Dienstag, 10. Juni 2014

Heute war zu kurz

"Mama, heute war zu kurz!", sagte die kleine Tochter meiner Freundin, ganz verzweifelt, beim "Ins-Bett-bringen"
Wir waren auf Gemeindefreizeit am Starnberger See und es war tatsächlich so, dass die Tage zu kurz waren. Nicht aus den Gründen wie es oft im Alltag zuhause ist: weil man so viel zu tun hat und die To-do-Listen nicht abgearbeitet bekommt und die Wäscheberge sich noch stapeln.
Die Tage waren zu kurz weil man noch gerne mehr gespielt, gelacht, gebadet, geredet, entspannt und hingeschaut hätte - auf das pralle Leben, das sich vor unseren Augen abgespielt hat.

Ich habe beim Kinderdienst mitgemacht und fand es zeitweise ein bisschen schade, dass ich so wenig von den "Großen" mitbekommen habe.
An den "Inputs" von unserem Gast aus Norwegen konnte ich wenig teilnehmen und oft auch nicht an den tiefen Gesprächen, Konzerten und Gottesdiensten.  Ich bin an den Leuten vorbeigegangen mit denen ich gerne mal in Ruhe reden wollte und war meistens mit so wichtigen Dingen beschäftigt wie: Windeln wechseln, Kinder eincremen, Sand aus den Haaren holen, Gummibärchen verteilen, Kindern vom Baum runter helfen oder die Mama suchen, eigenes Kind in`s Bett bringen und warten bis er ENDLICH einschläft... um dann müde noch ein wenig rmit den anderen rumzuhängen.

Aber die Kinder haben mir etwas gezeigt, was ich vielleicht verpasst hätte während vertieften Gesprächen und guten Gottesdiensten. Ich habe gemerkt, dass sie so viel von dem in sich tragen was ich mir für mich (und für unsere Gemeinde) wünsche:
Erwartungsvolle Blicke und staunende Gesichter, Freude an den kleinen Dingen, Gebete die voller Vertrauen gesprochen werden, Lust auf das Leben, etwas erschaffen - einfach weil es Spaß macht und nicht um am Ende des Tages etwas geleistet zu haben, Freunde umarmen und versuchen sie dabei vor lauter Freude nicht zu beissen (so geschehen bei dem kleinen Sohn:-))...

Ich bin weit davon entfernt, Kinder zu romantisieren (und ich verstehe nicht wie ein Vater von zwei Kindern das Lied "Kinder an die Macht schreiben konnte!), Aber es gibt kindliche Eigenschaften, die wir mit dem Älterwerden vergessen oder mit den Jahren einfach verlieren und die wir doch so dringend brauchen  könnten.
Eine davon ist die Fähigkeit zu empfangen - sich wie eine offene Schale dem Leben hinhalten und das Gute aufnehmen, das da ist.
Vielleicht ist es diese Eigenschaft, die Jesus vor allem gemeint hat, als er sagte, dass wir wie die Kinder werden sollten, damit wir das Reich Gottes empfangen können. 
Oft bin ich mit viel zuviel "wichtigen" DInge beschäftigt und vergesse  einfach da zu sein, das Gute als Geschenk an mich zu empfangen und zu glauben dass ich geliebt bin.

In diesem Sinne: auf die Tage die zu kurz sind, weil sie so voller Leben für uns sind.













1 Kommentar:

  1. schöne Bilder hast du da! Schade, dass Novalinchen nur Augen für Marlene und Paula oder Mama und Papa hatte;).
    Ich fands auch schön, auch wenn ich nicht wie du am Kinderdienst mitgewirkt habe, hatte ich irgendwie alle Hände voll mit Kindlein. Das hat mich zeitweise etwas geärgert. ABER: nova fands toll und das ist für mich einfach wichtiger!
    LG!

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