Montag, 16. September 2019

Zum 1000.


Heute  bin ich bei meinem tausendsten Geschenk angekommen. Genauer gesagt bin ich mit meiner Dankesliste, die ich seit Anfang des Jahres führe, bei Nr.1000 gelandet.  Ich hatte gehofft diese Ziellinie als dankbarer und ausgeglichener Mensch zu überqueren, oder wenigstens ein bisschen etwas von Ann Voskamps poetischer Tiefgründigkeit  zu haben, die mich mit ihrem Buch "tausend Geschenke" zum Zählen der Segnungen motiviert hat. Aber irgendwie klingen meine Segnungen anders als bei ihr. Nicht so poetisch wie: bunte Seifenblasen im Sonnenlicht. Morgenlicht auf alten Holzdielen. oder: Das Glänzen der Rabenflügel. Die Segnung, die ich heute morgen seufzend, und überhaut nicht in innerer Ausgeglichenheit, aufs Papier gebracht habe war: 

100: Dankbar, dass Gottes Gnade heute morgen neu ist (nach gestrigen Ungeduldsanfälle und einer, gefühlt, verhauenen Predigt). 

Auch hier glänzen die Flügel der Raben und fällt das Morgenlicht auf Holzdielen, aber ich nehme es leider kaum wahr.  Kurzsichtig stolpere ich in diesen Tag. Ich kämpfe noch damit Gnade für gestern anzunehmen und heute Gnade weiterzugeben - an die gestressten Arzthelferinnen die mir telefonisch mitteilen, dass es auch in ihrer Kinderarztpraxis keinen Platz mehr für uns gibt.
 
1001: Hustensaft, den man auch ohne Rezept bekommt

Ich will weiter schreiben. Das Fernziel bleibt: Dankbar und ausgeglichen werden. Zwischenziel: heute nicht verzagen. Zu vertrauen, dass da jemand ist,  dem ich mein Versagen und auch mein Wertvollstes in die Hände legen kann. 
 Er gibt was wir heute brauchen. Inneren Frieden und Hustensaft. 


1002: Pfirsiche aus dem Garten



1003:  Weggefährten



1004: Kleidung, die in der Sonne trocknet


1005: glänzende Flügel am Himmel



Dankbarkeit reibt mir die Müdigkeit aus den Augen. Langsam, ganz langsam, macht sie micht sehend.

7 Kommentare:

  1. "Dankbarkeit reibt mir die Müdigkeit aus den Augen." Klasse Satz, genau den musste ich heute Morgen lesen, denn ich kehre nach einem schönen Wochenende in Berlin müde und missmutig an meinen Schreibtisch zurück (und habe natürlich nicht gesehen, wie die Dielen glänzen und die Herbstsonne so schön schräg durchs Fenster leuchtet).
    Liebe Grüße
    Evi

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    1. Liebe Evi,ich schick Dir liebste Grüße zurück- so von Schreibtisch zu Schreibtisch :-)und hoffe, dass die "NAch-Berlin-Tage" ihren ganzen (alltäglichen) Glanz entfalten konnten - bei diesem schönen Spätsommerwetter. SEGEN zu Dir!!!

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  2. Liebe Christina, ich liebe deine Liste! Und die Pfirsiche sind der Knaller. Diese Farbe! Danke für deine Ehrlichkeit, und danke, dass du uns Anteil gibst an deinen Gedanken. Du selber füllst mit jedem Blogpost wieder ein paar Punkte auf der Liste, die ich führen würde. Alles Liebe!

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    1. Liebe SOnja! So schön von Dir zu hören! Und danke für die wunderbaren Englandbilder und Gedanken auf deinem Blog!(und DU gehörst auch zu meiner Dankesliste!!!). SEGENSGRÜßE zu Dir!!!

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  3. Liebe Christina,

    seit nunmehr elf Jahren schreibe ich an einer "Liste", die die Überschrift trägt "Worüber freue ich mich heute".

    In den Untiefen meines Laptops finde ich noch immer die ersten Gedanken dazu. Seit vor drei Jahren mein Leben total auf den Kopf gestellt wurde, bekommt alles noch einmal eine andere Bedeutung für mich...

    April 2008:"...Ich werde mich mal auf die Suche nach der heutigen Freude machen, hab schon mal angefangen:
    Wohnzimmer, Küche und Bad sehen bereits am Vormittag recht ordentlich aus..."

    März 2019: "...Ja, so simpel fing alles an.
    Worüber freue ich mich heute könnte aber auch heißen:
    Wofür bin ich dankbar oder Gott tut mir täglich Gutes
    Ganz deutlich wurde mir in der ganzen Zeit, dass Freude nicht bedeutet, immer nur Bauchkribbeln zu spüren und vor Glück zu tanzen..."

    Ich danke dir für deine Worte. Ich stellte beim Lesen des von dir genannten Buches fest, dass meine kleinen "Dankbarkeiten" bei weitem auch nicht so poetisch klingen. Manchmal geht es auch einfach nur um's 'Überleben'.

    Liebe Grüße von Elisabeth


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    1. Liebe Elisabeth! Oh wow - seit 11 Jahren! Da hab ich noch ne weite Strecke vor mir! Das ist sicher ein spannender Rückblick, wenn man da in den Listen blättert. Erinnert mich dran wie Ann Voskamp schreibt: "In den Erinnerungen, mit den Jahren, wird Gott sichtbar...ich habe eine Ahnung davon, dass es im Leben Situationen gibt, in denen wir sehr weite Strecken fahren müssen, ehe wir Gott im Rückspiegel erkennen können. Manchmal sogar eine Strecke die bis zum Himmel reicht. Wenn wir uns dann umdrehen, werden wir sein Gesicht sehen!"
      Das wird dann ein Rückblick!!!!..und Er wird alle Tränen von unserem Gesicht wischen.(er hat sie alle gesehen. Und er wird deine Treue ehren!)
      ICh schick Dir liebste Grüße und danke Dir für die weisen Worte!!!

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  4. Ich bin unendlich dankbar für diesen Post und das du uns an deinen Gedanken teilhaben lässt. Liebe Grüße, Yvonne

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