Jetzt liegen die Herbstferien auch schon wieder hinter uns. Ich vergrabe mich in den Tiefen meines Manuskripts, das ich bis Ende des Monats abgeben muß. Ab und zu schaue ich auch aus dem Fenster. Und wenn der Morgennebel sich verzogen hat, dann staune ich über die Herbstwälder. Ihre bunten Blätter sind gestern wie Graffitiregen vom Himmel gefallen, als ich - in einer kleinen Schreibpause - mit meinem E-Bike zum Bäcker gebraust bin.
Ehrlich: Das ist mein Weg zum Bäcker! Unfassbar, oder? |
Wie sagte es Annie Dillard so wunderbar: Wir sind hier um aufmerksam zu sein, damit die Schöpfung nicht vor leerem Haus spielen muß. Also versuche ich mich, mindestens einmal am Tag, ins Publikum zu setzen und zu staunen!
Hier läuft mein Heimatfilm (Schwarwaldhochebene in den Herbstferien) |
Am Wochenende saß ich auch im Publikum - bei einer wunderbaren Lesung von Titus Müller. Ach, was ist das für ein begnadeter und so nahbarer Schriftsteller! Als ich mich verschämt als Autorin geoutet habe (bzw.geoutet wurde ;-)), und ihm im Gespräch gestand, dass ich mich mit dieser Bezeichnung als Hochstaplerin fühle, meinte er lachend, dass ihm das ab und zu auch so geht (was ich nun wirklich nicht verstehen kann!). Ich musste mal wieder an die Worte von Liz Gilbert denken, dass wir uns einfach mutig dazuzählen dürfen! Wir müssen uns nicht runtermachen und auch nicht für die Größten halten, sondern wir können einfach fröhlich sagen: Ich bin dabei! Das ich das sagen darf (auch wenn ich dabei noch lachen muß!), dass ich meine paar Worte beitragen darf und ein paar Menschen im Publikum sitzen und zuhören (DANKE EUCH!!!) - was ist das für ein Glück!!!
Bücherglück! |
Und das Glück dabei zu sein! |
Und dann stolpere ich immer wieder über das Alltagsglück! Gestern fand ich es auf dem Boden, nachdem ich sämtliche staubige Schlafanzugshosen unterm Kinderbett gefunden habe. Ich musste einfach über diese kleine Versammlung von Räubern lachen. Was die wohl aushecken???
Manche Schätze entdeckt man eben nur wenn man auf die Knie geht..
Ich hoffe ihr stolpert heute auch über das eine oder andere Alltagsglück oder könnt euch ein wenig ins Publikum setzen und staunend den letzten Akt von Bruder Herbst verfolgen. Wir dürfen dabei sein!
So, jetzt muß ich an mein Manuskript. In zwei Wochen tauche ich hier wieder auf. Und dann können wir schon die Tage bis Weihnachten zählen. Und das ist auch wieder ein großes Glück!
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