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Donnerstag, 24. Juli 2014

was mein Leben reicher macht

Langsam rückt die Ferienzeit immer näher und ich fühle mich so richtig urlaubsreif. 


Ich freue mich auf die Sommertage - aber es passieren auch hier und jetzt gute Dinge, die ich nicht übersehen will. Deshalb wird es wieder einmal Zeit für die Rubrik  "Was mein Leben reicher macht":

Beim Bäcker fragt mich die Verkäuferin: "Wie geht es ihnen denn?". 
Meint sie mich? Ich bin mir nicht sicher. Wir kennen uns kaum.  "Gut", sage ich und will mit der Brötchentüte in der Hand schnell verschwinden. 
"Sie sehen gerade immer so müde aus", sagt sie mitfühlend und  "Ich wünsche ihnen einen guten Tag!".  Wie gut tut so viel unerwartete Freundlichkeit.
 
Im Behindertenheim überrascht mich mein Bezugskind das ich schon seit 13 Jahren kenne und liebe. Seit seiner Geburt verweigert er das Trinken und wird Sondenernährt. Jetzt stellt eine Kollegin einen Becher auf seinen Platz. "Er trinkt doch nicht!", sage ich. Sie grinst nur.
Der Junge greift mit Hilfe meiner Hand zu Becher und fängt an in großen Schlücken zu trinken. Ich bin überwältigt, er strahlt mich an. Manchmal gibt es eben doch kleine Wunder und Fortschritte, die niemand wirklich erwartet hat.



Bei uns ist heute Sperrmüll. Mein Mann ist der Sammler aller Sammler und kann sehr schlecht etwas wegschmeissen (wir haben eine "Salatschüssel", die einmal das Glas seiner alten Waschmaschine war).  Er hat es geschafft sich von einigen Dingen zu trennen. Er schaut zwar ganz wehmütig auf den Haufen, aber ich bin glücklich und freue mich, dass wir ein wenig mehr Platz zum Leben haben.




Am Samtag ist das Sommerfest unserer Gemeinde und ich suche alte Bilder zusammen, für eine kleine Fotoausstellung.  Samu sieht ein Bild von seinem Papa, wie er lange Dreads hat. "Igitt, oder Mama?", ist sein Kommentar.

Beim Kleben und Sortieren kommen Erinnerungen an die vielen Geschichten- an so viel Gutes was wir in fast 20 Jahren zusammen erlebt haben, aber auch an schwere Zeiten. Mir wird bewusst wie sehr die Geschichten die ich erlebt habe und die Menschen mit denen ich schon so lange zusammen unterwegs bin, mein Leben reich machen.


Und ich habe nicht erwartet, dass ich noch wunderbare, neue Freunde treffen würde.
Wenn man jung ist denkt man, die ganze Welt steckt voller Möglickeiten und jeder Mensch kann dein Freund werden. Umso älter ich werde, umso mehr erkenne ich, was für ein wertvolles und seltenes Geschenk Freunde sind. Meine "alten" und "neuen" Freunde: Ihr seid so wertvoll! Ihr macht mein Leben reich. Ich hoffe ihr wisst das (und ich versaue es nicht!). Danke, dass ihr mich durch diese müde und spannende Phase meines Lebens begleitet.



Jeden Morgen bringt Heio, zusammen mit Samu, ein paar Früchte aus unserem Garten zum Frühstück. Zuerst hatten wir Erdbeeren, dann Himbeeren jetzt gibt es Sauerkirschen und Brombeeren. Was für ein Segen. Wieviele Früchte wachsen in dieser Jahreszeit bei uns!
Im Schwarzwald war ich mit Samu "in der Heidelbeeren". Er hat geduldig die kleinen Beeren gezupft. Es reichte zwar nicht für einen Kuchen aber für Heidelbeeren mit Milch und Zucker. Lecker. Und alles ganz umsonst!



Beim Abholen von Samu in der KiTa begegnet mir regelmässig ein junger Mann. Er wirkt etwas schwerfällig und ist immer am telefonieren, mit seinem Chef. Meistens schimpft er oder erzählt lange Geschichten und ständig fragt er nach: "Chef, was soll isch machen?" 
Am anderen Ende der Leitung wird geduldig zugehört und erklärt. Ich denke: was für ein toller Chef hat der Kerl!
Heute trug er ein T-Shirt mit der Aufschrift: JESUS IS MY BOSS.
Alles klar:-). 

Und was macht euer Leben reich?

2 Kommentare:

  1. Soviel Gutes! Ich liebe das Bild von Heio neben seinem Schätze-Müllberg. Und dann musste ich so lachen: meine Mutter kann auch nichts wegwerfen UND sie hatte auch eine Salatschüssel, die mal Teil einer Waschmaschine war (die Dinger sind unverwüstlich). Und Heidelbeeren mit Milch und Zucker war früher unsere Standard-Nahrung im Sommer.
    Ich empfinde es auch als Segen mit fast 40! noch neue Freunde zu finden. Danke Christina!!

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  2. Haha, also ich glaube wir müssen mal deine Mutter und Heio zusammenbringen. Vielleicht wäre es der Beginn einer wunderbaren Freundschaft! Dankbare Grüße zurück!!!

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