Seiten

Dienstag, 27. Februar 2024

Ein Wort zum Untertauchen

Auch wenn es etwas verspätet ist: ich will gerne noch mein Jahreswort mit euch teilen. Es hat mich schon im letzten Jahr gefunden und ich wusste sofort: Das nehme ich mit ins Jahr 2024! Es ist das englische Wort (das im deutschen nur umschrieben werden kann) Yield.  

Man kann es mit sich hingeben, sich ganz überlassen oder: sich jemand übergeben übersetzen. 
Vorrausetzung dafür ist das Loslassen. Kontrolle abgeben. Anerkennen wie wenig wir letztlich im Griff haben (neulich habe ich gelesen, dass wir höchstens 15% unseres Lebens beeinflussen können, was wirklich nicht viel ist und eine gute Erinnerung für uns Menschen, die denken alles liegt in unserer Hand!). 
Interessanterweise fängt das geistliche Leben für viele mit einem Übergabegebet an. Oder auch mit dem Eintauchen bei der Taufe.  In dem Zusammenhang muss ich an eine Legende über die Kreuzritter denken: Man sagte, dass sie bei ihrer Taufe ihr Schwert aus dem Wasser streckten, um zu zeigen: Gott, ich gebe dir alles, aber DAS NICHT! Nicht das Kämpfen und den Ruhm der Erfolge.  YIELD beschreibt dagegen einen Menschen, der sich ganz eintauchen lässt, der sich hingibt, ohne Vorbehalte. 

Mich hat das Bild sehr angesprochen. Und ich hab mich gefragt was ich denn so "aus dem Wasser halte". Was ist meine Sache, bei der ich sage: Jesus, alles - bloß das nicht!

Da ist mein Harmoniebedürfnis. Und ich merke immer mehr: Ich will den Gedanken loslassen, dass ich äußeren Frieden brauche, um inneren Frieden zu haben! Ich lerne das durch die Menschen, die sich meinen "Beschwichtigungsversuchen" (meine Art Kontrolle zu übernehmen) völlig entziehen. Ein schwieriger Mensch in der Familie oder Nachbarschaft könnte sich dabei durchaus als hilfreich erweisen;-)

Und ich bin gerade auch wirklich herausgefordert mit meinem Älterwerden. Etwas was ich auch nicht kontrollieren kann, sondern annehmen muss. Wie wir alle. Nur bin ich meinem Freundeskreis hier weit voraus (die meisten liegen abgeschlagen mindestens 10 Jahre zurück!). Im Moment habe ich den Eindruck, dass mich jeden Morgen mein Spiegelbild mit neuen Tatsachen konfrontiert, die ich nur schwer annehmen kann (seit wann habe ich denn dieses schlaff hängende Kinn? Verwandle ich mich nun in einen Truthahn? Oh Jesus, hilft mir!). 

Ich ahne, dass mein Jahreswort eine ziemliche Herausforderung für mich wird. Manches könnte schmerzhaft werden, aber am Ende hat es auch etwas sehr Befreiendes, wenn  ich mich einfach ganz in Gottes Liebe eintauchen lasse, ohne an irgendeiner Sache krampfhaft festzuhalten. Mich dem Gott anvertrauen, der es so gut mit mir meint. Loslassen was ich sowieso nicht kontrollieren kann. Die Harmonie sausen lassen. Meinen Blick heilen lassen. Und immer wieder aufs Neue Frieden in Gottes Nähe finden.




so be it.

10 Kommentare:

  1. so be it UND jeder Tag ein Tag näher bei Jesus, eine Strecke weiter in unserem Lauf des Lebens… Herzliche Grüsse Lena

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Oh ja, danke für diese tolle Erinnerung, liebe Lena! Liebe Grüße zurück!

      Löschen
  2. Danke für deine Gedanken

    AntwortenLöschen
  3. Ein richtig schönes Jahreswort hast du ! Bin schon ganz gespannt auf deine Gedanken und Erlebnisse! Meins ist übrigens Liebe, vielleicht tauchen wir ein bisschen zusammen ;)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Au ja liebe Anne, lass uns zusammen tauchen! :-)

      Löschen
  4. Ich sehe keinen Truthahn, sondern eine wunderschöne Frau mit grosser innerer Stärke. Danke für deine ehrlichen Worte, heilsam und wohltuend wie immer! So ein gutes Wort!!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ach danke liebe Sonja! Wie freue ich mich immer von dir zu hören. Du hast auch so viele gute Worte...

      Löschen
  5. Vielen Dank für den schönen Artikel! Ich frage mich auch manchmal, was ich noch festhalte und ob Jesus mit allem mitgehen kann, was ich tue. Manchmal ist man auch einfach stur und will es gar nicht wissen. Da muss ich wahrscheinlich noch lernen, mir selbst gegenüber ganz ehrlich zu sein!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ach ja, das kenne ich auch! Ich bin oft ziemlich unehrlich mir selbst gegenüber, was meine sturen Gedanken angeht. Wie gut, dass Gott da ganz entspannt ist und immer mal wieder liebevoll seinen Finger drauf legt. Vielen Dank für deine wertvollen Kommentare!

      Löschen