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Mittwoch, 15. Juni 2016

und manchmal ist doch die Zeit dafür den Mund aufzumachen!

Nun habe ich gerade erst meinen letzten Beitrag geschrieben und dachte ich lasse den Rest der Woche hier schweigend verstreichen, da merke ich, dass ich doch nochmal in die Tasten hauen muß:
Ich habe geschrieben, dass ich eigentlich nicht die Art von Zeit habe mich über die Ansichten von anderen Christen zu ärgern - und das meine ich auch so. Da würde ich mich nur noch mit anderen, anstatt mit meinen eigenen Problemen beschäftigen :-).
Aber manchmal muß man eben doch den Mund aufmachen und Stellung beziehen. Fast hätte ich es nicht getan. Dann habe ich heute morgen die Worte auf sheloves.com gelesen:

Wenn wir eine schwierige Situation wahrnehmen eine problematische Predigt hören oder Ungerechtigkeit wahrnehmen dann sollten wir den Mund aufmachen. Es ist es Wert Dinge laut zu äußern, auch wenn wir nicht erwarten können, dass man uns ernst nimmt (und der andere sich ändert).    H. Calagari
                                                                                                          
Als konfliktscheuer Mensch muß ich das hören. Und ich hab mich seufzend daran gemacht diese e-mail an eine Gemeinde zu schreiben, die ich eigentlich total mag:

Liebe Mitarbeiter!
Ich war mit meinem 5-jährigen Sohn auf ihrem Kinderfest und habe es sehr genossen. Vielen Dank für die Liebe und die Mühe die sie investiert haben! Mein Sohn redet immer noch begeistert von "der Party" :-).
Allerdings fand ich eine Sache sehr bedenklich:
In den Familiengottesdienst wurde für die Kinder einen Aufruf gemacht. Es wurde gefragt wer ein Geschenk von Gott annehmen will und- natürlich!- gingen bei fast allen Kindern die Hände hoch. Welches Kind würde zu einem Geschenk nein sagen? Dann sollten die Kinder ein Gebet zur Lebensübergabe nachsprechen (Jesus komm in mein Herz, ich nehme dein Geschenk an...) . Die Kinder haben gehorsam die Sätze mitgebetet. Weil kleine Kinder das so machen wenn Erwachsene sie darum bitten.
Um es deutlich zu sagen: Ich bete, dass mein kleiner Sohn Jesus in sein Leben aufnimmt und dass er ein Nachfolger von ihm wird. Aber ich bin nicht glücklich darüber wenn er Sätze wie eine magische Formel nachspricht die er nicht versteht - in der Hoffnung irgendein Geschenk zu bekommen.
Ich hatte den Eindruck es ging den Mitarbeitern in diesem Moment darum, dass die Kinder jetzt etwas richtiges sagen. Aber viel wichtiger - und auch jesusmässiger - finde ich, dass die Kinder die Sache mit Jesus langsam aufnehmen, durch Geschichten aus der Bibel und gelebten Vorbildern. Dass sie verstehen lernen was Nachfolge bedeutet.  Und dann, in einem Moment, wenn sie das von sich aus wollen (!) - wann immmer das auch ist - sagen können: Ich will Jesus in meinem Leben haben. 
Ich bitte sie darüber nachzudenken und vielleicht in einem zukünftigen Kindergottesdienst meine Gedanken zu berücksichtigen.Vielen Dank.
Ganz viel Segen weiter für sie, ihre Gemeinde die uns immer wieder ein großer Segen ist!
In Jesus verbunden, Christina Schöffler

Ich rechne nicht damit eine Antwort zu bekommen und ich weiß nicht wirklich ob diese mail etwas ändern wird. Wäre toll - aber letztendlich geht es mir nicht darum. Es geht darum, dass ich lerne meinen Mund aufzumachen wenn ich eine problematische Situation wahrnehme die vielleicht für andere schädlich sein könnte. Oder wenn in meiner Gegenwart Worte fallen die andere runter machen, manipulieren, beschämen oder beleidigen.

Manchmal muß man aufstehen und rausgehen. 

Manchmal eine mail schreiben. 

Manchmal deutlich sagen: Das sehe ich anders. 
 Oder: "Bitte reden sie so nicht über Ausländer, das will ich nicht hören" (ging mir neulich an der U-Bahn Haltstelle so). 

Manchmal muß man sich eben doch ein bisschen einmischen. Nicht immer. Nicht jeder Mist muß kommentiert werden. (Dummheit spricht ja oft für sich selbst) Aber manches kann und will ich nicht mehr einfach so stehenlassen. Dann klopft mir mein Herz bis zum Hals (und langsam lerne ich dieses Klopfen in Zusammenhang mit Gottes Herzschlag zu bringen). Ich merke: JETZT. Jetzt ist die Zeit den Mund aufzumachen. Und diese Art von Zeit will ich mir dann nehmen.

5 Kommentare:

  1. YESSSSSS!!!!!!! You rock!!!!! leider mache ich meinen Mund nur bei FB viel zu oft auf. Sollte ich mehr im echten Leben tun - dann kommt vielleicht auch ein einigermaßen sinnvoller Dialog bei raus. Christina, du machst so Mut. Danke.

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  2. ....und dieser Aufruf in der Gemeinde an die Kinder? Gehts noch manipulativer? Würg.....

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    1. ja, das war schon ein Mist. Das manipulieren und auch ein Verständnis dass es beim Christsein um ein paar richtige Sätze geht die man jemand nachsprechen muß....
      Ach ja, die liebe, verrückte Familie Gottes ;-).SEGEN und Grüße zu Euch und danke für deine lieben Worte xxx

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  3. Liebe Christina, manchmal bekomme ich auch so eine Wut im Bauch und ich spüre, jetzt muß ich was sagen, gegen den Strom schwimmen: zb auf meiner Arbeit, häufig kam es vor, als die Flüchtlingswelle begann, dass Patienten sich negativ geäußert haben, mit schlimmen Worten, und ich habe es gewagt, genau das Gegenteil zu sagen , von dem ´was sie sich erhofft hatten, nämlich ins gleiche Horn zu blasen. Selbst Kolleginnen, die aus dem Ausland kamen, haben sich negativ geäußert, das habe ich dann gar nicht mehr verstanden und auch gesagt. Man macht sich nicht beliebt, aber das ist mir egal.
    Wir müssen den Mund aufmachen, es geht gAR NICHT anders. LG; Elke

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    1. Danke Elke für deinen Mut. Es ist gut wenn wir das äußern was uns auf dem HErzen brennt. Egal was andere denken. Segen Dir und liebe Grüße!

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