Mittwoch, 14. Juni 2023

Hello Summer!

Jetzt sind die Pfingstferien  wieder vorbei und wir stolpern, geblendet von der Morgensonne und ziemlich müde - weil viel zu früh! - in den Tag. Ich nehme die nächste Musiklesung mit Christina Stöhr in Angriff (herzliche Einladung am Freitag nach Hegnach!). Dabei freue ich mich immer über die Sprachnachrichten die vor so einer Veranstaltung zwischen Christina und mir hin und her fliegen. Auch weil wir, neben dem Organisatorischen, ein bisschen Alltagsleben miteinander teilen. Und dieser Satz von ihr blieb bei mir hängen. Sie meinte zum Neustart in dieser Woche:

Zwischen Pfingsten und Sommerferien fällt man doch meistens ein wenig in einen anderen Modus. Und mit dem Wetter macht sich ja auch immer ein bisschen Gelassenheit breit.

Diese Sätze bringen mich zum Aufatmen. Vielleicht weil sie sich wie eine Einladung anfühlen: Mich nicht stressen zu lassen. Nicht von den nächsten Terminen, die ich innerlich schon in die nächsten Wochen quetschen möchte, wie in eine überfüllte Badetasche. Auch nicht von den letzten Klassenarbeiten, bei denen ich nochmal vollen Lerneifer beim Kind erwarte.  Auch nicht vom Chaos in der Garage, wenn wir uns den verschütteten Weg zum Federballspiel und zur Luftmatraze, freikämpfen müssen. Ich will Platz für die Gelassenheit schaffen und vom Stressmodus in den Sommermodus schalten - also zumindest will ich es versuchen :

Die Dauerkarte zum Freibad nutzen. Dabei weiter die innere Freiheit im Badeanzug einüben und nicht mit eingezogenen Bauch an den Liegen der Schönen und Schlanken vorbeilaufen sondern mich unbekümmert ins Wasser schmeißen.

Das Auto öfters stehen lassen und dafür mit dem E-Bike zum Einkaufen fahren und beim Tretbecken am Ortsrand einen Stopp einplanen. 

Den Fernseher am Abend auslassen und mit dem Kind noch auf ein Eis in die Stadt radeln.

Ein Lagerfeuer machen (solange die Waldbrandgefahr noch nicht zu groß ist)

Das Schlafzimmerfenster weit öffnen und den Grillen bei ihrem Abendkonzert zuhören.

Tischtennis im Garten spielen und mich nicht ärgern wenn Heio meistens gewinnt (sogar wenn er mit links spielt!)

Siesta halten. Oder einfach möglichst wenig Arbeit auf die Mittagszeit legen. Eine Hängematte zwischen die Bäume spannen oder mich mit einem guten Buch und gekühlter Wassermelone in den Schatten verziehen. 

Und verzeihen! Die kleinen Fehlschläge. Und die manchmal so große Ungeduld. 

Und den Schlafmangel gelassener hinnehmen (hello Wechseljahre!). Umso kürzer der Schlaf umso kürzer die To-do-Liste und umso gnädiger sein! 

Und immer, immer genügend Kaffee im Kühlschrank und Eis im Gefrierfach haben.

Öfters mal das Dringende liegenlassen und etwas Wichtiges erledigen: Eine Postkarte schreiben, an einen Menschen, den ich in diesem Sommer gern näher bei mir hätte, zum Beispiel. Oder einen Wiesenstrauß am Markstand mitnehmen und die Hälfte davon der Freundin schenken. Den Sommer in Gläser füllen und Erdbeermarmelade kochen.

Das Handy Zuhause liegen lassen und mich im Biergarten verabreden.

Und dazwischen immer wieder einfach gar nichts tun. Dasitzen und schwitzen. Und Gottes Flüstern hören, dass von seiner Seite aus alles gut ist. Und dass er es gut machen wird. Und wir einfach sein dürfen. In dieser Sommerzeit. 

 

 





2 Kommentare:

  1. So ein schöner Text! Trifft mitten in mein Herz, weil ich genau so empfinde! Dazu noch die schönen Bilder! Vielen lieben Dank dafür!
    Liebe Grüße von Judith

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  2. Liebe Christina,
    Du findest einfach immer wieder so passende Worte (und Fotos), die wie Balsam für die Seele sind gerade jetzt, wo ich wieder mal damit kämpfe, mich in ein paar Bereichen nicht abzuwerten oder zu vergleichen. Ach ja, und die Wechseljahre in Form von vielen Nächten, in denen ich mich wie ein Rollmops im Bett drehe und morgens sehr zerknautscht in den Tag starte lassen auch grüßen.
    Aber bleiben wir dankbar für die vielen kleinen wunderbaren Momente, gerade jetzt im Sommer und schalten wir da wo es möglich ist einfach einen Gang runter.
    Liebe Grüße von Vera

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