Seiten

Mittwoch, 18. März 2015

Gott am Windeleimer




Er ist weg. Heio hat den kleinen Sohn in`s Auto gepackt und ist für zwei ganze Tage zu seiner Mutter gefahren. Zwei Tage in denen ich mal in Ruhe  ausruhen, aufräumen (nur ein kleines bisschen Heio, versprochen!),schreiben, mich mit Freunden treffen und - hoffentlich - SCHLAFEN kann. Eben alles das,  was ich den letzten 4 Jahre viel zu kurz kommt. Ich habe mich darauf gefreut und der Gedanke an diese zwei Tage war in den letzten zwei (sehr kurzen) Nächten mein Rettungsanker. 

Aber kaum sind die Beiden aus dem Haus, dann vermisse ich sie schon. Eigentlich habe ich Samu gestern abend schon vermisst- obwohl er noch nebenan in seinem Bett lag. Schon komisch: da sehne ich mich ständig nach ein wenig Zeit für mich alleine und kaum ist der Sohn aus dem Haus würde ich ihm am liebsten hinterher rennen und ihn wieder zurückholen.
Er raubt mir seit fast 4 Jahren meinen Schlaf, er richtet täglich Chaos in meinem Leben an, ich koche, putze, beschäftige ihn, ertrage seine Trotzanfälle, räume hinter ihm her, mache Puzzle (ich HASSE PUZZLE!) ,lese zum 1000. Mal das "Zug-Buch" vor, stolpere ständig über die Autos, die er in der ganzen Wohnung verteilt... und ich könnte weinen vor Glück, dass ich ihn habe.
Wie oft flüstere ich ihm zu: "Weißt du eigentlich, dass du das größte Geschenk für mich bist?" und ich drücke in so fest an mich, bis er lachend "aufhören, Mama!" schreit.
Und wenn ich mit Freunden zusammen bin, dann muß ich mich total zusammenreißen um nicht von dem kleinen Sohn zu schwärmen oder seine neusten Bilder rumzuzeigen.

Dieses Bild hat er am Sonntag bei den "Kinderfreaks" gemalt - David mit der Harfe (interessante Farbauswahl, oder?).


 Die Harfe hat er nicht wirklich als solche erkannt. "Das ist ein Kartoffelschneider", erklärt er mir. 
zum Vergleich: unser Kartoffelschneider
Sieht tatsächlich ein bisschen so aus. Und die Vorstellung, dass David hier Kartoffelsalat für seine Brüder macht, umgeben von lila Schafen, ist doch auch toll, oder? :-).
Ach, ich liebe meinen Sohn, Und jedes Mal wenn jemand etwas nettes über ihn sagt, könnte ich ausflippen vor Freude.

Und ich frage mich ob es Gott wohl genauso mit uns, seinen Kindern, geht? 

Er räumt unseren Dreck weg, wir rauben ihm den Schlaf, er erträgt unsere Launen, er muß uns zum 1000. Mal etwas erklären und jeden Abend räumt er unser Chaos auf - und dann flüstert er uns zu: "weißt du eigentlich, dass du das größte Geschenk für mich bist?"
Und wenn wir mal nicht in seiner Nähe bin, dann fängt er schon am Abend vorher an uns zu vermissen. Und immer wenn jemand was nettes über uns sagt, dann freut er sich total und vielleicht muß er sich richtig zusammenreißen um nicht ständig Bilder von uns rumzuzeigen.

ist das nicht ein tolles Bild? :-)

Gestern las ich in unserer Jesus-Freaks Zeitschrift der "kranke Bote"  einen herrlichen Artikel von Andi, einem Papa mit drei kleinen Kindern. Er beschreibt das tägliche Chaos und wie er abends völlig fertig die Windeltüten  rausbringt:

Ich stehe neben der Mülltonne, möchte schlafen und bin glücklich. Kinder sind...Arbeit. Selbst an den normalsten Tagen regiert das Chaos. ..In den Momenten wird mir bewusst, was für einen harten Job Gott mit seinen Kindern hat. Wir trotzen, wir schreien,wir verweigern, wir ändern minütlich unsere Meinung und Gott steht abends mit unserer Scheiße am Mülleimer und weint, weil er uns so lieb hat. Dann landen die Windeln in der Tonne und ER und ich freuen uns auf den nächsten Tag.“

Vielleicht hört sich das alles ein bissche übertrieben an. Ich glaube wir haben keine Ahnung, wie geliebt wir sind!!!

Und jetzt werde ich versuche die nächsten zwei Tage zu genießen. Und ich werde SCHLAFEN, bis die Polizei kommt. JAAAAA....

1 Kommentar:

  1. als ich die Überschrift las, hab ich gleich an Andis Bericht gedacht!

    Ich find die lila Schafe toll, vor allem das vorne mit den grünen Ohren.

    AntwortenLöschen