Morgen fahren wir für ein paar Tage auf Gemeindefreizeit. Ich freue mich schon sehr darauf. Allerdings haben wir nun seit kurzem ein kleines Problem, wenn wir wegfahren wollen, bzw. zwei kleine Probleme, die draußen im Stall sitzen und versorgt werden wollen. Und diese Sache hat mir doch schon ziemlich Sorgen bereitet. Wer wird sich um unsere Hasen kümmern???
Innerhalb kürzester Zeit ist das Anliegen auf die Top-Ten meiner Gebetsliste geklettert. (zeitweise war es sogar auf Platz Nr.1 - vor den Christen im Gefängnis und dem Freund in der Klinik!). Klar,
wir haben wunderbare Nachbarn die wir fragen könnten, aber blöderweise ist die Hälfte davon auch im Urlaub. Und mir fällt es erstens schwer jemand um
Hilfe zu bitten und zweitens die Sache dann loszulassen und zu
vertrauen, dass es gut geht und die Hasen nicht bei unserer Rückkehr
verhungert im Stall liegen.
Ich bete. Und ich mache mir Sorgen. Ich nerve Heio mit dem Gedanken, dass wir nun NIE WIEDER wegfahren können. Worauf der Mann gelassen meint: "Jetzt stress dich nicht! Wir beten und wir finden eine Lösung." Ich bete und sorge mich weiter. Aber der Mann hatte natürlich mal wieder recht. Wir finden ein junges Mädchen das, laut ihrem Papa, gerne vorbeikommt um mal nach den Hasen zu schauen. Gut. Auf Teenager-Mädchen ist ja verlass. Oder??? Ich schreibe einen sorgfältigen Übergabezettel. Muß mich zusammenreißen, dass es kein seitenlanger Bericht wird. Unten dran die Handynummer für Notfälle, "Die werden schon nicht verhungern!", versichert der entspannte Papa des Mädchens und wirft kaum einen Blick auf meine Liste. Ich lache gezwungen. Haha. Als würde ich so etwas denken. Wir verabschieden uns. Ich hoffe ich kann die Tage genießen und muß nicht ständig an die Hasen denken.
Es ist echt peinlich das aufzuschreiben - aber manchmal kann ich mich in so kleine Dinge total reinsteigern! Und da hilft dann oft nicht mal das Beten. Im Gegenteil: Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich die Anliegen, die ich eigentlich vor Gott bringen will, wie Steine auf meiner Seele ansammeln. Und deshalb kommte es auch schon mal vor, dass ich das abendliche Fürbittegebet ausfallen lasse, weil ich schon genug "Steine" mit mir rumtrage und mir nicht noch ein paar mehr aufladen will.
Und da lese ich diesen tollen Artikel von Heinrich Christian Rust in der Aufatmen. Er schreibt über das loslassende Gebet. Dass sein Gebetsleben lange Zeit so angefüllt war, wie sein restliches Leben. Ein schwerer Koffer, vollgepackt mit Bitten und Sorgen die man vor Gott schleppt, einzeln auspackt und im blödsten Fall nach dem Amen wieder säuberlich im Koffer verstaut, dann sogar noch mit ein paar Zusatzaufgaben. Aber, so schreibt Rust, er lernt langsam beim Beten weniger zu fragen: Was soll ich tun, Herr? Sondern vielmehr: "Was soll ich lassen?" Was kann ich vor dir loslassen. Stück für Stück. Sorgen, Menschen und Aufgaben in Gottes Hände legen. Und dann mit den freigewordenen Händen von Gott empfangen. Und mit leichtem Herzen im Alltag weitergehen.
Also stelle ich mir seit kurzem beim Beten vor, dass meine Bitten und Sorgen wie die kleinen, ovalen Steine sind, die man am Strand sammelt, um sie übers Wasser hüpfen zu lassen. Ich spreche die Anliegen und die Namen der Menschen (oder Tiere) langsam vor Gott aus und dann hole ich weit aus und werfe sie in Gottes Richtung. Ins Meer der Gnade. In die tiefen Ströme seiner Liebe und Fürsorge. Das bewirkt, dass ich mich beim Beten "leicht" mache. Und wenn alle Steine aus der Hand sind, dann kann ich mich selbst noch ein bisschen in die Fluten werfen und mich von Gottes Liebe tragen lassen. Und dann mache mich mit leichtem Gepäck wieder auf den Weg.
Ich bete. Und ich mache mir Sorgen. Ich nerve Heio mit dem Gedanken, dass wir nun NIE WIEDER wegfahren können. Worauf der Mann gelassen meint: "Jetzt stress dich nicht! Wir beten und wir finden eine Lösung." Ich bete und sorge mich weiter. Aber der Mann hatte natürlich mal wieder recht. Wir finden ein junges Mädchen das, laut ihrem Papa, gerne vorbeikommt um mal nach den Hasen zu schauen. Gut. Auf Teenager-Mädchen ist ja verlass. Oder??? Ich schreibe einen sorgfältigen Übergabezettel. Muß mich zusammenreißen, dass es kein seitenlanger Bericht wird. Unten dran die Handynummer für Notfälle, "Die werden schon nicht verhungern!", versichert der entspannte Papa des Mädchens und wirft kaum einen Blick auf meine Liste. Ich lache gezwungen. Haha. Als würde ich so etwas denken. Wir verabschieden uns. Ich hoffe ich kann die Tage genießen und muß nicht ständig an die Hasen denken.
meine Liste |
Es ist echt peinlich das aufzuschreiben - aber manchmal kann ich mich in so kleine Dinge total reinsteigern! Und da hilft dann oft nicht mal das Beten. Im Gegenteil: Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich die Anliegen, die ich eigentlich vor Gott bringen will, wie Steine auf meiner Seele ansammeln. Und deshalb kommte es auch schon mal vor, dass ich das abendliche Fürbittegebet ausfallen lasse, weil ich schon genug "Steine" mit mir rumtrage und mir nicht noch ein paar mehr aufladen will.
Und da lese ich diesen tollen Artikel von Heinrich Christian Rust in der Aufatmen. Er schreibt über das loslassende Gebet. Dass sein Gebetsleben lange Zeit so angefüllt war, wie sein restliches Leben. Ein schwerer Koffer, vollgepackt mit Bitten und Sorgen die man vor Gott schleppt, einzeln auspackt und im blödsten Fall nach dem Amen wieder säuberlich im Koffer verstaut, dann sogar noch mit ein paar Zusatzaufgaben. Aber, so schreibt Rust, er lernt langsam beim Beten weniger zu fragen: Was soll ich tun, Herr? Sondern vielmehr: "Was soll ich lassen?" Was kann ich vor dir loslassen. Stück für Stück. Sorgen, Menschen und Aufgaben in Gottes Hände legen. Und dann mit den freigewordenen Händen von Gott empfangen. Und mit leichtem Herzen im Alltag weitergehen.
Also stelle ich mir seit kurzem beim Beten vor, dass meine Bitten und Sorgen wie die kleinen, ovalen Steine sind, die man am Strand sammelt, um sie übers Wasser hüpfen zu lassen. Ich spreche die Anliegen und die Namen der Menschen (oder Tiere) langsam vor Gott aus und dann hole ich weit aus und werfe sie in Gottes Richtung. Ins Meer der Gnade. In die tiefen Ströme seiner Liebe und Fürsorge. Das bewirkt, dass ich mich beim Beten "leicht" mache. Und wenn alle Steine aus der Hand sind, dann kann ich mich selbst noch ein bisschen in die Fluten werfen und mich von Gottes Liebe tragen lassen. Und dann mache mich mit leichtem Gepäck wieder auf den Weg.
Ich bin nicht so gut darin Steine hüpfen zu lassen. Heio kann es viel besser. Und er hat mir beigebracht: man fängt am besten mit den kleinen, ganz flachen Steinen an. Die kleinen Dinge sind zum Üben da. Ich denke das ist ein Grundsatz, der für so ziemlich alles im Leben gilt. (C.S. Lewis schrieb einmal zum Thema Vergebung, dass es hilfreich ist, wenn man nicht gleich bei der Gestapo anfängt:-) ). Also übe ich das loslassende Gebet mit den kleinen Dingen. Kaputte Waschmaschine. Blutender Zeh. Fiebriges Kind. Terminprobleme. Eine anstehende Lesung. Häschenversorgung. Eins nach dem anderen werfe ich Richtung Gott. (und versuche nach dem Amen nicht nach den Steinen zu tauchen) Und wenn ich erst mal den den Dreh raushabe, kann ich auch die größeren Brocken hinterher werfen. Hinein in das Meer der Liebe, das uns alle trägt.
Alle eure Sorgen werft auf IHN,
denn ER sorgt für euch!
1.Petrus 5,7
Liebe Christina, wie ehrlich und damit so ermutigend! Ich habe auch meine "kleinen Hasen"... Dinge, die ich lernen darf loszulassen. Der Artikel interessiert mich! Danke für deine Gedanken, und dein mich Anteil haben lassen!
AntwortenLöschenGerne! Dann sind wir ja gemeinsam am lernen, unseren "Hasen" loszulassen :-). Liebste Grüße und Segen zu Dir in die schöne Schweiz!
Löschen… und Steine flitschen kann so viel Spaß machen!
AntwortenLöschen"flitschen!" Was für ein schönes Wort :-)
LöschenJa, es ist sicher Lautmalerei, aber ich kenn es auch nur hier aus der Region.
LöschenSehr anschaulich, vielen Danke hat mir sehr geholfen. Bin durch Zufall auf den Blog gestoßen. Bin auch Christ.
AntwortenLöschenDas freut mich! Willkommen auf dem Blog und Segensgrüße zurück!
LöschenBei mir ist es eine großviehanlage,die ich schwer loslassen kann.und so langsam hasen für hasen lasse ich los.und manchmal bin ich von der loslasserei total erschöpft.maria
AntwortenLöschenEine Großviehanlage - wow, da bist du ja schon bei den großen Brocken! Kein Wunder, dass man da beim Loslassen bisschen fertig ist. Wünsch dir Kraft und dass es leichter wird!!! Segen zu Dir, liebe Maria!
LöschenLiebe Christina,
AntwortenLöscheneine Weile schon lese ich Deinen Blog, nach diesem Artikel möchte ich endlich DANKE sagen. Das Sorgen und nicht Loslassen können im Gebet ist leider schon lange mein Thema. Deine Worte machen Mut,es neu zu versuchen - sie wie Steine ins Meer der Gnade zu werfen.
Vielen Dank für Deinen Blog und Dein Buch! Ich mag Deine Art zu schreiben sehr und Deine Worte machen Mut.
Mache bitte weiter!
Liebe Grüße
Myriam
VIELEN DANK, liebe Myriam! Deine Worte machen mir Mut!!!
LöschenWie schön, dass du hier mitliest. Ganz herzlichste Grüße zu Dir - lernen wir weiter gemeinsam das "Steinewerfen" :-) Gott wird uns dabei helfen....
SEGEN!!! Christina
Vielen Dank für Deine lieben Worte!
LöschenHallo Christina,
AntwortenLöschendu bist do ein Sonnenschein der mein Herz jedes Mal Tiefs berührst...
Gott spricht durch dich und ich fühle mich sofort in seiner Nähe.
Ich wünsche euch eine gesegnet Reise.
Gott segnet dich und deine Familie!
Viele liebe Grüße
Ellen