Donnerstag, 6. April 2023

An Tagen wie diesen.

Heute ist nicht wirklich mein Tag. Ich habe meine Osterpredigt auf dem Computer gelöscht und musste sie nochmal neu aufschreiben. Außerdem plagen mich mal wieder üble Kopfschmerzen. Aber langsam breitet sich schon eine erwartungsvolle Vorfreude in mir aus. Auf die kommenden Tage. Wenn wir wieder unsere Rundwege gehen werden:  

Wenn wir am Karfreitagmorgen im nahen Wäldchen aus kleinen Ästen ein Kreuz aufstellen und aus Moos ein Grab formen und einen Stein davorlegen.

 


Wenn wir dann Nachmittags, gemeinsam uns mit unseren Weggefährten, zum Hügel mit dem großen Kreuz laufen und an unseren Gott denken werden, der für uns gestorben ist. In diesem Jahr werde ich eine zerknitterte Schachtel Kopfschmerztabletten ans Kreuz legen in Dankbarkeit darüber, dass Gott weiß wie es sich anfühlt, wenn der Kopf wehtut.

 


 

Und wenn wir dann am Karsamstag so richtig trotzig glauben werden. Trotz dem Dunkel, Tod und Teufel! Vielleicht werde ich auf den Friedhof laufen und einmal laut und trotzig dieses Gedicht von Kurt Marti lesen:

Das könnte manchen herren so passen
wenn mit dem tode  alles beglichen
die herrschaft der herren
die knechtschaft der knechte
bestätigt wäre für immer.
das könnte manchen herren so passen
wie sie in ewigkeit 
herren blieben
im teuren privatgrab
und ihre knechte 
knechte in billigen reihengräbern
aber es kommt eine auferstehung
die ganz anders wird als wir dachten
es kommt eine auferstehung 
die ist der aufstand gottes gegen die herren 
und gegen den herrn aller herren:
den Tod. 
Und abends, wenn es draußen finster ist wie nur die Nacht finster sein kann, werden wir im Garten ein Osterfeuer anzünden und unsere Hände und Herzen an der Hoffnung wärmen, dass die Geschichte noch nicht zu Ende ist.
 

 
Ach, und wenn dann der Auferstehungsmorgen kommt! Wenn wir mit einem lauten "Der Herr ist auferstanden!" das Kind aus dem Schlaf reissen. Und dann die ganze Gemeinde. Wenn wir uns zum Osterfrühstück versammeln und das Halleluja ausgraben und uns gegenseitig lachend versichern, dass am Ende alles gut werden wird.  
Die Kinder dürfen in diesem Jahr Schlüsselanhänger basteln, auf die sie Blumen malen und die Worte schreiben können: Den Schlüssel hat Jesus!  Nur falls wir das wieder vergessen sollten, an den Tagen die manchmal noch schmerzhaft dunkel sind. Da ist der Eine, der kam zurück und er hat die Schlüssel mitgebracht:
 
Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige,
und ich war tot und siehe,
ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit
und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.
(Jesus in Offenbarung 1,18).

 

An Tagen wie diesen muss man einfach über den Asphalt tanzen.
 
 
Frohe Ostern euch allen!!!!
 

1 Kommentar:

  1. Liebe Christina!Ja,das ist so tröstlich, dass Jesus lebt und uns begegnet ,immer wieder ,und uns sagt:Ich sehe dich,ich hab dich im Blick! Hab ein gesegnetes Osterfest!

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