Montag, 28. September 2015

Juhu! WIR haben ein wunderbares, neues Buch!!!



Seit letzter Woche ist Veronikas Buch auf dem Markt und dafür hier Werbung zu machen ist ein bisschen wie Eulen nach Athen tragen (warum heisst das eigentlich so, weiß das jemand?)
Am Freitag war ich bei ihrer kleinen und wunderbaren "Buch-release-party", ich durfte den Abend anmoderieren und musste mich kräftig zusammenreissen um nicht als irrer Fan aufzutreten. Ist mir nur teilweise gelungen:-).

Heios Rat an mich war: wälz dich bitte nicht auf dem Boden vor Freude! Hab ich befolgt.

Was soll ich dazu noch sagen? Wer  Veronikas Blog kennt weiß wie ehrlich und humorvoll sie über ihr Leben als Ehefrau und Mama von zwei kleinen Mädels schreibt. Schon so oft haben mich ihre Geschichten aufatmen lassen weil ich gemerkt habe: es geht nicht nur mir so! Sie öffnet ihr Herz weit und lässt hinter die Fassaden schauen, die wir oft so gerne voreinander aufrecht erhalten.
In ihrem Buch sind viele solcher Geschichten. Über manche kann ich herzlich lachen und manchen treiben mir die Tränen in die Augen, weil sie eine Sehnsucht in mir berühren mich an einem Tisch niederzulassen, mit Menschen die ich lieb habe und das Leben, so wie es gerade ist, zu feiern.
Auch die Rezepte, die jedes Kapitel abschließen, hören sich nicht total kompliziert an und ich denke ich werde so einiges davon bald ausprobieren (und Veronika: ich liebe dich dafür, dass du dir auch für ein ganz einfaches Sommerrezept - Wassermelone mit Feta schichten- nicht zu schade bist!).
Ich hoffe (und bin mir ziemlich sicher), dass dieses wunderschöne Buch ein richtiger Renner wird. Und es eignet sich hervorragend als Geschenk! Mir fallen spontan einige Freundinnen ein, denen ich es gerne zu ihrem nächsten Geburtstag schenken will.

sogar eine persönliche Widmung hab ich bekommen! :-)

Immer mal wieder leide ich ja darunter, dass ich mich mit anderen vergleiche und ihre Begabung und ihr Erfolg mich manchmal frustrieren und lähmen kann.
Aber bei Veronika ist das anders. OK, ganz ehrlich: manchmal bin ich doch ein bisschen neidisch, dass sie mit so einer Leichtigkeit so wunderbar schreiben kann.  Aber ich habe mir vor einiger Zeit vorgenommen, dass ich folgendes tun will, wenn der kleine Neid mal wieder vorbeischaut: Ich nehme ihn freundlich aber bestimmt an der Hand und gebe ihm einen Platz im Unterstützerteam.
Diesen wunderbaren Gedanken habe ich bei Glennon Doyle gelesen (auch eine Frau die so toll schreiben kann!). Sie berichtet darüber, dass sie Frauen, die unglaublich ermutigend sind gefragt hat: "Wieso seid ihr nicht eifersüchtig? Wie könnt ihr immer nur einfach ermutigen, egal ob die Person dann dankbar dafür ist, ihr dafür gesehen werdet, oder der andere an euch vorbeizieht. Wie macht ihr das?“
Die erstaunliche Antwort der Frauen war: „Oh, nein, wir sind schon manchmal eifersüchtig. Aber wir entscheiden uns bewusst dagegen und ermutigen und freuen uns mit, wo wir Gutes sehen.“ Das will ich lernen.  
Ich will dass mein kleines Herz größer und weiter wird (JESUS, mit deiner Hilfe!!!). 
Und das erstaunliche ist:  Ich merke, dass ich langsam anfange nicht mehr im „ICH“ und „DU“ zu denken, sondern ich sehe plötzlich viel mehr das „WIR“. Eifersucht ist armselig und distanziert mich von dem anderen. Ermutigung öffnet mein Herz für den gemeinsamen Reichtum. 
Ob nun der andere den guten Gedanken hat oder ich, es ist wunderbar dass wir das zusammen lernen können. 
Ob du das Lob einfährst, deine Arbeit wahrgenommen wird oder meine: wir sind zusammen unterwegs. 
Ob dein Buch Beachtung findet, oder meins: Hauptsache etwas von Gottes hoffnungsvollem Leben, kann sich in dieser Welt weiter ausbreiten.
Und ich lerne mich tatsächlich richtig mitzufreuen.

(Und ganz abgesehen davon - Veronika ist eine Frau bei der ich wirklich hoffe, dass sie einen Beststeller nach dem anderen schreibt, dass sie eine große Bühne bekommt auf der sie strahlen und anderen Mut machen kann. Sie ist einfach ein Mensch, dem man das von Herzen wünscht).

leuchte weiter Veronika! Du bist so ein Segen!!!

Donnerstag, 24. September 2015

Ein Sprungbrett in Gottes Wohlgefallen

So. Nachdem tagelang jemand in meinem Kopf gegen meine Schläfen gehämmert hat, ist heute endlich, endlich Ruhe eingekehrt. Wer auch immer versucht hat sich einen Weg von der mittleren Hirnhälfte zu meinem Auge durchzubohren - er hat aufgegeben. GOTT SEI DANK. 

Was wollte ich nicht alles erledigen, in den letzten zwei Wochen. NICHTS davon habe ich geschafft. Heio hat sich auch noch einen Infekt eingefangen und jeden Morgen haben wir uns angeschaut, wem es heute schlechter geht - der andere hatte Pech und musste Samu in die Kita bringen. 

Gestern blätterte ich mit verquollenen Augen in einem neuen Buch und in einem Gedicht sprangen mit die Zeilen: "MIGRÄNE AUSHALTEN" in die Augen. Na, wenn das mal keine Poesie für mich ist, dachte ich mir und las folgendes:

Wenn es Dir gefiele Herr, auch nur ein Einziges von uns zu verlangen in unserem Leben,
wir wären außer uns vor Freude
und dies eine Mal deinen Willen erfüllt zu haben,
wäre das Ereignis unseres Schicksals.

 Doch weil du täglich, stündlich, minütlich
uns eine solche Ehre erweist,
finden wir das so natürlich, dass wir blasiert sind
und genug davon haben.
....
Wir sind dazu berufen...
Stunde für Stunde in deinem Plan aufzutauchen.
Leute, die du ein bisschen nötig hast,
Leute deren Gebärden dir fehlen würden,
wenn wir uns weigern sie zu tun.
Die Strümpfe stopfen, den Brief schreiben,
das Kind auf den Arm nehmen, den Mann erheitern,
die Tür öffnen, den Hörer abnehmen,
die Migräne aushalten..."
(Madeleine Delbrel)


Und sie schreibt weiter, dass alle diese "Kleinigkeiten" wie Sprungbretter und Brücken sind - aus unseren Widerwillen, hinein in sein Wohlgefallen.
Nun stopfe ich keine Socken und ich erheitere den Mann auch nicht ständig (haha). Vor Schmerzen konnte ich nicht ans Telefon, geschweige denn einen Brief schreiben. Alles was mir blieb war: die Migräne aushalten. 
Und darin bin ich nicht einmal sonderlich gut. Wenn es richtig schlimm ist sage ich zu Heio so Sätze wie:"Gott hat mich vergessen" oder "bring mir bitte eine Pistole"  um danach wieder in düsteres Schweigen zu versinken. Ich denke dann ernsthaft darüber nach, dass Jesus doch besser nicht so viele Leute geheilt und mit seinen Worten so große Erwartungen aufgebaut hätte, sonder vielleicht einfach nur gesagt hätte: "Ihr werdet leiden, ich tue nicht viel, aber ich bin da." Und dann warte ich einfach darauf, dass es besser wird.
Ich bin mir nicht sicher ob Madame Delbrel das gemeint hat mit: Migräne aushalten. 

Ob das reicht als "Sprungbrett in sein Wohlgefallen?

Ob es reicht wenn wir ein wenig widerwillig die Socken stopfen und müde das Kind bespaßen (oder den Mann:-)) oder versuchen einen schwierigen Arbeitstag hinter uns zu bringen? Wenn wir das Leben manchmal einfach nur aushalten und am Ende des Tages an Gottes Liebe festhalten? Gegen alle dunklen Sätze, die sich in uns formen? 
Ich meine, dass Jesus mir jedes Mal, wenn ich durch diese Anfälle durch bin , über den Kopf streicht, mich anlächelt und mir zuflüstert: "Geschafft. Gut gemacht." Was ich genau daran gut gemacht habe weiß ich nicht, aber irgendwie scheint er ein Sprungbrett zu schaffen, über meinen Widerwillen hinein in sein Wohlgefallen.
Das glaube ich ihm einfach.

Heute ist es besser. Heute sind die Schmerzen verschwunden und auch die dunklen Gedanken sind weg. Vielleicht nicht ganz. Immer wenn ich Menschen leiden sehe und ihre verzweifelten Klagen höre, dann reagiert etwas in mir mit - wie eine tiefe Basssaite, die anfängt zu vibrieren, wenn der gleiche Klang angeschlagen wird - und ich kann das Dunkel und die Fragen ein wenig mitfühlen. 

Und dann gibt es auch die hellen Momente in diesen Tagen: 
Ich steige aus der Dusche und Samu steht plötzlich im Bad. Ernst musterte er mich von oben bis unten. Ich werde unter seinem Blick ganz unsicher, versuche schnell in meine Klamotten zu steigen um seine Kinderaugen vor sämtliche Problemzonen zu schützen. Aber er schau ja ganz genau hin. Ich warte auf eine kritische Bemerkung. Plötzlich geht ein Strahlen über sein Gesicht und er sagt: "Meine schöne Prinzessin." Dreht sich um und geht wieder Autos spielen. 
Whow. Mir steigen plötzlich die Tränen in die Augen (gut, heut morgen hat sich das alles ein wenig relativiert: Heio kommt in die Küche gewankt, halb krank und fertig, im Bademantel und Samu sagt zu ihm: Du siehst aus wie eine Prinzessin:-)).
Egal- mir macht es Mut: vielleicht sind wir in Gottes Augen viel schöner als wir zu hoffen wagen. Vielleicht machen wir ihm viel mehr Freude, als wir glauben.
Wir sehen die Problemzonen und er sagt einfach: Mein Kind, du gefällst mir. Du bist wunderschön. 






Freitag, 18. September 2015

von Cafes, Leuchtürmen und anderen schönen Orten

Der Urlaub ist vorbei und draußen beginnt meine Lieblingsjahreszeit (willkommen kühler Wind - wo warst du nur so lange?!). Während Heio das Champions-League-Spiel seiner Lieblingsmannschaft verfolgt, sitze ich auf dem Sofa und sortiere die Urlaubsfotos. Die Bilder sind wie eine dampfende Tasse Tee, Erinnerungen die mein Herz wärmen und mich zum Lächeln bringen. Habt Ihr Lust auf eine Brise Holland? 


Die Freude von Samuel zu beobachten, sein Staunen über das Meer (und er wollte sich bei jedem Wetter in die Wellen werfen!) war für mich das Schönste.
Und-,ach - DAS MEER! ICH LIEBE DAS MEER!!! 




Stundenlang könnte ich dasitzen, den Wellen zuschauen oder am Stand entlag laufen. Ich mußte mich zwingen den Fotoapparat aus der Hand zu legen - man kann diese Schönheit ja doch so schlecht einfangen. Eine Schönheit die mein Herz immer voll mit Sehnsucht macht - nach Frieden, nach Zuhause, nach Jesus.

tolle Holländische Räder (würden bei uns durch jeden Sicherheits-Check fallen!)

umhäkelte Laternenpfosten!

schöne Sprachverwirrungen (Springküssen klingt toll, oder?)

hab`s auch ausprobiert!
leckeres Eis haben die Holländer!
Bastelidee bei Regen: wir machen eine Fähre aus Papas leerem Bierkarton
Das holländische Brot hat sich auch gemacht. Einmal ließen wir uns das Frühstück an die Haustüre liefern. Und waren überrascht von der Größe eines BRÖTCHENS! (oder kamen die uns nur so groß vor, weil Holland so klein ist?!)


Und dann war da ein wunderbarer Geheimtipp von Heios Kollegen: ein Cafe in Middleburg.
Wenn man über die Schwelle tritt emfängt einen der Geruch von Kaffee, frische gebackenem Kuchen und einer Wärme als würde man das Wohnzimmer von Freunden betreten (und auf dem Klo hing- statt eines Spiegels- der Spruch. "Hey, you look fantastic!"). 
Ich habe die Leute beobachtet, die nach uns durch die Tür traten: alle fingen an ein wenig zu strahlen und sich zu entspannen. Einfach zu SEIN. So einen Ort zu schaffen - das ist ein Traum von mir.



"High tea" mit frischen Scones und selbstegmachter Marmelade

das wäre doch auch ein tolles Statement für unsere Gemeinden und unsereWohnzimmer, oder?
 Beeindruckt hat mich auch dieser Kirchturm in Westkapelle, der auch ein Leuchtturm ist. Auch nachdem das Kirchenschiff ausgebrannt ist, dient er immer noch als Orientierung für die Schiffe, bei Nacht und Nebel. Eine ausgebrannte Kirche, die immer noch Orientierung geben kann - das hat mich ermutigt:-).


und diese Wolken!!!....


Und ich selbst? Ich muß das lernen was ich neulich in einem Artikel über "burnout" las:

Nobody can measure our tiredness. We can`t either. We just have to let our body catch up the rest.
We need to let our soul revive itself. 
 (wir können unsere Müdigkeit nicht messen. Wir müssen unserem Körper zugestehen, dass er sich die Ruhe nimmt, die er braucht. Wir müssen es zulassen, dass sich unsere Seele wieder neu beleben kann).

Ich weiß nicht wie lange mein Körper dazu braucht. Wieviele Tage die Erschöfung mich noch begleitet. Aber ich will es mir eingestehen, es zulassen, dass das alles Zeit braucht. Zeit, in der Jesus an meine zerbrochenen Stellen rankommen kann und mich heilmachen..


Und wie geht es hier weiter? Ich möchte gerne schreiben. Das weiß ich. Wie oft ich es schaffen werde weiß ich nicht. Vielleicht gibt es mal längere Pausen, mal nur ein Gedanke oder ein link. Wie es meine Seele zulässt. Also ein leises: Ja. Ich bin wieder da. Und freu mich, dass ich meine Gedanken und meinen Alltag hier weiter mit euch teilen kann.
Danke, dass Ihr mir die Treue haltet.