen Schätzen).
Dankbar verpacke ich alles tief in meinem Herz. Manches davon wird wichtiger Reiseproviant für`s neue Jahr sein.  Denn: die Seele nährt sich von den Dingen an denen sie sich freut.

Ich will auch im neuen Jahr aufmerksam sein und die Schätze sammeln, die auf meinem Weg liegen. Und, liebe Liz Gilbert, als Begleiter für`s neue Jahr würde ich gerne diese Zwei mitnehmen:   

sturer Frohsinn und Dankbarkeit. 

Immer Dankbarkeit.  

 

2 Kommentare:

  1. Ich möchte dir 1000 Likes für diesen Blogeintrag geben *kuss*

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  2. Ach du tolle! Mir hast du zumindest zu Deinen beiden Zielen mit Deinen Posts verholfen! Vor allem aber: Dankbarkeit und zudem 'Ankommen', bei mir, bei uns, bei Jesus.

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