Donnerstag, 31. März 2022

Wieder mal nur Krümel!

Gestern konnte ich nichts schreiben. Gestern war ich im Fernsehen. Was so groß klingt, ist tatsächlich eher klein. Kümmerlich klein - was mich angeht. Eigentlich hatte ich mir nach meinem letzten TV-Auftritt vorgenommen: Sowas mache ich NIE WIEDER! Es liegt mir einfach nicht! Ich fühle mich dabei so unwohl wie eine kleine Hochstaplerin, die es durch die Hintertür geschafft hat,  sich ins Scheinwerferlicht zu drängen. Zu allem Überfluss wirke ich dann dort überhaupt nicht unsicher und vorsichtig (was in meinem Fall wirklich angebracht wäre!) sondern ich rede viel zu viel, ziemlich ungefiltert und unreflektiert - so wie ich das immer tue, wenn ich aufgeregt bin. Zurück bleibt das schamhafte Gefühl, dass ich zu sehr die Christina war, die ich eigentlich nicht sein möchte, die ich aber eben bin. Wenn ihr versteht was ich meine. Nie wieder, habe ich mir deshalb beim letzten Mal gesagt. Und jetzt war ich eben doch wieder da. Der Grund dafür saß mir direkt gegenüber und stellte kluge Fragen: Titus Müller, einer meiner Lieblingsautoren. Seiner Einladung konnte ich einfach nicht widerstehen (hätte ich doch besser mal, denke ich jetzt!). Ach ja, es war wie gehabt. Es war gefühlt mal wieder viel zu viel von mir - was vielleicht einfach passiert wenn die Kamera auf einen gerichtet wird - und gleichzeitig eben auch das Gefühl, dass das zu wenig ist.
Heute morgen, nachdem sich die wilden Gefühle langsam gelegt haben, lese ich noch einmal was ich nach meinem letzten TV-Auftritt geschrieben habe. Und mich trösten meine eigenen Worte (als würde mich die Person, die das geschrieben hat, ganz gut kennen, haha). Eigentlich sind es aber besonders diese Sätze von Adrain Plass, meinem anderen Lieblingsschriftsteller, der in einem inneren Dialog mit Gott folgendes sagt (Gott beginnt:-):
"Was hat der kleine Junge Jesus gegeben, als er fünftausend Leuten zu essen geben musste?"
"Sein Mittagessen."...
"Meinst du es wäre schlau von dem Jungen gewesen, bei seinem nächsten Zusammentreffen mit Jesus mehrere LKW-Ladungen mit Brot und Fischen dabei zu haben, damit Jesus sich nicht die Mühe machen musste ein Wunder zu tun?...Alles was du je zu bieten hattest waren die paar Brote und Fische, die du bist. Es war fast nichts als du angefangen hast, und ohne ein Wunder reicht es hinten und vorne nicht, aber es ist immer noch alles was ich will. Sei der du bist, liebe mich und tu, was ich dir sage. Das ist alles."
Fünf Jahre und ein paar verbrannte Mittagessen später gilt das wohl immer noch: Sei der du bist, liebe mich und tu, was ich dir sage. Es war fast nichts da als ich angefangen habe und - seien wir ehrlich: es ist inzwischen auch nicht viel mehr geworden (außer dem  "viel mehr" was in der Maske nötig war, um meine Falten notdürftig zu kaschieren). 
Manchmal habe ich die Vermutung, dass da eine Reihe von richtig coolen und begabten Leute sind, die sich aber aus irgendwelchen Gründen, weigern, ihre Talente und Begabungen Jesus hinzuhalten. Und dann sind da wir. Die weniger Begabten. Die nicht so Coolen. Die so vieles nicht auf die Reihen bekommen und sich manchmal in ihrem Versagen und den Selbstzweifel verlieren können. Aber wir leeren unsere Taschen vor Jesus aus. Wir sagen zweifelnd: "Wenn du das irgendwie gebrauchen kannst, dann bitteschön: Du kannst es haben." Und: Er nimmt es! Er nimmt es tatsächlich! Und dann macht er vielleicht sogar jemand damit satt; oder hungrig, nach ein bisschen mehr von diesem Jesus, der uns so unendlich liebt. Unsere unzensierte Version. Mit der wir uns manchmal am liebsten Zuhause verkrümeln würden. Dann schickt er ein paar Menschen vorbei die uns nach draußen locken, weil sie in uns etwas sehen, was wir in unserem Spiegelbild so schwer erkennen können: Dass wir geliebte Kinder Gottes sind! Und dass wir ein Segen sind. Mitten in einer zerbrochenen Welt. Wir kleine Lichter. Mit unseren kleinen Fischen. ..

Also will ich weiterhin vor Jesus mein Taschen ausleeren. Ich will ihm bringen was ich heute habe. Auch wenn ich dabei ständig über meine eigenen Füße stolpere.  Es ist wie Dietrich Bonhoeffer geschrieben hat: Aus dem Unmöglichen heraus wird die Welt erneuert. Dass Gott aus allem "unmöglichen" meines Lebens einen Segen machen kann - dieses Wunder will ich ihm  - gegen alle Zweifel in mir! - immer wieder glauben. 


 

Und hier geben auch ein paar Leute, was sie haben (und ich lege ein paar ganz kleine Krümel dazu):

Im Moment sieht's mal wieder so aus, als reicht es nicht (Heio sucht noch verzweifelt ein paar römische Soldaten!), aber Jesus wird  am Ende wohl wieder mal ganz entspannt damit sein Ding machen. Falls du in der Nähe von Stuttgart wohnst und das miterleben möchtest  und vielleicht noch jemand dazu einladen willst, der Hunger hat: Es sind noch ein paar Krümel Karten übrig! (hier kannst du buchen).

8 Kommentare:

  1. Liebe Christina, danke für deinen Blogpost und die Erinnerung daran, dass wir immer, wirklich immer, nur unsere Fische und Brote hergeben können. Danke für deinen kostbaren Anteil. Du bist eine grosse Bereicherung!!

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    1. Danke du Liebe! Genau das bist du auch für mich!!! Schick dir herzliche Grüße!

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  2. Habe von meinem Mann gesagt bekommen: "Du willst immer zuviel richtig machen".
    Ich moechte meine Ansprueche und die Selbstzweifel still vor Gott bringen. Er kann mir echte Demut schenken!
    Durch seine Liebe sind wir...daran will ich fest halten!
    Danke fuer deine ehrlichen Worte!!!!
    Gruesse aus Norhessen
    Baerbel

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    1. Oh das ist ein guter Satz von deinem Mann. Das trifft es so gut. Ich will so gerne so viel richtig machen und begreife meistens viel zu spät, dass es darum doch gar nicht geht.
      Danke für diese guten Worte und liebe Grüße zurück zu dir nach Nordhessen!!!

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  3. Liebe Christina,
    Deine Krümel schmecken mir immer ganz besonders lecker (-:
    Danke für deine Ehrlichkeit und dein Teilen. Es tut wirklich gut.
    Liebe Grüße,
    Eva

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    1. DANKE Eva! Deine mutmachenden Worte sind mehr als Krümel!:-) Liebe Grüße zurück zu dir!!

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  4. Liebe Christina. Als du das erste Mal deine Hand um meine Schulter gelegt hast und für mich gebetet hast, da ging es dir auch nicht so toll oder ziemlich normal, aber ich weiß noch wie ich mich fühlte als würde ich "oben" aufgemacht" und ein großer nicht endenwollender Kübel mit liebe , mit Jesus Liebe wurde in mich hineingeschüttet.... Dieses Gefühl hab ich seitdem immer wieder bei dir gehabt, Mal mehr Mal weniger, aber eine weiß ich. Wer mit dir redet und dir begegnet, der begegnet Jesus Liebe. Egal wie du dich fühlst. Deine Liebe hat schon viele Male mein Leben verändert und mich so berührt und aufgefüllt. Ich glaube, du hast ein paar ganz besonders wertvolle Krümel zu geben. Gib sie weiter, mach weiter, Gott braucht genau dich , um sein Reich zu bauen. Voller Liebe, deine Yvonne

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    1. Ach ich dank dir, liebe Yvonne! Wie gerne gieße ich ein paar Kübel von Jesusliebe über dir aus - und bekomme immer selbst noch was davon ab:-). Das will ich echt lernen: Aus seinem Reichtum schöpfen und mich nicht so sehr auf meinen Mangel konzentriert sein. DAnke, dass du mich immer wieder daran erinnerst!
      Schick dir liebste Grüße nach Berlin!!!

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