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Donnerstag, 22. Mai 2014

Hilfe, kein Handy!





Mein Handy nimmt heute ein Reisbad - weil es gestern im Getränk von Saum lag.
Ich merke mal wieder wie wichtig dieses Teil für mich ist, wie unverzichtbar ich mich empfinde (was wenn mich Leute telefonisch nicht erreichen oder sie mir eine SMS schreiben und ich mich nicht zurückmelde?...).

Passend dazu habe ich dieses neueste Bild von Banksy  im Internet gefunden.
banksy
“MOBILE LOVERS” © Banksy, 2014

Wie vieles von diesem Künstler, gefällt es mir sehr gut und es macht mich nachdenklich.

Grundsätzlich bin ich ja total dankbar für mein Handy und die Möglichkeit der "sozialen Medien"!
Wieviel Stress habe ich mir schon erspart, weil ich vom Stau aus anrufen konnte, dass es später wird oder weil in einer fremden Stadt -dank Handy- meinen Urlaubspartner wiedergefunden habe. 
Wie schön ist es wenn ich mir auf YouTube einen FIlm über die Abenteuer meiner Nichte in Panama anschauen kann und wenn ich mit ihr kurz mal skypen kann.
Bei momastery hat es mich letzte Woche total begeistert wie es möglich ist über die Popularität eines Blogs einen "love-flash-mob" zu starten um Mütter, die an Krebs erkrankt sind,  zu unterstützen (es kamen innerhalb eines Tages über 160 000 Dollar für die 4 Familien zusammen! Whow!). 

Trotzdem- es macht mich nachdenklich wenn ich in der Straßenbahn sitze und sehe dass fast jeder, sobald er einen Platz gefunden hat, anfängt in sein Handy zu schauen. Wenn man nur dasitzt und ein wenig "vor sich hin denkelt" (wie Tuchowsky so schön sagt) oder einfach die Leute anschaut (oder sogar noch anlächelt!), dann ist man schon ein totaler Freak. Wann ist das denn passiert?
Wir kommunizeren ohne Ende und schauen uns nur noch selten dabei in die Augen. 

Heio und ich sind keine Technik- freaks, um es mal vorsichtig zu formulieren.
 
Heio sitzt im Garten und versucht den neuen Computer zu verstehen und ja- da ist ein Kabel dran!

Ich bin nicht bei facebook und auch nicht bei whats-App. Nicht weil ich es allgemein schlecht finde, sondern weil ich weiß dass es FÜR MICH schlecht ist! 
Ich kenne mich nun schon einige Jahre und das Ganze mit den "Likes" und "Tweeds" und was noch allem (ihr merkt, ich kenne mich nicht wirklich aus!), würde mich wahnsinnig machen.
Warum bekomme ich so wenig "likes" und warum bekommt der andere für diesen dummen EIntrag 1000 "Likes" ..und warum hat der mir von der Freundesliste gelöscht? Es ist peinlich das zuzugeben, aber genauso kann ich sein - so voll von mir selbst.

Und What`s APP: jeder versichert mir: das ist toll. es kostet nichts, man kann sich gut darüber austauschen. Das glaube ich wirklich. Aber ich weiß, dass es mich stressen wird ständig mit vielen Leuten zu kommunizieren und irgendwie ständig mit allen Kontakt zu haben.
Ob man das auf Dauer durchhalten kann und ob nicht die Qualität der Beziehungen dadurch leidet? 
 Eine Freundin hat mir einmal gesagt, dass in unserer Gesellschaft kaum jemand mehr sagt: "Leb wohl", sondern es heisst immer: "Wir bleiben in Kontakt!". 

Wie ich diesen Blog begonnen habe, hatte ich keine Ahnung davon, dass man die Anzahl der Seitenaufrufe sehen kann. GANZ SCHLECHT für mich. Wenn ich einen neuen Beitrag geschrieben habe schaue ich immer wieder auf den Computer: Wieviele Aufrufe, Kommentare? Wie kommt das an was ich schreibe? Es tut mir nicht gut. Ich drehe mich um mich selbst bis es mir schwindelig wird. 
Und dann gibt es so viele tolle andere Blogs zu entdecken! Ich hatte  ja keine Ahnung...

Es gibt einen Vers in der Bibel, in dem Gott seinem Volk sagt:
"Ich will dir, in deinen Grenzen, Frieden geben!".  

An diesen Satz denke ich immer wieder. 
Und ich merke, wenn mein Herz unruhig und angetrieben ist, dass ich ein paar Schritte zurückgehen muss und meine Grenzen neu stecken muss:
Wieviel Zeit will ich vor dem Computer verbringen? Was tut mir gut, was nicht?
Wie oft will ich auf meinem Blog schauen  -einmal (oder vielleicht zweimal!:-)) am Tag? 
Wo ist meine "Handy-freie-Zone"?
Welche Menschen sind mir "anvertraut"? Wo vernachlässige ich sie, weil ich mit zu vielen in Kontakt sein will.
Ich will DA sein wenn ich Zeit mit Samu verbringe und nicht ständig mit einem Blick auf mein Handy. Ich will nicht so oft auf ein totes Display oder einen flimmernden Bildschirm starren, sondern darauf achten wer gerade mein Nächster, mein Gegenüber ist.  
Mir Zeit nehmen. Hinhören. In die Augen schauen. Wahrnehmen. Verstehen. Leben teilen in 3 D, echt und in Farbe. 
Das will ich lernen...und heute mal einen Tag ohne Handy geniessen.

hier will ich dabei sein!

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