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Dienstag, 1. November 2016

Die Schönheit des Vergänglichen



Heute morgen drückt mir Samu seinen festen, friedlichen Kinderkuß auf die Wange und sagt voller Inbrunst: "Mach dir ne gemütliche Zeit, liebe Mama!" Und dann fährt er zu seiner Tante die ihn erst morgen wieder zurückbringen wird - mit frisch gebackenem Apfelkuchen im Gepäck, hmmm lecker! Äpfel, die wir vor einigen Tagen zusammen aufgesammelt haben.


ganz der Papa! :-)

 
Ich staune darüber wie groß und selbstständig Samu langsam wird und bin auch ein bisschen wehmütig, dass die enge Kleinkindphase nun vorbei ist. Aber WIE FROH und dankbar bin ich, dass die langen, schlaflosen Nächte auch der Vergangenheit angehören!!!! Die vielen müden Tage in denen ich wie ein Zombie durch die Gegend gelaufen bin und dachte ich würde nie, nie wieder NICHT MÜDE sein. Aber, ihr lieben Eltern von kleinen Menschen, die sich Nachts in schreiende Ungeheurer verwandeln - auch wenn es sich wie eine leere Versprechung anhört: DIESE ZEIT WIRD IRGENDWANN VORBEI SEIN! Versprochen. Ich konnte es auch nicht glauben, aber es ist tatsächlich so.
 
Ach ja, die Schönheit des Vergänglichen!



Einerseits kann mich der Gedanke an die Vergänglichkeit tatsächlich unglaublich wehmütig machen! Manches würde ich am liebsten die Schönheit in irgendwelchen Gefäßen konservieren damit sie nicht verlorengeht. Aber ich  kann sie höchstens als Proviant ins Herz packen - in der Frischhaltefolie der Dankbarkeit und beim Geschmack einen verheissungsvoller Hinweis auf das unglaubliche Festmahl entdecken, das uns am Ende der Strecke erwartet. (besser als jeder warme Apfelkuchen dieser Erde!). 



Aber die Vergänglichkeit der irdischen Dinge kann auch unglaublich tröstlich sein. 

Angesichts der unsäglichen Leiden auf dieser Welt. 

Angesichts der eigenen harten Wegstrecken. 

Angesichts schlafloser Nächte. Schmerzen. Quälendem Warten.

Doch, manche dunklen Wegstrecken haben es in sich. Sie können uns den Mut rauben, sie machen uns unendlich müde, sie sind wie dunkle Gasthäuser auf dem Weg die uns sagen wollen: Hier ist das Ende deiner Strecke. Hier ist dein Zimmerschlüssel, richte es dir schön ein. Aber wir können den Schlüssel in Empfang nehmen mit den Worten: "Danke. Hier wird kein Möbelwagen auftauchen, Ich ziehe hier nicht ein. Ich bin auf der Durchreise. Das ist nur eine Wegstrecke. Ich wandere durch das finstere Tal hindurch. Auch wenn es mir unendlich lange vorkommt. Irgendwann wird sich die Landschaft ändern! Jesus führt mich hier durch."



Zur Zeit empfinde ich vor allem eine riesengroße Dankbarkeit: Darüber, dass die schlaflosen, dunklen Nächte (erstmal!) hinter uns liegen. Sogar meine Migräne ist gerade viel harmloser und sie krallt sich nicht mehr so fest.  Ich bin dankbar für meine Gemeinde, für Freunde auf meiner Wegstrecke, für literweise frischer Apfelsaft im Keller, für unser gemütliches, warmes (vorübergehendes) Zuhause und für feste friedliche Kinderküsse.(ab und zu). Aufatmen. Den Moment genießen.

Meine jetzige Wegstrecke, mit aller vergänglichen Schönheit, ist vielleicht wie eine kleine Verheissung: Irgendwann werden auch die dunkelsten Strecken hinter uns liegen. Wir werden augenreibend zurückschauen und ungläubig jubeln: "GESCHAFFT!!!!" 

Irgendwann wird die letzte Nacht durchwacht sein.

Das Alte wird der Vergangenheit angehören.

Irgendwann werden wir den Schmerz zum letzten Mal spüren.

Das Dunkel hat nicht das letzte Wort! 


Am Ende der Strecke wird Jesus stehen, wir werden uns an manchen Früchten freuen die wir von unseren Wegstrecken mitgebracht haben und dann wird er wird unsere Tränen abwischen und alles, alles heil machen.

Für immer. 



2 Kommentare:

  1. danke für die Werbung!
    In der Web-Version des Blogs (als Gegenstück zur mobilen Version, zugeschnitten auf den kleinen viereckigen Hosentaschensputnik) sieht man dann auch noch, was die anderen Teilnehmer der Aktion beisteuern. Da lohnt sich der Blick erst recht.

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  2. Die Dankbarkeit beruht auf Gegenseitigkeit! :)
    <3

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