Mittwoch, 21. April 2021

Winkende Wolke

Ich bin vergesslich. Schreibe mir Einkaufszettel und lasse sie IMMER Zuhause auf dem Tisch liegen. Vergesse die Wäsche in der Waschmaschine (stand vorher erstaunt vor der vollen Maschine und hab vergeblich überlegt, wann ich sie befüllt habe!). Vergesse die Zeit und welchen Tag wir heute haben und beteilige mich regelmässig am derzeitig beliebtesten Volkssport: Zurück zum Startpunkt rennen, weil Maske vergessen.
Und ich vergesse das Gute! Vergesse Gottes Nähe und seine Fürsorge. Deshalb schreibe ich weiter meine Dankesliste. Ein Merkzettel auf meinem Nachttisch. Und immer wenn ich mich müde und deprimiert fühle, dann blättere ich durch die Seiten und erinnere mich:
 
3535. Bewahrung auf der Heimfahrt
 
3536.Bügeleisen von Mama
 
3537. Gottes (und Samuels) Vergebung über mein gestresstes Mama-sein
 
3538. Frühlingsluft und keine Kopfschmerzen
 
3539. Tulpen aus dem Garten
 
3540. tolle Lehrerinnen
 
3541. ein lustiges Buch aus dem Backnanger Bücherregal
 
3542. Erstes Eis des Jahres
 
3543.  Eine Umarmung 
 
3544.  Ein dankbar strahlendes Geburtstagskind

3545.  Ein winkende Wolke am Abendhimmel
 
Diese Wolke von gestern Abend bringt mich immer noch zum Lächeln. Sie erinnert mich daran, wie Gott sein Volk durch die Wüste geführt hat: Wolkensäule am Tag, Feuersäule in der Nacht. Und ich stelle mir vor, wann immer einer aus dem Volk sorgenvoll oder traurig war  - oder einfach nur nach einem schlechten Traum aufgewacht ist - hat er aus dem Zelt gespäht und die Feuersäule betrachtet. Oder die Wolke. Ein Erinnerungszeichen:  Gott ist mit uns! Wir sind nicht allein auf dieser Wanderschaft. 
Die Seiten in meinem Dankebuch sind für mich wie eine winkende Wolke: Ich bin bei euch. Ich führe euch. Tag für Tag. Den ganzen Weg, bis zum Ziel.
Das will ich nicht vergessen.
 
 



 

4 Kommentare:

  1. Liebe Christina,die Wolke ist sooo genial,danke..ich vergesse auch das Gute,ich schaue auf das Fehlende,mein Alleinsein,die Traurigkeit und Einsamkeit,das Schwere ..und doch ist all das Gute da,ich schreibe es auch in mein Sonnentagebuch,ein Dank für die Sonne heute,der erste Rhabarber am Marktstand,bisher von Corona verschont,die ersten Apfelblüten,leider sind die Kirschblüten erfroren...
    Vergessen bedeutet,dass der Kopf mit anderen zu voll ist,weg damit,um Platz zu schaffen für das Gute,danke für dein Erinnern daran,hab schon sehr auf deinen neuen Impuls gewartet,nun ist er da,auch Danke!LG Doro

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ein Sonnentagebuch- wie schön!!!! Und du hast recht, liebe Doro, wir vergessen, weil der Kopf zu voll mit anderem ist. Und sich erinnern heißt deshalb wohl auch immer: Platz schaffen. Für das Gute, das uns eben auch umgibt. Ich schick dir eine dicke Umarmung und wünsche dir in diesen Tagen ganz besonders die spürbare Nähe von Jesus! Und danke für deine ermutigenden Worte!

      Löschen
  2. Das ist keine Wolke, das ist Gozill-koala... voll superschön. Du hast eine tolle Liste, wie lange schreibst du schon an der? Gruss Achim

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Haha, ein Gozilla-Koala! Oder ein explodierter Clown?... auf jeden Fall: freundlich winkende Wolke! An der Liste schreibe ich schon seit über 2 Jahren. Will es unbedingt noch bis zu den "10 000 reasons" schaffen :-) Liebe Grüße zu dir!!!

      Löschen