Donnerstag, 5. September 2013

Höchste Eisenbahn!


Der Weckruf von Samu lautet seit Wochen(oder eher Monaten):
Mama, komm ZUG BIELEN!!! 
Und das hört dann bis spät abends nicht auf.
Meistens will er noch einen Zug mit in`s Bett mitnehmen.das ist ihm lieber als jedes Kuscheltier.Die Eisenbahn ist das Höchste.
Sein Lieblingsausflug ist zur Zeit die große Brücke in unserer Nähe von der aus wir die verschiedensten Züge beobachten können. Bevor ich zur Jungsmama wurde, fand ich es schlimm, dass wir so nahe an den befahrenen Straßen und den Bahngleisen wohnen. Jetzt ist es ein tolles Ausflugsziel.
Am Wochenende waren wir mit dem kleinen Mann auf der Märklin- Ausstellung in Göppingen.
Ich hoffe, wir fördern damit kein wahnhaftes Verhalten bei ihm.
Er hat die Overdose bekommen: Züge, Modelleisenbahnen und Landschaften wohin das Auge reicht. Ich selbst war auch ein bisschen begeistert, besonders die Landschaften finde ich toll.
Sie malen mir das Bild von einer kleinen, ganz überschaubaren und heilen Welt.
Darin abzutauchen, stundenlang zu spielen, sorglos, Geschichten erfinden, alles um sich herum vergessend – das ist etwas wunderbares, was jedes Kind erleben (dürfen) sollte.
Dank Samu kann ich ab und zu auch wieder in diese Welt des sorglosen Spiels abtauchen. Es ist der Moment in dem das „ihn beschäftigen“ und „mit ihm spielen müssen“ plötzlich zum wirklichen Spiel für mich wird. 
Mein Sohn ist mein Spielkamerad und wir können kaum aufhören zu malen, zu bauen und die Züge über die Strecke sausen zu lassen. Und in mir entspannt sich etwas und ich bin einfach nur da. Ganz in diesem Moment.
Ich glaube, ab und zu brauchen wir Erwachsenen so etwas. 
So etwas wie „Zeit verschwenden“, mal nichts Produktives leisten sondern einfach nur den Moment genießen und etwas spielen. 
Manchmal wenn ich sehr gestresst bin überredet mich mein Lieblingsmann und wir gehen abends noch in den Garten und spielen Federball. Klingt so banal, aber es tut mir gut. 
Vielleicht sollten wir das öfters mal machen: eine kurze Pause im stressigen Alltag und etwas spielen. 
Und wenn jemand mal Lust hat auf Zugspielen: herzlich willkommen!:-)





1 Kommentar:

  1. Ich LIEBE diesen Beitrag! Habe ihn extra nochmal hervorgekramt, hatte ihn schon am Sonntag gelesen und ich liebe einfach diese schöne Darstellung des Spiels! Wie man schon am Fluchwort nach dem Sündenfall sehen kann: Der Mensch ist nicht für die Arbeit geschaffen, sondern für etwas völlig zweckfreies: das Spielen :-)

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