Sonntag, 8. September 2013

Das Wichtigste...

....ist nicht zu vergessen was das Wichtigste ist!

Ich bin ein Mensch der Stille braucht. Mir tut sie einfach gut. 
Manchen fällt es schwer längere Zeit mal alleine zu sein und tanken auf wenn sie unter Menschen sind. Ich tanke auf, wenn ich alleine bin - und bin dann wieder gerne unter Menschen. 
Ich brauche die Stille und Zeiten zum Reflektieren wie ich die Luft zum Atmen brauche. Und wenn ich sie mir nicht nehme, dann bin ich unzufrieden, gehetzt (mein allerliebster Mann kann davon ein Lied singen!), mache zu vieles und oft nicht das, was wirklich wichtig ist.

Vor längerer Zeit habe ich mir einmal vorgenommen, mindestens einmal im Jahr für ein paar Tage alleine weg zu fahren. Der Ort, an den ich meistens fahre heisst – passenderweise – Betberg. Er liegt mitten in den Weinbergen bei Freiburg.
In den letzten 2 Jahren hat es aus einem bestimmten Grund nicht geklappt dorthin zu kommen: ich habe einen kleinen Verfolger und ich bin schon froh wenn ich alleine auf`s Klo gehen kann.
Jetzt aber habe ich es geschafft. Zwei Tage ganz alleine, nur für mich. Zeit zum hinhören auf das, was in mir ist und auf meinen besten Freund. Manchmal erlebe ich, dass Gott diese Zeit nimmt, um mir vieles zu zeigen und zu erklären, und manchmal geniesse ich einfach nur die Stille und dass Er da ist und mich liebt.
Es ist auf jeden Fall immer eine tolle Zeit.

Auch dieses Mal war es gut. Ich war zwar sehr müde-eigentlich ist das eine Sache die mir klar wurde:wie müde und erschöpft ich immer noch bin. Am liebsten hätte ich die Tage durchgeschlafen. Aber vor lauter Müdigkeit konnte ich kaum schlafen (klingt nicht wirklich logisch, ist aber so).
Aber vor allem habe ich wieder neu entdeckt was wirklich wichtig ist und was gerade für mich dran und möglich ist und eben auch was gerade nicht möglich ist.

Es tat gut durch die Weinberge zu spazieren.
Bisher war ich meistens im Winter da und war erstaunt darüber wie sehr die Weinstöcke da zurück geschnitten werden.

 Einer der Arbeiter hat es mir so erklärt:
 „Wir lassen nur ein oder 2 kleine Äste übrig(oder heißt es Augen?), damit die Kraft und Energie der Pflanze sich dorthin konzentrieren kann. Alles überflüssige wird abgeschnitten.“ 
Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal die Weinernte erlebt. Die, in meiner Erinnerung, so karge und beschnittene Weinstöcke, hingen nun voller süßer Weintrauben.Ein tolles Bild.

Vielleicht ist es bei uns Menschen ja ähnlich. 
In manchen Jahreszeiten bleiben nur ein paar wenige Dinge übrig, in die man Kraft geben kann.  Manches muss weniger werden, manches muss man loslassen, sich von manchen Vorstellungen verabschieden. Das wird vielleicht erstmal ein bisschen schwerfallen, auch weil es dann so karg und wenig erfolgversprechend aussieht.
Aber die Jahreszeit wird kommen in der man erlebt, dass der Fokus auf das Wesentliche, letztendlich gut und wichtig war: dann, wenn die fetten Früchte sichtbar werden! 
Wie cool wird das sein...







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