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Dienstag, 3. März 2020

Mut statt Klopapier!

Gestern Abend bin ich ziemlich spät neben Heio ins Bett gekrochen und hab vor mich hingemurmelt: "Also im Moment kann man wirklich Angst bekommen, was die Gesamtsituation angeht!" Heio hat nur etwas zurück gemurmelt was wie: "Bitte lass mich weiter schlafen und morgen früh über die Gesamtsituation reden" klang. Also habe ich seufzend das Licht ausgemacht und meine Gedanken für mich behalten. 
Aber jetzt können sie raus - was für ein Glück wenn man einen Blog hat, und auch noch wunderbare Menschen die hier mitlesen! Darf ich euch kurz die etwas beängstigende Gesamtsituation aus meiner Sicht darlegen? Aber sicher wisst ihr selbst was ich meine: Zum einen ist da natürlich die Situation unserer Erde! Schmelzende Pole und Klimaveränderungen die man nun  auch bei uns immer mehr wahrnimmt. Fehlender Schnee (Oh mein geliebter Winter, wie vermisse ich dich!!!), dafür Stürme die Nachts an unserem Haus rütteln, mit einer Wucht die mir manchmal wirklich Angst macht. Und da sind die vielen Menschen die, vertrieben aus ihrer Heimat, verzweifelt vor Angst an der "Festung Europa" rütteln. Überfüllte Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln - unvorsellbare Lebensbedingungen an Orten, an denen sonst Urlauber die Strände bevölkern. Die ganze Tragödie wird bei uns allerdings mehr aus den Augenwinkeln wahrgenommen. Wir haben schließlich andere Probleme: Wir bringen unseren Kindern bei in die Armbeuge zu husten und versuchen weniger Menschen die Hände zu schütteln. Manche verfallen in kopflose Panik und kaufen die Läden leer. Tatsächlich war hier in der Nähe in einem Supermarkt kurzzeitig das ganze Toilettenpapier ausverkauft (was die Leute allerdings mit dem ganzen Klopapier anfangen wollen ist mir schleierhaft!).  Samuel saß gestern neben mir während ich im Fernseher eine Diskussion über die Gefahren des Corona-Virus verfolgte. Ich weiß, nicht gerade kindgerechte Unterhaltung, aber ich war mir ziemlich sicher, dass er in sein Autoquartett vertieft war. Bis er plötzlich mit zittriger Stimme fragte: "Werden wir nun alle sterben, Mama?" Ich habe den Fernseher ausgemacht und versucht ihn zu beruhigen. Nein. Wir sterben nicht! Irgendwann, ja. Aber jetzt noch nicht. Oder doch? Langsam kriecht auch hier in mir die Angst hoch. Ich versuche mich zu beruhigen, wie ich auch das Kind beruhige. Aber die Gesamtsituation unserer Welt kann uns gerade wirklich unruhig schlafen lassen...
Heute morgen sitze ich deshalb ein bisschen länger als gewöhnlich still auf unserem alten Sofa. Ich suche Halt in meinem Glauben. Und merke, wie gesegnet ich bin! Ich schreibe in mein "Danke-Buch" unter der Nr.1713: In Krisenzeiten mit Jesus durchs Leben gehen dürfen.
Passend dazu lese ich die Sätze von König David, der durch ziemlich viele und sehr heftige Stürme gehen musste:
Ich aber, Herr, vertraue auf dich! Ich sage es und halte daran fest: Du bist mein Gott!
Alle Zeiten meines Lebens sind in deiner Hand!  (Psalm31,15-16)
Was für ein Satz! Und was für eine wichtige Erinnerung für mein sorgenvolles Herz: Wir sind in Gottes Hand! Zu allen Zeiten unseres Lebens! So wie es meine Cousine mir am Wochenende lachend sagte, als ich sie im Supermarkt gefragt habe (beim Anblick der 7 Sprudelkisten in ihrem Einkaufswagen!) ob sie Hamsterkäufe macht: "Ach was! Ich sterbe doch nicht an einem Virus! Ich sterbe an Gottes Willen!"  Ich musste lachen. Und natürlich kann man darüber theologisch diskutieren. Aber mich hat es beeindruckt, wie kindlich vertrauensvoll wir sein können und dürfen! Mittendrin. Wenn bei anderen die Panik hochkocht. Und sich auch die Angst ins eigene Herz schleicht. Es ist dieses Vertrauen auf einen Gott der Angesichts der Gesamtsituation nicht hektisch Krisenstäbe einberufen muß. Der unsere blutende und doch auch wunderbare Welt in seinen Händen hält und uns liebevoll zuflüstert: In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost -  fürchte dich nicht! - Ich habe die Welt überwunden!(aus Johannes 16,33).
Und vielleicht ist es das, was unsere Welt gerade am allermeisten braucht: Menschen die entspannt lächelnd aus dem Supermarkt kommen und mit ihrem Vertrauen anderen Mut machen. Die in bangen Gesprächen etwas weitergeben von der Hoffnung, die in uns ist: "Wir sind doch nicht alleine! Gott ist auch noch da! Daran halte ich mich fest. Und wenn du Angst hast: greif doch einfach nach seiner Hand. Er ist auch für dich da!"

Am vergangenen Wochenende waren wir im Schwarzwald. Und da hat es doch tatsächlich geschneit!!! Und der Schnee blieb liegen! Einen ganzen Tag lang! Während Heio krank im Bett lag bin ich, selbst etwas angeschlagen, mit Samuel auf die Piste gegangen. Und ganz im Sinne von Martin Luther, der sagte, dass wir heute noch Bäumchen pflanzen sollen, wenn auch morgen die Welt untergeht, haben wir einen Schneemann gebaut.



 Fürchten wir uns nicht! 
Alle Zeiten unseres Lebens sind in seiner Hand!

10 Kommentare:

  1. ...ja lass uns immer wieder gegenseitig daran erinnern...jesus ist da....
    herzlichst
    annette

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  2. So wahr. Mir gefällt die Fastenaktion "7 Wochen ohne Pessimismus" gut. Alle Probleme ernst nehmen, aber Zuversicht bewahren. Und Freude. Und Liebe in der Welt verteilen.
    Angesichts leergefegter Supermarktregale (und ich habe mich auch sehr wegen des Klopapiers gewundert!) habe ich mich auch kurz gefragt, ob ich mir nicht Vorräte anlegen muss. Und dann darauf vertraut, dass wir, wenn es hier Engpässe gibt, miteinander das teilen, was da ist und das es reicht. Ich hatte das Gefühl, dass Gott sich darüber freut.
    Und das ist ja wichtiger als volle Schränke... :-)
    Liebe Grüße, Christine

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    1. Liebe Christine!
      Das ist wirklich eine passende Fastenaktion in diesem Jahr! Und wi haben auch schon angefangen Klorollen zu veschenken :-)
      Liebste Grüße und Segen für Dich in dieser Zeit!

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  3. genau. Solange die Erde besteht, wird es immer Sommer und Winter geben, Säen und Ernte, Tag und Nacht …
    Der Högschde hats versprochen!

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    1. Oh ja, das ist ein total passender BIbelvers dazu! Vielen Dank! Liebste Grüße zurück!

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  4. Das macht so großen Mut, das ich diesen Eintrag einfach Mal in meinen Status gesetzt habe.
    Ich bin mir sicher dieser corona Sturm wird einfach wieder vergehen. Lass uns weiterhin Mut und Zuversicht verteilen.

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    1. Danke Yvonne! Mut und Zuversicht - das schenke uns Jesus für jeden Tag der kommt. Liebste grüße zu Euch!!!

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  5. Mir stehen Tränen in den Augen. Danke für den Bibelvers! Ich habe gerade riesige Angst, mein Mann mit Krebs im Endstadium und ich gehöre, habe ich gerde gelesen, zur Risikogruppe, weil mit Bluthochdruck. Und der Blutdrucksenker steht im Verdacht, Türöffner für Viren auf der Lunge zu sein. Naja tolle Aussichten. So halte ich mich an den Satz, ich hebe meine Augen auf zu den Bergen! Danke für deine Texte, die mich sehr ansprechen.
    Liebe Grüsse aus der Schweiz
    Silvia (Smaragd0504)

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    1. Liebe Silvia! Mir fehlen gerade die richtigen Worte...aber ich danke Dir für dein Kommentar hier und schicke Dir eine dicke Umarmung übers Internet! Jesus sei Dein Schutz und Deine Stärke und dein Trost!... dass Du es erlebst, wie es in Ps.121: Meine HIlfe kommmt vom Herr, der HImmel und Erde gemacht hat. Er fülle unser Herz in diesen unruhigen Zeiten mit Seinem tiefen Frieden! Ganz herzliche Grüße zu dir in die Schweiz!!!

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