Am Samstag hatten wir unser Gemeinde -Sommerfest.
Eigentlich wollten wir unser 20-jähriges Bestehen feiern, aber dann haben wir
nachgerechnet und kamen nur auf 19 Jahre. Trotzdem dachten ein paar von uns: wir
sollten feiern- einfach, dass es uns noch gibt als Gemeinde, nach
einigen krisengeschüttelten Jahren.
Dann
haben viele von den eingeladenen Gästen abgesagt, wir hatten das Gefühl es ist für die meisten nur
ein zusätzlicher Termin vor den Ferien, bei dem man dann auch noch
mithelfen muss.
Alles
lief schleppend, die Kuchen- und Salatlisten füllten sich kaum, und für unser kleines Vorbereitungsteam war es nicht einfach. Ich selber fühlte mich auch fast zu müde um zu feiern.
Dann war schlechtes Wetter angesagt. Wir standen mittags auf der Wiese im strömenden Regen und fragten uns, ob das Ganze nicht eine schlechte Idee war und ob überhaupt jemand kommen würde.
Dann war schlechtes Wetter angesagt. Wir standen mittags auf der Wiese im strömenden Regen und fragten uns, ob das Ganze nicht eine schlechte Idee war und ob überhaupt jemand kommen würde.
Aber
nachdem wir das Partyzelt aufgebaut hatten und die Girlanden zwischen den Bäumen flatterten, schaute die Sonne vorbei.
Leute kamen, beladen mit Kuchen und Salate, Getränke, Grillgut,
Luftballons und Musik und alles was man zu einer guten Party eben
braucht. Und dann wir haben ein wunderbares Fest zusammen gefeiert.
die Karten für den Lufballon |
das wollte Samu auf seiner Karte stehen haben:-) |
es wurde gemütlich gefeiert und getanzt bis es dunkel wurde |
Ich bin froh, dass wir gefeiert haben. Feiern ist wichtig (darüber habe ich ja auch hier schon geschrieben), auch wenn uns das Leben manchmal tausend Gründe gibt warum wir nicht feiern sollten. Wenn wir einen kleinen Grund finden zu feiern, dann sollten wir es tun.
Vielleicht gerade dann, wenn wir uns eigentlich zu müde fühlen. Wenn wir zusammensitzen und über das Gute reden was wir schon alles erlebt haben, wenn wir zusammen singen, essen und trinken und tanzen - dann gibt uns das neue Kraft und Freude für unseren Alltag.
Gott hat seinem Volk in regelmässigen Abständen Partys verordnet. Als müsste er uns daran erinnern: Hey, vergesst das Feiern nicht - wenn ein kleiner Lebensabschnitt zu Ende geht, wenn etwas Gutes passiert ist oder wir heil durch eine schwere Phase gekommen sind. Es gibt viele Gründe eine Wanderung zu unterbrechen, die Picknickdecke auszupacken und sich ein wenig in die Sonne zu legen.
Heute lese ich ein Satz von Dietrich Bonhoeffer:
Die Zehn Gebote enthalten kein Gebot zu arbeiten, aber ein Gebot, von der Arbeit zu ruhen. Das ist die Umkehrung von dem, was wir zu denken gewohnt sind.
Die meisten von uns müssen nicht daran erinnert werden mehr zu leisten und zu arbeiten. Aber wir brauchen die Erinnerung das Feiern nicht zu vergessen.
Die meisten von uns müssen nicht daran erinnert werden mehr zu leisten und zu arbeiten. Aber wir brauchen die Erinnerung das Feiern nicht zu vergessen.
Und es tut uns gut etwas ruhen lassen womit wir uns sonst immer beschäftigen.
Deshalb werde ich die nächsten Wochen den Blog ruhen lassen und euch und mir eine Pause gönnen.
Ich stehe in der Gefahr ständig Worte zu formulieren und Bilder zu machen, in der Absicht sie hier zu teilen. Ohne Pause, ohne Stille dazuwischen, ohne hinzuhören nehme ich meine Worte zu wichtig, sie werden bedrängend und ich fürchte dass sie am Ende hohl und leer werden.
Ich möchte ein paar Wochen einfach still halten und ruhig werden (so gut es eben geht mit einem Wirbelwind zuhause, der ja auch Ferien hat!). Ich will DA SEIN und zuhören und loslassen und die Hände frei bekommen um neues zu empfangen.
Ich danke euch, dass ihr hier immer wieder vorbeigeschaut habt im vergangenen Jahr und mir auch mit mancher mail und Kommentaren gezeigt habt, dass ich nicht nur Selbstgespräche führe. Und ich freue mich wenn ihr Mitte September dann wieder hier seid (leichte Panik- was ist wenn dann niemand mehr da ist!? :-)).
Habt einen wunderbaren Sommer und vergesst nicht ein wenig zu feiern - auch wenn ihr müde seid.
Blickt zurück auf das was ihr geschafft habt, auf eine Phase die vielleicht zu Ende geht, auf etwas Gutes was ihr bekommen habt oder dass ihr heil bis hierher durch eine schwere Zeit gekommen seid.
Feiern wir - ruhen wir ein wenig aus, wo es möglich ist lassen wir etwas los und halten still- wer weiß was uns neues in die offenen Hände gelegt wird...
und weil wir dieses Jahr leider nicht am Meer sind, sitzen wir eben im Schwarzwaldcafe im Strandkorb |