Mittwoch, 11. November 2020

Vorfreude auf Lichterglanz

Eine amerikanische Schriftstellerin, die ich sehr mag, hat in der letzten Woche Bilder von ihrem Weihnachtsbaum gepostet. Riesig und reich geschmückt steht er in ihrem Wohnzimmer. Anfang November! Sie  meinte dazu: "We need to fill this house with joy!" Ich musste darüber lachen. Weil ich genau weiß was sie meint. Ich würde zwar niemals jetzt schon einen Weihnachstbaum bei uns aufstellen (ich meine: wir hatten noch nie einen Weihnachtsbaum IN der Wohnung - Heio verweigert sich seit Jahren! -dafür aber unsere kleine tapfere Tanne auf dem Balkon, die das jährliche Schmücken geduldig über sich ergehen lässt), aber meine Sehnsucht ist auch sehr groß unser Haus - nein die ganze Welt! - mit Freude zu füllen! 

Vor einigen Tagen bin ich deshalb auch in den Keller gegangen, um in unserer Weihnachtskiste zu wühlen. Ich habe eine kleine Lichterkette ausgewählt die unter dem kritischen Blick des Mannes als "Novemberdeko" durchgehen wird. Ich habe sie um einen Ring gewickelt und etwas nackt und einsam hängt sie nun in der Wohnzimmerecke. Für mich ist es so genau richtig. Ein kleines verheissungsvolles Leuchten! Es sagt mir, dass ganz bald der Herrnhuter-Stern bei uns aufgehen wird, der Adventskranz auf den Tisch wandert und Samuel und ich, wie in jedem Jahr, EINMAL Ausstecherle backen, um dann - fertig mit den Nerven - auf den Nachschub von Oma Heide warten (ach, meine Schwiegermutter kann sooo gut backen!). Abends werden wir uns vor den Ofen setzten und neben dem prasselndem Feuer den neuen Adventskrimi von Harry Voss lesen. Und an einem dieser Tage werde ich hoffentlich Samuel ganz aufgeregt wecken, um ihm zu sagen, dass in der Nacht Schnee gefallen ist. Und wir werden staunend hinter den dekorierten Fensterscheiben stehen und beobachten wie große Flocken sanft auf die Erde fallen und der Welt ein prächtig weißes Gewand  anlegen. 

Ach, ich sehne mich nach der Adventszeit, so sehr wie noch nie. Geht es euch auch so? Vielleicht liegt es an der Anspannung in diesem Jahr. Dass mit der Corona-Krise so vieles plötzlich anders wurde, so viel Unbekümmertheit auf einen Schlag weg war und wir mit den neuen Normal klarkommen müssen. Vielleicht schenkt uns die Adventszeit mit ihren kleinen Ritualen ein wenig vom altvertrauten Normal. Vielleicht ist es aber auch einfach die Sehnsucht, dass es doch hell werden möge! In den vielen Leben die gerade so gebeutelt sind. In den Herzen die müde und traurig sind.  Dass die Zeit des Staunens und der  Wunder kommt, in der die Augen wieder anfangen zu glänzen und wir einander vor Freude ganz fest die Hände drücken weil wir wieder glauben können, dass am Ende eben doch alles gut wird. Es gibt in diesen Tagen ja ein paar verheissungsvolle Zeichen. Manche mögen sie noch kritisch beleuchten, aber uns, die wir gemeinsam mit vielen anderen aufs Licht warten, sind es Hoffnunsgzeichen, dass die Zeiten sich ändern könnten.

Ein bisschen müssen wir noch ausharren. Die Nächte werden erst mal noch länger. Aber mittendrin werden wir die verstaubte Kisten aus dem Keller holen, und  anfangen unsere Lichter anzuzünden. Wir werden unsere Häuser zum Leuchten bringen und so sehnsuchtsvoll am Fenster stehen wie nie zuvor. Wir werden Ausschau halten nach dem, der jedes Zimmer und jedes dunkle Herz mit Freude füllen kann.  Und wie sanfte Schneeflocken wird auch in diesem Jahr sein Wort in unsere Welt fallen und alles in Hoffnung kleiden:

Das Volk das im Dunkeln lebt, sieht ein großes Licht! Und über denen die da wohnen im finstern Lande, wird es hell. Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. .. Denn: uns ist ein Kind geboren! Ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst. (Jesaja 9)

Komm oh mein Heiland Jesus Christ! 

Meins Herzens Tür dir offen ist.

Wie schön sind deine Strahlen.

 


8 Kommentare:

  1. Unser Vierjähriger fragt auch schon wann wir endlich anfangen mit Schmücken und tatsächlich freue ich mich dieses Jahr auch besonders darauf. Wir haben gestern eine Holzkrippe geschenkt bekommen und als er Freudestrahlend sagte: „Mama, Gott wohnt jetzt schon bei uns im Wohnzimmer“ darf die doch einfach schon mal stehen bleiben

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    1. OH wie schön hat das euer Vierjähriger ausgedrückt! Gott wohnt bei euch im Wohnzimmer. Keine Frage: da muss die Krippe stehenbleiben!!!

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  2. Ein wunderschöner Text! Er drückt genau das aus was ich auch fühle! Danke dafür! Liebe Grüße
    Judith

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    1. Danke, liebe Judith für deine Rückmeldung! Ich schick Dir liebste Grüße und wünsche uns eine ganz besondere Adventszeit in diesem JAhr!!!

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  3. Das hast du wunderbar geschrieben , und so eine Mann habe ich auch. Wir haben nun Kompromisse geschlossen, ab wann die Deko erlaubt ist :-).
    Bleibt behütet, Magda

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    1. Ach schön, das ist also nicht nur bei uns so :-). Liebe Grüße zurück und viel Freude beim baldigen Dekorieren!

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  4. vielen vielen Dank!
    Ich bin letzte Woche auf deinen Blog gestoßen und hab mir gleich auch die Posts von den letzten Novembern nach und nach "reingezogen".
    Deine Worte sind so mega bewegend und treffend. Vielen Dank
    (und ich schreibe normalerweise nie Kommentare unter Blogs)

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    1. oh WOW - vielen Dank!!! Toll, dass auch die alten Posts noch Leser finden! Und wie schön, dass du hier gelandet bist! Herzlich willkommen! Deine Worte waren heute wie ein großer Blumenstrauß kurz nach dem aufstehen :-). Herzliche Segensgrüße zu Dir zurück!

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