Seiten

Donnerstag, 17. April 2014

Ja, das kenne ich auch!

Gestern waren wir zu Besuch bei Freunden die auch einen kleinen Sohn haben . Wir sind mit dem Zug zu ihnen auf die schwäbische Alb gefahren - Samu war begeistert.
Und mir hat es so gut getan mit der Freundin über die Herausforderungen vom "Mama-sein" zu reden. 
Ich glaube wir beide haben ungefähr gleich wenig geschlafen in den letzten Jahren und wir sind ähnlich fertig und erschöpft. Ich konnte ständig nur sagen: Oh ja, das kenne ich,  genau so geht es mir auch. Und immer wieder standen mir Tränen der Erleichterung in den Augen : Gott sei Dank geht es nicht nur mir so, wie gut dass du das auch kennst!

Ich bin wirklich so gerne Mama, aber was es alles bedeutet, das hätte ich vorher niemals geahnt. Irgendwie habe ich immer gedacht: die Mütter haben es doch gut - sie können den ganzen Tag zuhause sein, auf dem Spielplatz sitzen, müssen nicht arbeiten und so stressig kann ein Kind ja nicht sein- immerhin versorge ich fast täglich 8 behinderte Kinder. 
Ihr lieben Mütter: ICH HATTE KEINE AHNUNG!
Und ich bin auch jetzt keinem böse der so denkt weil ich glaube: man weiß es einfach nicht was es bedeutet, bis man selbst 24 Stunden am Tag für so ein kleines Bündel Leben verantwortlich ist. Wahrscheinlich würde es ernsthaft unsere Fortpflanzung gefährden, wenn wir vorher genau wüssten was da auf uns zukommt ;-).
Ich weiß, es gibt auch andere Mütter, die jeden Tag ihres Mama-seins unendlich genießen und deren Kinder pflegeleicht sind und von Anfang an durchschlafen (und wirklich- ich versuche sie zu lieben!). Aber es tut einfach gut, wenn man jemand trifft dem man alles sagen kann, auch die dunklen Gedanken, und der den Arm um einen legt und sagt: Ich weiß, das kenne ich auch. 

Morgen ist Karfreitag. Irgendwie habe ich dieses Jahr von der  Passionszeit nichts wirklich mitgenommen außer ein paar Kilos mehr. Der Mann hat vom Kaffee bis Zucker alles mögliche gefastet und ich habe die ganzen Süßigkeiten alleine gegessen.
Heute morgen las ich müde ein wenig in meiner Bibel. Mein Blick blieb an diesem Satz hängen: 
Deshalb musste er (Jesus) in allem gleich werden, das heißt er musste Mensch werden, so wurde er ein barmherziger Stellvertreter für uns...weil er selbst gelitten hat und denselben Versuchungen ausgesetzt war wie wir Menschen, kann er uns in allem helfen. 
Hebräer2,17-18

Dieser Satz sagt mir, dass Jesus in jeder Situation in der wir uns befinden, den Arm um uns legen kann uns sagen kann: Ich verstehe dich so gut, das kenne ich auch!

Jesus war so erschöpft, dass er einen lebensgefährlichen Sturm auf einem Boot verschlief. 
Er weiß was es heißt sich fremd und alleine zu fühlen und von seiner Familie missverstanden zu werden. 
Er weiß wie es ist, von den Frommen verurteilt zu werden.
Er weiß wie man sich fühlt wenn sein bester Freund stirbt oder wenn ein sterbendes Kind vor einem liegt. 
Er weiß was es bedeutet große Angst zu haben und Gott anzuflehen, dass ihm das Leid erspart bleibt und nicht erhöhrt zu werden. 
Er weiß was es bedeutet von seinen Freunden im Stich gelassen zu werden, er weiß was Leiden und Schmerz bedeutet und er weiß wie es sich anfühlt zu sterben.
Er weiß...er weiß...er weiß.  

Egal in welcher Situation wir sind:  Er versteht uns. Er ist in deinen und meinen Schuhen gegangen und deshalb ist er unendlich barmherzig. Wie oft hatte ich schon beim Beten Tränen der Erleichterung in den Augen (ähnlich wie gestern bei der Freundin). Er weiß...er weiß...er weiß...

Und er kann uns an der Hand nehmen und uns durch alles Leid hindurch in`s Leben führen.
Karfreitag war voller Leid und Ostersonntag triumphierte das Leben.
Das ist verheissungsvoll für uns...am Ende können wir an Ostern mehr finden als nur ein paar Ostereier:-).

In diesem Sinne wünsche ich euch allen von Herzen gesegnete Ostertage!!!!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen