Montag, 5. Dezember 2016

Unser Baum

Jedes Jahr, wenn ich unseren kleinen Tannenbaum auf dem Balkon schmücke, sage ich zu Heio: "Unser Baum wächst überhaupt nicht!" Wir haben "unseren" Baum vor über 7 Jahren vom Standesbeamten überreicht bekommen. (sowas bekommt man wenn man im Schwarzwald heiratet!)
Ich hatte das Bild von damals nicht mehr vor Augen und mir kam es wirklich so vor als wäre er kaum gewachsen. Neulich habe ich in unserem alten Album geblättert und und darüber gestaunt wie klein er damals tatsächlich war. Schaut mal:


  Und so sieht das Bäumchen heute aus:



Im direkten Vergleich muß ich zugeben, dass ich unserer kleinen Tanne unrecht getan habe. Sie wächst tapfer, Jahr für Jahr. Ganz leise und unbemerkt von ihren Besitzern.
Und wenn ich jetzt abends auf dem Sofa sitze und mich an dem kleinen, geschmückten Baum freue, dann erinnert er mich an das Geheimnis des Wachstums. Wie oft geht es mir nämlich in meinem Leben genau so: Ich denke frustriert dass ich immer noch mit den gleichen Dingen kämpfe, dass ich nicht wirklich wachse, dass sich in manchen Lebensbereichen (oder in meiner Gemeinde) einfach überhaupt nichts tut. Aber die Sache mit dem Wachstum ist wahrscheinlich folgende: Es dauert. Es braucht Zeit. Man sieht es nicht wachsen, auch wenn man sich mal einen Tag lang Zeit nimmt um dabei zuzuschauen. Inneres Wachstum ist keine steile Gerade die beständig nach oben verläuft. Es ist langsam aber stetig. Vielleicht ist es vor allem ein Wachstum in Ringen, so wie die Jahresringe an unserem kleinen Baum. Und da kann man schon das Gefühl bekommen man kommt immer wieder an der gleichen Stelle vorbei und es tut sich nichts. 

Für mich ist unser kleiner Weihnachtsbaum dieses Jahr die Erinnerung daran, dass Gott Dinge wachsen lässt, oft ganz unbemerkt von uns. Mit dem flüchtigen Alltagsblick nehmen wir oft wenig davon wahr und es braucht einen weiten Blick zurück um zu erkennen was Gott in unserem Leben tut. 

Und auch Kinder wachsen, oft ganz unbemerkt. Gestern saß ich neben dem kleinen Sohn von Freunden auf dem Autorücksitz. Ein Auto mit Blaulicht für an uns vorbei uns ich sage: "Kuck mal, Tatü-tataa!" Er schaut mich ernst an und meint nur: "Notarzt!" Wow. Wann hat das Kind denn reden gelernt?! :-) 

Vielleicht ist der Advent ein guter Zeitpunkt um alte Fotos rauszukramen, verstaubte Tagebücher zu lesen, sich an alte Verheissungen zu erinnern und die lange Strecke zu betrachten, die schon hinter uns liegt. Es könnte uns zum Staunen bringen über die Dinge die ganz unbemerkt aufgewachsen sind. Vielleicht nicht so groß und glänzend wie wir uns das vorgestellt haben. Aber mit stetigem, beharrlichem Wachstum. Und mit Wurzeln bis in die Ewigkeit.


Und noch eine kleine Geschenkidee zu Weihnachten: Wer noch kein Buch hat oder es gerne verschenken will: ich schicke gerne ein schönes Päckchen los. Und in der Adventszeit geht pro Buch ein Euro an ein kleines Kinderheim in Myanmar, das unsere Gemeinde seit Jahren unterstützt. Jeder Euro bringt ein bisschen Wachstum.... (wer mehr geben will und Infos dazu möchte kann sich gerne auch an mich wenden. Spendenbescheinigungen sind möglich) Meine mail ist: chris.f@freenet.de

soviel zu Thema: kürzere Beiträge während der Adventszeit....aber ist ja erst der zweite Advent. Ich versuche es beim nächsten Mal. Langsam aber stetig geschieht Veränderung :-)

1 Kommentar:

  1. Da das Bäumchen im Kübel steht, wächst es tatsächlich etwas langsamer als "draußen", wo gelegentlich ein Regenwurm des Weges kommt und Nährstoffe bringt … ihr könnt den kleinen grünen Kumpel im April mal ein bisschen düngen, das tut ihm gut. Oder in frische Erde umtopfen.
    Und auch bei Frost das Gießen nicht vergessen.

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