Am Abend vorher hatten wir ein richtig heftiges Gewitter. Unser Keller stand unter Wasser. Ich stand mit einem Fuß in der Toilette (aus der eine Wasserfontäne kam) und der Rest der Hausbewohner hat im Akkord Wasser nach draußen geschöpft. Zuerst bei uns, dann auch noch in der Nachbarschaft. Es war ein ziemliches Abenteuer. Am Morgen danach haben wir die Schäden betrachtet. Heio hat die durchweichten Kisten aus dem Keller geholt und meine Tagebücher -die ich einfach weggeschmissen hätte - zum Trocknen in die Sonne gelegt Dann hat er schweren Herzens auch ein paar Dinge entsorgt.(YESSS!!!)
Im Garten waren seine liebevoll hochgezogenen Pflanzen abgeknickt oder sogar aus dem Beet geschwemmt. Unser neuer Pavillion, unter dem wir die WM-Spiele mit den Nachbarn verfolgen wollten, war völllig in sich zusammengebrochen. Woraufhin unser Nachbar mit Samu sofort losgefahren ist um es durch ein neues Gartenzelt zu ersetzen. Was sein muß, muß sein. Heio widmete sich wieder geduldig der Gartenarbeit und pflanzte manches nochmal neu ein. Und ich war einfach nur müde von der vorausgegangenen Nacht.
Im Garten waren seine liebevoll hochgezogenen Pflanzen abgeknickt oder sogar aus dem Beet geschwemmt. Unser neuer Pavillion, unter dem wir die WM-Spiele mit den Nachbarn verfolgen wollten, war völllig in sich zusammengebrochen. Woraufhin unser Nachbar mit Samu sofort losgefahren ist um es durch ein neues Gartenzelt zu ersetzen. Was sein muß, muß sein. Heio widmete sich wieder geduldig der Gartenarbeit und pflanzte manches nochmal neu ein. Und ich war einfach nur müde von der vorausgegangenen Nacht.
Die letzte Zeit hat sich ein wenig so angefühlt wie dieser Morgen nach dem Sturm. Ich sortiere durch die Dinge. Ziemlich müde. Immer wieder fahre ich mit meiner Schwester in den Schwarzwald um unser Zuhause auszuräumen. Das meiste kann weg (meine Schwester ist Weltmeister im Ausräumen!) Manches fällt mir schwer loszulassen. Und doch weiß ich, dass es besser ist. Es wird einfach nicht mehr gebraucht. Ein paar Dinge bewahre ich auch auf. Kleine Erinnerungen. In den Augen anderer einfach nur Gegenstände. Für mich erzählen sie wunderbare Geschichten.
Der wunderbare Floyd McCLung sagte einmal: If you can`t grieve well, you can`t grow well. Trauern und Wachstum hängt zusammen. Das sind heftige Worte in unserer Kultur, in der wir Leid und Schmerz wo es nur geht umgehen, abkürzen oder wenigstens betäuben wollen. Im jüdischen Glauben nimmt man sich Zeit zum Trauern. Es ist wie eine Disziplin auf die man sich ganz bewusst einlassen soll. Da gib es so etwas wie eine geistliche Choreographie für ein ganzes Trauerjahr. Und dann jährliche Gedenkfeste. Das fehlt uns in der christliche Kultur. Wir geben uns ein paar Wochen nach dem Sturm und dann sollte man aber auch drüber weg sein. Sonst stimmt was nicht. Aber das ist nicht wahr. Unsere Seele braucht Zeit. Manchmal länger als uns lieb ist. Wir dürfen das "in die Sonne legen" nicht abkürzen. Unsere müde Seele nicht einfach ingorieren. Wir sollten das Aussortieren nicht umgehen. Und auch nicht das repariert werden (oder das "Papariert" werden wie Samu das immer nannte, wenn er seinem Papa etwas zum reparieren hinhielt). Heil werden. Am schwersten ist es vielleicht das Stillhalten zu lernen, bis wir wieder liebevoll neu eingepflanzt werden.
Take courage my heart,
learn to grieve well.
And you will grow well.
Liebe Christina,
AntwortenLöschenwie schön, wieder was von dir zu lesen.
Habe öfters an dich gedacht und überlegt, wie es dir so geht mit dem Heimgehen deiner Mutter und überhaupt...
Liebe Grüße
Claudia
Danke Claudi für Dein drandenken....und wie schön, dass Du immer wieder vorbeischaust! Liebste Grüße zu Dir!!!
LöschenSchön dich wieder zu lesen! Ich hab auch oft an dich gedacht.
AntwortenLöschenFühl dich gedrückt!
Liebe Grüsse
Sarah
DANKE Sarah!!! So gut zu wissen, dass wir nicht alleine sind. Ich drücke dich zurück und wünsche Dir viel Segen und spürbare Nähe von Jesus!
LöschenMein Mann und ich waren kürzlich bei einem Lobpreisseminar mit Brian Doerksen. Eines der zentralen Themen war dabei auch die mangelhafte Trauerkultur, die fehlenden Klagelieder auch im Lobpreis, obwohl die meisten der Psalmen diesen Bereich gerade nicht ausklammern. Das führte ihn u.a. dazu, das wunderbare Lied "my king has got scars on his hands" zu schreiben. Jesus hat keine Abkürzung genommen und bleibt auch in unseren dunklen Tälern an unserer Seite. Wenn wir sie Schritt für Schritt durchschreiten können wir letztlich auch zu einer noch tieferen Freude gelangen. Nimm Dir also ohne Schuldgefühle weiterhin diese Zeit, liebe Christina und lass Dich "paparieren". Gottes Gnade leuchtet gerade durch Deine Risse!
AntwortenLöschenDanke Vera! Interesanterweise habe ich genau darüber gestern mit einer Freundin gerede. Die oft fehlenden Klagelieder in den evangelikalen Gottesdiensten. Da ist manchmal so wenig Platz für die Fragen und Klagen und das Geheimnis....was für ein toller Liedtext von Brian Doerksen! Danke dafür!!! Liebste Grüße und Segen zu Dir an den Bodensee!
LöschenOh wie schön, wieder von dir zu lesen! Ich hab dich hier vermisst.
AntwortenLöschenUnd ich LIEBE es bei dir zu lesen, liebe Vroni! Hoffe wir sehen uns bald!!! (Heio will jetzt auch Hühner. Vielleicht könnt ihr euch mal darüber austauschen:-))
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