Dienstag, 18. September 2018

Picknick im Nebel

Neulich waren wir mit Freunden auf der schwäbischen Alb zum Grillen. Wir wollten sie schon lange einladen und ihnen damit mal Danke! sagen für ihre treue Freundschaft und dass sie uns in schwierigen Zeiten mit ihren Gebeten und auch ganz tatkräftig unterstützt haben. Außerdem hatten sie ein Jubiläum zu feiern. Wir dachten an einen schönen spätsommerlichen Tag bei dem wir die Aussicht und gutes Essen genießen können. Beim Blick in die Kalender war klar: Wir machen das! Egal wie das Wetter wird. Sonst klappt es wieder ganz lange nicht. Und so sah es dann aus:




Ich hatte mir so sehr gutes Wetter gewünscht - und in diesem Sommer lag die Trefferquote ja auch sehr hoch. Aber wir müssen den einzig trüben Tag des Sommers erwischt haben! Die Freunde haben tapfer mit uns ausgehalten. Es war ein Erlebnis. Wenn auch etwas anders als gedacht. Wir haben unsere kalten Hände am Feuer gewärmt, Heio hat seine Gitarre ausgepackt und wir haben zusammen gesungen - es klang ein bisschen dumpf und trotzig - und die gedeckte Tafel hat im Nebel so richtig geleuchtet. 



An diesen Tag muß ich denken, wo mir gerade die richtigen Worte zum Schreiben fehlen (mal wieder :-)). Denn genau so fühlt es sich im Moment an: Wir sitzen im Nebel und mitten im Sommer hat uns der Frost überrascht. Es ist auch deshalb schwer genauer darüber zu schreiben, weil es Menschen in meinem Umfeld involviert sind und ich müsste viel zu persönlich über sie schreiben, damit ich die Situation erklärbar machen könnte. Und das geht hier nicht. Trotzdem kann und will ich nicht so tun als wäre alles gut (auch wenn ich mit dem Gedanken gespielt habe hier einfach nur ein paar Urlaubsbilder zu zeigen). Im Moment fühle ich mich angegriffen, planlos, ganz oft auch ängstlich und mutlos. Nebel. Ich sehne mit danach dass der Himmel aufreißt und den Blick freigibt und es heller wird, aber die Wolkendecke bleibt geschlossen. Immer wieder lande ich verzweifelt auf den Knien vor Jesus, versuche mich bei ihm ein bisschen zu wärmen. Manchmal fehlen mir die Worte und ich kann nur tiefe Seufzer loswerden; die übersetzt der heilige Geist und Gott versteht mich. (Römer 8,26). Wie gut. Und dann greift Heio zur Gitarre und wir singen zusammen. Es klingt ziemlich trotzig, so wie in  diesem wunderbaren Lied. (I love you, Melissa!) Und mittendrin, im Angesicht des Feindes, steht eine gedeckte Tafel. Ein bisschen ungemütlich ist das schon: ein Picknick Auge in Auge mit dem Feind. Aber es zeigt auch etwas von Gottes Größe, wie er einfach gelassen das Essen richtet und zu sich winkt und einlädt mit ihm zu feiern; seine Liebe zu genießen, mitten in diesem Scheißwetter.
Und irgendwann wird es wieder heller! Keine Schlechtwetterfront hält ewig. Ich finde es tröstlich was die toten Hosen von der Bühne schmettern: Alles wird vorübergehn! Das mag traurig klingen wenn wir gerade eine gute Zeit erleben. Aber wenn es eine schwere Zeit ist, dann ist das so tröstlich: Auch diese Zeit wird irgendwann hinter uns liegen! Wir werden zurückschauen und aufatmen und sagen: Gott sei Dank, da sind wir durch! (das habe ich dieses Jahr ja schon einmal erlebt).Und im Rückblick sehen die Hindernisse und Probleme gar nicht mehr so groß und gewaltig aus. Es bleibt nur die Ahnung wie groß und gewaltig Gott ist. 
Bis dahin wärme ich mich am Feuer, seufze vor mich hin, singe trotzig ein paar Lieder und versuche dabei weg von den Probleme und auf Jesus zu schauen. Das gelingt mal mehr, mal weniger. Und ich bin dankbar für Freunde die es mit mir aushalten und für den Gott der mittendrin das Catering anliefert und mich mit seiner Liebe stärkt. Er wird irgendwann die Hände am Geschirrtuch abwischen, gelassen aufstehen, mir verschwörerisch zuzwinkern und flüstern: So, und jetzt kümmern wir uns mal um die Feinde. Der Gott, der für uns kämpft!

Und hier doch noch Urlaubsbilder, weil wir nämlich auch ein paar wunderbare Tage im Allgäu hatten. Das will ich nicht unter den Tisch fallen lassen! Wenn ich die Fotos anschaue muß ich einfach lächeln. Sie erinnern meine Seele daran: Gott ist gut. Er wird uns nicht vergessen. Er geht mit uns.  Er versorgt uns.  Zu allen Zeiten. Gestern. Heute. Und auch Morgen.

















8 Kommentare:

  1. Danke für deine Worte. Ich stecke gerade auch ein wenig fest und Nebel hat sich über uns gesenkt. Es ist gar nicht leicht, weiter zu gehen. Tröstlich sind da deine Worte und auch, das es auch anderen immer wieder so geht und das man es wirklich auch irgendwann hinter sich lässt. Wie auch immer.

    Alles Liebe und viel Kraft
    Die Großfamilienmama

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke Andrea! Wünsche Dir auch viel Kraft und hoffe für uns beide, dass der Nebel sich bald lichtet. Herzlichste Segensgrüße zu Dir!!!

      Löschen
  2. Liebe Christina, ich habe mich gefreut, wieder von dir zu lesen. So schöne Ferienbilder. Es tut mir leid, dass du momentan so angegriffen bist. Du, auf diesem Weg möchte ich dir herzlich danken für deinen Beitrag im aktuellen Joyce, über Sally und Floyd. Ich habe danach gleich den Blog von Sally gelesen...the words went straight to my heart. Es war genau das, was ich brauchte, bin auch angegriffen und am kämpfen. Christina, du bist ein Segen, auch wenn du es nicht einmal merkst. Jesus braucht dich als Ermutigung für andere, auch über Landesgrenzen hinweg. What a mighty God we serve! Herzlich grüsst, Marianne T-M

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Marianne!(von den Philippinen?!:-)) Von Herzen Danke für Deine lieben Worte! Und WIE SCHÖN, dass Du auf Sallys Blog gestoßen bist! Mir tut es auch immer so gut bei ihr zu lesen. Wünsche Dir viel Kraft und Segen und dass wir erleben wie Jesus uns alles was an Widerständen gerade da ist zum Besten dienen lässt! Ganz herzliche Grüße zu Dir!!! Christina

      Löschen
    2. Liebe Christina, ich bin die Marianne aus der Schweiz, der du letzthin das Buch geschickt hast. Eine Marianne von den Philippinen (heisst ihr Mann Markus?) kenne ich auch ;-) Ja, du, der Blog von Sally ist wirklich ein Segen für mich und auch bereits ein paar mehr Frauen, die mit Jesus unterwegs sind. Stay blessed, Marianne T-M

      Löschen
    3. Ah jetzt, wie schön. Liebste Grüße zu dir in die schweiz!!! (und meine "Philippinenmarianne ist leider nicht mit einem Markus verheiratet :-)).

      Löschen
  3. Liebe Christina, es ist schön,wieder von dir zu hören...mich hat ein Satz aus deinem vorigen Post nachhaltig beschäftigt und mich zu einem Text inspiriert,der mich dann ein wenig freier fühlen ließ, ich schreib ihn hier mal und sende ihn dir dankbar zurück, gefüllt mit zusätzlichen Worten und Bildern:
    "Wir haben keine Ahnung, wie sehr wir geliebt werden...."
    denn wenn ich nur den Hauch einer Ahnung hätte, wurde ich vertrauensvoll in deine Arme sinken, mit dem tiefen Wissen: du Jesus, hast alles im Griff was mich betrifft. Du hast vorgesorgt für den luftleeren Raum-wohin der Lebensrahmen sich mal wieder verzogen und verbogen hat. Du würdest mir zeigen wo ich den Kopf einziehen oder an anderer Stelle wieder hinausstrecken kann. Ich würde ein bischen ängstlich, aber im tiefen Grunde vertrauensvoll glauben, dass du Wege zeigst. Ich würde warten bis die aufgewühlte Seelenlandschaft sich beruhigt und ich klar in den See blicken könnte, wo am Grunde des Gewässers die Schatzkarte liegt, die mir den nächsten Schritt zeigt. Ich würde nicht hektisch herumirren und mich im negativen Strudel nach unten ziehen lassen. Ich würde mich wirklich dir - lassen- überlassen, weil es für dich keine Ausnahmesituationen gibt. Du siehst den verbogenen Rahmen und ich könnte zuschauen wie du ihn wiederherstellst. Er hat dann vielleicht eine andere Form, eine andere Größe, aber es wird ihn geben. Es wird weiterhing einen Platz für mich geben, weil du ihn bereitest....

    ich wünsche dir viel Kraft für all das was du durchmachst und die beständige, liebende, wärmende Nähe von Jesus.Es geht mir ähnlich wie dir, mitten in Kämpfen zu stehen, es Außenstehenden nicht erklären können und auch nicht überall wollen, aber auch nicht so zu tun, als wäre alles in Ordnung.... liebste Grüße😀

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Tina! WOW, DEine Worte sind so schön und passen sooo gut!!!"den Kopf einziehen und an anderer Stelle ausstrecken, die Seelenlandschaft beruhigen auf deren Grund die Schatzkarte liegt, sich niciht von negativen Strudeln nach unten ziehen lassen und sich in die Arme von dem fallen lassen der alles im Griff hat und darauf vertrauen, dass ER Wege zeigt." Es ist wie eine Regieanweisung vom Himmel; vOn Herzen DANKE dafür!
      Segensgrüße zu Dir, sei umarmt von dem Gott der für uns kämpft und der uns über alle Maßen lieb hat!

      Löschen