Draußen beginnt meine Lieblingsjahreszeit. Langsam färben sich die Blätter und im Garten stolpern wir über reife Äpfel und Trauben. In unserem neuen Ofen brennt ein gemütliches Feuer und im Fach darüber backen zwei kleine Brote. Der Duft zieht durch die Wohnung und alles lädt dazu ein, sich mit einer Tasse Kaffee vor das Feuer zu setzen. Aber im Moment fällt es mir so schwer zur Ruhe zu kommen. Gedanken, Aufgaben und Termine rütteln an meinem müden Herz wie der Herbstwind an den Baumwipfeln. Deshalb habe ich die Bibel aufgeschlagen und den Psalm gesucht, der mir immer wieder dabei hilft meine Seele zu beruhigen. Es ist das Gebet von David, aus Psalm 131. Wenn ich diese Verse lese, dann kommt es mir immer so vor, als würde Gott mich in eine sanfte Umarmung ziehen wollen. Manchmal hilft es mir, die alten vertrauten Worte zu nehmen und sie ganz frei in meine eigenen Worte zu "übersetzen". Das habe ich heute versucht, neben unserem Feuer sitzend. Wollt ihr euch dazu setzen? Vielleicht geht es euch ähnlich wie mir? Da ist so viel Unruhe und es tut gut für einen Moment das Herz zu beruhigen. Bei dem Gott, der hier ist. In diesem Moment. Und uns einfach in seine Arme nehmen will...
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Mittwoch, 30. September 2020
Eine Umarmung
Mittwoch, 23. September 2020
Wie geht es Dir?
So geht es mir.
Und wie geht es Dir?
Dienstag, 15. September 2020
Neuanfänge
(Blogpost enthält link und unbeauftragte Werbung)
Diese Woche ist Neustart angesagt. Die Hefte, die Ende des letzten Schuljahres zerfleddert und mit sämtlichen Fett- und Schmutzflecken gestaltet in den Ranzen gestopft wurden, sind nun alle durch wunderbar neue Schreibhefte ersetzt. Die Stifte sind gespitzt und Klebstoff und Pinsel erneuert. Alles ist bereit. Der Viertklässler hat gestern mutig seinen Ranzen geschultert und ist Richtung Schule gehumpelt (ein kleiner Unfall am Wochenende, der Gott sei Dank ohne größere Folgen blieb). Davor hatte er nochmal einen kleinen Angstanfall. Ich habe ihn fest umarmt und mit dem Segenswort losgeschickt, das ich auch im letzten Jahr jeden Morgen zu ihm gesagt habe: Jesus segne dich und ich liebe dich. Ein Satz, den ich aus der Familie eines Freundes "geklaut" habe, weil er mir so gut gefiel. Und Samuel gefällt er auch. Und dann geht er los. Ins Leben. Mit vielen weißen Seiten, die darauf warten beschrieben zu werden.
Die Geschichte von uns Menschen, wie sie in der BIbel erzählt wird, beginnt mit dem Satz: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Neulich habe ich gelesen, dass dieser Satz in der jüdischen Tradition oft so ausgelegt wird: An einem Anfang begann Gott damit, Himmel und Erde zu erschaffen. Was ein wunderbar geheimnisvoller Hinweis darauf sein könnte, dass es unendliche viele Anfänge bei Gott gibt und schon immer gegeben hat. Und an einem dieser Anfänge hat er die Erde erschaffen. Und auch das ist wieder ein Anfang. Er hört er nicht auf mit dem Neubeginn! Einen Sonnenaufgang nach dem anderen. Ein Menschenkind nach dem anderen. "Siehe, ich schaffe neues!" sagt Gott und reibt sich die Hände und schenkt uns jeden Morgen neu seine Gnade und wir dürfen mit blütenweißen Heften in den Tag starten!
Unsere Neuanfänge brauchen immer auch Mut. Es braucht Mut, das Herzensprojekt in Angriff zu nehmen oder diese gefürchtete Begegnung, die ein Neuanfang sein könnte, nicht mehr aufzuschieben. Es braucht Mut, verletzliche Worte zu sagen und es braucht Mut, dagegen zu halten, wenn verletzende Worte fallen. (auch dahinter könnte ein Neuanfang stecken!) Manchmal braucht es Mut morgens in den Spiegel zu schauen und manchmal ist es schon sehr mutig überhaupt das Bett zu verlassen! Besonders an den Tagen, die wir nur humpelnd beginnen können. Auf meinem derzeitigen Tagebuch steht: Mit Mut fangen die schönste Geschichten an! Das gefällt mir. Und mir gefallen die Worte, die Anne darüber gefunden hat,auf ihrem wunderbaren Blog kleineweggedanken.de - auch ein Neuanfang! - den ich euch nur wärmstens ans Herz legen kann!!!! Hier schreibt sie über das Mutig sein. Und hier schreibt sie wie Ostern riecht. Einer meiner Lieblingstexte, der auch nach Neuanfang riecht...
Wofür auch immer du gerade Mut braucht:
*der Gott,
der unaufhörlichen Neuanfänge,
der dich so unendlich liebt,
ER segne dich.
Und morgen früh beginnt er wieder hier: *