Donnerstag, 22. August 2013

Just as I am.


Wir waren im Urlaub im Allgäu.
Es ist einfach schön da! Die Berge, schöne Badeseen, Bauernhöfe und Dörfer zum Verlieben, das Glockengeläut der Kühe und ansonsten viel RUHE.
Dieses Mal waren wir mit Freunden unterwegs und auch das war einfach schön und unbedingt zu wiederholen.

Samu war leider nicht so toll drauf, er hat gezahnt(die hoffentlich letzten Backenzähne!) und war ziemlich erkältet. Entsprechend unruhig waren dann die Nächte. Aber wir haben das Beste aus den Tagen rausgeholt,haben uns erholt und sind tapfer der Versuchung widerstanden die Berge hochzuklettern, auch wenn das Wetter noch so schön war.
Wir hatten eine wunderschöne Ferienwohnung in der Nähe von Wertach. Für mich ist das im Urlaub die halbe Miete: an einem Ort die Füße hochzulegen der zum wohlfühlen ist.
In dieser Wohnung hab ich mich besonders gut gefühlt- das lag auch an dem tollen Spiegel im Gang.Es gibt ja Spiegel, das kennen wir alle, in denen sieht man so richtig Scheiße aus. Meisten in Umkleidekabinen von Kaufhäusern. Ich glaube, die machen das extra so, damit man denkt: „mann, wie sehe ich denn aus? Ich brauche dringend etwas Neues damit ich mich wieder auf die Straße trauen kann.“
Der Spiegel in unserer Ferienwohnung hingegen- ihr hättet mich darin sehen sollen! Ich sah richtig gut aus, ich war ganz verzückt: sollte ich völlig unbemerkt und ohne weniger zu Essen einige Kilos verloren haben? Und meine Knie waren wie durch ein Wunder plötzlich viel schlanker. Nachdem ich aber Heio im Spiegel sah, aufgeschossen und hager, musste ich mir leider eingestehen, dass mit dem Spiegel etwas nicht in Ordnung war. Er hat uns leicht in die Höhe verzogen und mir damit min Idealbild vor Augen geführt. So wäre ich gerne, bin ich aber leider nicht(und wahrscheinlich wird sich auch durch mühevolles abnehmen meine Knieform nicht ändern). Mist.
Ich musste an den Satz von Brennan Manning denken, der mich die letzten Monate begleitet:
Gott liebt uns so wie wir sind, nicht wie wir gerne wären.“
Ein ganz einfacher Satz und doch so schwierig das in meinem Alltag durchzubuchstabieren.
So gerne wäre ich geduldig, ständig liebevoll, in mir selbst ruhend-egal was um mich rum passiert. Ach, und noch so viel mehr. So vieles was ich gerne in meinen Augen und in den Augen der anderen wäre.Und wenn ich Menschen enttäusche und mich selbst, dann passiert es ganz schnell dass ich frustriert bin über mich und nur noch das Schlechte sehe.
Die Wahrheit über mich liegt wohl zwischen dem „Umkleidekabinenblick“,wenn ich mich total runtermache, und dem „Idealbild“, der Christina die ich so gerne wäre, aber nicht bin.
Der Spiegel in der Ferienwohnung hat es mir wieder vor Augen geführt. So als würde Gott mir zuflüstern: „Christina, laß das Idealbild los, das du von dir hast und das du oft genug mit großer Mühe versuchst vor anderen aufrecht zu erhalten.Manches muss auch zerbrechen, und am Boden zersplittern wie Glas. Und wenn Du dann die Wahrheit anschaust, darüber wer du wirklich bist und darüber was ich über dich denke, dann kann deine Seele heil werden und zur Ruhe kommen."
Trotzdem, ein kleiner Teil in mir hätte diesen Spiegel so gerne mit nach Hause genommen. Manche Illusionen sind für einen Moment einfach ganz schön, und der Blick in diesen Spiegel hat schon irgendwie gutgetan.











Freitag, 2. August 2013

An Tagen wie diesen....

Heute bin ich mal wieder so müde. Samu hat wenig geschlafen, ist öfters weinend aufgewacht und ich natürlich auch (nicht weinend aber aufgewacht:-)). Ab 6 Uhr war die Nacht dann vorbei.
Der kleine Mann im Bett neben mir schaut mich munter an und meint:„Müde Mama!“. Recht hat er.
So fühle ich mich und langsam kann ich mich kaum noch an eine Zeit erinnern in der das anders war.
Irgendwann wird es besser, ich weiß. Und „genieß die Zeit, sie ist so schnell vorbei!“, sagen mir die erfahrenen Mütter. Aber wie kann man die Zeit genießen wenn man so dermassen müde ist? Und AB WANN SCHLAFEN KINDER ENDLICH WIRKLICH RICHITG?!?!
Teenager schlafen doch gerne morgens aus, oder? Zumindest meine Nichte und mein Neffe sind morgens kaum aus dem Bett zu kriegen.Ich klammere mich an diese zarte Hoffnung.
Das sind ja dann nur noch ca. 10 Jahre.
Ich merke, wie schwer es mir fällt diesen schwachen Zustand zu akzeptieren- Diese Zeit, in der ich nicht viel Kraft habe um mich mit Leuten zutreffen, für Freunde da zu sein, in der Gemeinde zu helfen. Eine Zeit in der ich Hilfe annehmen muss, mich anderen zumuten, mich umarmen und ermutigen lassen. Alles Dinge, die ich sonst so gerne für andere tue.
Es ist auch eine Zeit in der ich lernen muss von Gott zu empfangen, einfach weil ich nicht mehr viel machen kann und mit leeren Händen und leerem Herzen ankomme.
Es ist diese kurzen, kostbaren Zeit des Tages, die ich ganz alleine mit ihm habe in der ich meistens zu müde bin um konzentriert zu beten, und in der ich nicht wirklich mehr als einen Vers aus der Bibel aufnehmen kann(wenn überhaupt!). Wenn ich so dasitze, kommen oft die ganzen religiöse Forderungen und Ansprüche in mir hoch: das reicht doch nicht, streng dich mehr an, Heidi Baker hat über 100 Kinder um die sie sich täglich kümmert und verbringt die halbe Nacht im Gebet(zumindest glaube ich das).
Und es fällt mir dann so schwer Gottes Liebe zu glauben, jetzt und hier und für mich.
Aber wenn ich es dann schaffe, mich einfach zurückzulehnen, über allem anderen in mir diese Liebe zu glauben, dann meine ich dieses liebevolle, freundliche Flüstern zu hören: „ Es ist ok, Christina. Ruh dich einfach bei mir aus. Ich hab dich lieb, das musst du wissen. Über alles andere reden wir später.“ Das ist genug. Das zu hören ist tatsächlich genug.
Dieser kurze Augenblick gibt mir dann meistens wieder so etwas wie Frieden und Hoffnung, dass ich den Tag bis zum Abend durchstehen kann.
Und wenn ich nichts höre? Ich lerne ganz langsam dass mein Schweigen und Gottes Schweigen auch genug sein kann. Aber da bin ich erst ganz am Anfang...