Dienstag, 31. Januar 2017

Mutig und hoffnungsvoll

Die anhaltende Kälte letzte Woche hat es möglich gemacht: Wir konnten endlich mal wieder unsere angerosteten Schlittschuhe aus dem Keller holen und über einen zugefrorenen See gleiten. Ok, es war nur der kleine See in unserem Höhenpark und eigentlich war es auch verboten, aber es ist wirklich fast unmöglich sich an die ganzen Verbote des Ordnungsamts Stuttgart zu halten. Manchmal muß man die Freude ergreifen und alle kopfschüttelnden Spaziergänger übersehen. (und hoffen, dass keiner von ihnen die Polizei alarmiert)


elegant gleiten wir über das Eis

Wie wir an der Mitte vom See zusammentrafen hat das Eis gewaltig geknackt aber  es hat gehalten! (Und wir wären ja nicht wirklich tief eingebrochen in dem knietiefen Teich)

Jetzt ist es wieder wärmer draußen. Das ist auch gut für unseren Besuch aus Amerika, den ich morgen vom Flughafen abholen werde und der sicher, wie immer, mit kurzen Hosen und Hawai-Hemd bei uns landet. Er ist ein lieber Freund. Und einer der großzügigsten und warmherzigsten Menschen den ich kenne. Und Trump-Wähler. Ich weiß. Ich muss auch schlucken. Und anerkennen, dass sich das meiste auf der Welt eben nicht schön einsortieren lässt in gut und böse und schwarz und weiß. Ich freue mich auf ihn, werde versuchen politischen Streit zu umgehen, stattdessen zuhören, lieb haben, Gemeinsamkeiten suchen und mich freuen, dass es ihm nach langer, schlimmer Krankheit besser geht.  (Also ein ziemliches Anti-Trump-Programm :-)) 

Zugehört habe ich auch einer Freundin am Samstag bei einem wunderschönen gemeinsamen Frühstück. Sie ist so etwas wie mein persönlicher C.S. Lewis. Sie ist klug und weise und kennt alle Narinabücher fast auswendig. Sie erzählt mir von der ersten Klasse in der sie unterrichtet, von Kindern die wunderbar und schwierig sind und manche tragen Dinge mit sich, die nicht mal eben schnell zu lösen sind. (egal mit welchen pädagogischen Ansatz) Sie betet jeden Morgen auf dem Weg zur Schule: Dein Reich komme! und meint dazu: "Eigentlich weiß ich gar nicht was ich damit bete. Weil Gottes Reich eben so anders ist. Aber ich bin gespannt was Gott machen wird." Das bin ich auch. Und das Gebet will ich auch öfters einmal sprechen wenn mich die DInge überfordern.

Apropos überfordern: Nächste Woche werde ich auf ein Autorentreffen fahren, zu dem ich eingeladen wurde.  Das fühlt sich auch ein bisschen wie "aufs Eis gehen" an. Aber manche Chancen im Leben muß man ergreifen, auch wenn mein inneres Ordnungsamt mir kopfschüttelnd sagt, dass ich da nichts verloren habe. Du bist doch keine Autorin! Warte nur ab, wenn das auffliegt wird das Eis sowas von einkrachen...  Aber ich gehe davon aus, dass das Wasser hier auch nur knietief ist und ich schlimmstenfalls mit nassen Socken nach Hause komme.



Und wenn wir schon beim Wasser sind: Gestern gab es einen Rohrbruch in der Kita, also bleibt Samu heute zuhause. Pläne mal wieder durchkreuzt. Draen hat es sich eingeregnet, ich werfe mir eine Migräntablette ein und hoffe dass irgendwie noch ein kleines Zeitfenster zum Schreiben bleibt.



Gerade ist also einges los und und ich werde weiter versuchen Sandwich-Tage einzulegen und den Sabbat zu feiern.(und ich melde mich dann in zwei Wochen wieder!)
Vergangenes Wochenende hat das mit dem Sabbat übrigens ganz gut bei uns geklappt. Habe mit Samuel Punkt sieben Uhr die Kerze angezündet und er hat frei und fröhlich gesungen: "Sabbat, Sabbat, wir lieben dich Jesus, alles ist schön, Mama putzt nicht mehr..."  Er hat also den Sinn völlig verstanden :-)




Ich habe an eine Freundin, die auch mitmachen will, ein Shabbat Schalom geschickt. Zurück kam ein Bild von einer Küchenlandschaft in die eine Bombe eingeschlagen hat und die Nachricht: Wir sind noch nicht ganz soweit. (bei einem Neugeborenen und einem kranken Kindergartenkind ist das ja auch nicht so einfach!!!) 

Aber wir bleiben dran. 
Wir umarmen Freunde die den falschen Präsidenten gewählt haben und beten  dein Reich komme inmitten aller Schrecken dieser Welt. Wir setzen uns über die äußeren und inneren Ordnungshüter hinweg die unser Leben klein und furchtsam halten wollen. Wir lernen mitten im Alltagschaos und durchkreuzten Plänen, zwischen Rohrbruch und Schmerzen unsere Shabbat Schalom Momente zu finden. Wir leben mutig und hoffnungsvoll, auch wenn wir manchmal noch nicht ganz so weit sind.

Schaut euch diesen fröhlichen Shabbat-Schalom-Gruß an. ONE DAY. Vielleicht geht es euch ja wie mir und es bringt euch heute schon zum Lächeln  (danke Iris für den Link!)  


4 Kommentare:

  1. deinem inneren Ordnungsamt solltest du mal Öffnungszeiten verpassen. So:
    geöffnet Montags von 8:00 - 8:15.
    Dienstags bis Sonntags geschlossen.
    zum Beispiel.

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    1. Super Idee Julia! Montagmorgen ist prima, da bin ich eh noch viel zu müde für IRGENDETWAS :-)....

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  2. Du bist eine wunderbare Autorin und wirst ganz bestimmt nicht mit nassen Füßen heimkommen. Sei Dir Deiner unsichtbaren Krone bewusst! Ich wünsche Dir viele wertvolle Begegnungen :)

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    1. Ach Danke,liebe Vera. Ich vergessen meine Krone ständig - Wahrscheinlich weil sie unsichtbar ist:-). Danke für diese mutmachende Erinnerung. Liebe Grüße und Segen zu Dir!!!

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