Geschafft! Unser jährliches Ausstecherle-Backen liegt hinter uns. Es ist so ziemlich die Einzige Sache die ich mir jedes Jahr in der Adventszeit, zusammen mit dem Kind, vornehme. In den meisten Jahren war die Geduld vor dem Teig Zuende. Gestern war es anders. Fröhlich singend haben wir die Plätzchen aufs Blech geworfen. Ohne Ausraster und Wutanfälle. Dieses Wunder musste gefeiert werden! Danach war die Hälfte der Kekse aufgegessen. Es gab noch einen Teller für die Nachbarn. Und ein Foto für den Mann, der gerade im Schwarzwald weilt; für ein paar stille Tage. Ich war ja ein bisschen eifersüchtig als er losgefahren ist. Dass er nun, in adventlicher Ruhe, besinnliche Zeit mit Gott verbringen kann. Aber dann habe ich das wunderbare Zitat auf Sonjas Blog gelesen:
Es ist nicht nötig weder seine Geschäfte noch die Welt zu verlassen, um innerlich zu sein. (Jeanne-Marie Guyon)
Es gibt Leute, die Gott nimmt und beiseite stellt. Andere gibt es, die lässt er in der Masse, die zieht er nicht aus der Welt zurück. Es sind Leute die eine gewöhnliche Arbeit verrichten... Leute, die man auf einer beliebigen Strasse antrifft. Wir glauben aus aller Kraft, dass diese Strasse dieser Welt, auf die Gott uns gesetzt hat für uns der Ort unserer Heiligkeit ist.IhrLeben und ihre Texte machen mir so viel Mut, dass wir innerliche Menschen sein können, mitten in unserm gewöhnlichen Alltag. In kleinen Übungen der Geduld :
Schon am Morgen suchen sie uns aufUnsere Nerven sind angespannt oder gehen mit uns durch;der Bus ist schon voll,die MiIch kocht über,die Kinder machen alles durcheinander;der Mann bringt Gäste mit,ein Freund kommt nicht,das Telefon läutet ununterbrochen,die, die wir lieben streiten sich,man möchte ausgehen und muss daheim bleiben,und zu Hause bleiben, wenn man weg musss..
So treten die Geduldsübungen an uns heran, nebeneinander oder hintereinander...und wir lassen sie verächtlich vorüberziehen und warten auf eine Gelegenheit unser Leben hinzugeben, eine Gelegenheit die es wirklich Wert wäre.Denn wir haben vergessen, dass es zwar Äste gibt, die im Feuer verbrennen - dass es aber auch Bretter gibt, die unter unseren Schritten ganz allmählich abgetreten werden und die schließlich zu Sägemehl werden.
Der Platz dieses Lebens ist der letzte und der am tiefsten vergrabene. Das ist die wichtigste Bedingung, dass es keimt und Frucht bringt.Für uns alle, deren Leben tief vergraben ist, im Boden der gewöhnlichen Dinge:
Danke. Der Text berührt mich sehr.
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