Wir sind noch mitten in den Sommerferien und hier sind ein paar Dinge, die mich gerade bereichern und beschäftigen:
Ein kaputtes Handy
Auf dem Weg an den Bodensee ist es passiert: Mein Smartphone hat seinen Geist aufgegeben. (bzw. da es ein seelenloses technisches Gerät ist, das keinen Geist hat, ging es schlicht kaputt ;-)). Und das auf dem Weg zur Familienfreizeit! Ich hatte dieser Woche schon mit einiger Besorgnis entgegengesehen. Mit meiner Herkunftsfamilie waren wir auch schon ab und zu auf einer Freizeit und jedes Mal hat sich ein Gefühl über diese Tage gelegt, dass wir nicht dazu passen. Keine Ahnung woher das kam. Hätte doch eigentlich passen müssen. Nette Menschen. Christliches Umfeld. Trotzdem fühlten wir uns als Familie meistens so daneben, wie an dem Abend, als wir in Wanderkleidung beim Galadiner saßen, an dem alle anderen mit todschicken Klamotten aufgetaucht sind. Genauso daneben habe ich mich dann gefühlt, als wir am ersten Abend ganz alleine an unserem Tisch saßen, während sich alle anderen scheinbar - wie befürchtet! - kannten, oder mir ihrer Großfamilie angereist waren.
Oh, wie sehr habe ich mein Handy in den Anfangstagen vermisst! Wie gern hätte ich mein Herz bei meinen Freunden ausgeschüttet und
eine tröstliche Nachricht zurückbekommen! Wie gern hätte ich ein bisschen Ablenkung aufgesogen, um meine innere Verlorenheit unter Menschen nicht so sehr zu spüren. Mir fiel der Satz von Sarah Clarkson ein, den ich kürzlich erst gelesen habe:
I wonder if at times my smartphone had become my replacement for the holy spirit, the ever-present-comforter I turned to in times of fear.
Ich frage mich ob mein Smartphone mein Ersatz geworden ist für den Heiligen Geist - mein ständig gegenwärtiger Tröster nach dem ich in meinen Zeiten der Not greife.DIeser "Ersatz" hat mir nun gefehlt und alles was ich tun konnte war, mein Herz Jesus hinzuhalten. Ich hatte das Gefühl, dass in diesen Tagen ein altes Pflaster von einer Wunde gerissen wurde (ohne Betäubung!) und ganz viel frische Luft drankam. Und die gekappte Handyverbindung wurde zur liebevollen Erinnerung: Die wichtigste Verbindung in meinem Leben ist die Verbindung zu Jesus. Er ist mein Zufluchtsort. Mein "Safe-Space". Bei ihm bin ich genau richtig. Mit ihm zusammen lerne ich, dass ich einfach da sein darf. Mensch unter Menschen. In meiner ganzen Verletzlichkeit und Bedürftigkeit. Der Satz, den der Bibelschullehrer Peter Reid uns am ersten Abend mitgab hat es so sehr für mich auf den Punkt gebracht:
Jesus wird dort Wirklichkeit, wo du ihn am meisten brauchst.
Und so lag über den - nicht ganz einfachen - Tagen seine liebevolle Nähe...
Unser Segensort - Danke ihr Lieben! |
EIne herzliche Einladung
Passend dazu landete in meinem Briefkasten ein Stapel Einladungskarten: Ein Wochenende im Februar auf dem Schönblick, das ich gemeinsam mit der wunderbaren Musikerin Christina Stöhr gestalten darf. Vielleicht geht es euch ja ein bisschen ähnlich wie mir und ihr fühlt euch in einer Gruppe, in der ihr niemand kennt, unsicher und leicht verloren. Dann bin ich schonmal nicht alleine ;-). Für mich ist dieses Wochenende auch ein Wagnis. Ich fühle mich gerade oft sehr armselig und zweifle daran, dass das was ich zu geben habe ausreichend ist. Aber vielleicht erleben wir (gerade deshalb?) an diesem Wochenende zusammen, wie Jesus uns zur Wirklichkeit wird. In Texten und Liedern. Am Lagerfeuer. Beim Spazierengehen. Beim gemeinsamen singen, essen, lachen und einfach zusammen da sein. Also, falls ihr Lust darauf habt: eine ganz herzliche Einladung!!!! Hier gibt es genauere Infos und die Möglichkeit sich anzumelden (leider nur für Frauen):
Eine beeindruckende Entscheidung
In meiner handyfreie Zeit hat mein Mann beiläufig erwähnt, dass Samuel Koch sich vorerst von seinem Insta-Kanal verabschiedet hat (mit über 70 Tsd. Followern!). Er schrieb dazu, dass er bemerkt hat, wie er in eine "Co-Abhängigkeit" gerutscht ist, die ihn in eine innere Unfreiheit gebracht hat. In seiner humorvollen Art meint er:
Als Schauspieler ist der Rückzug aus den sozialen Medien heutzutage fast ein Genickbruch für die Arbeit. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich: Ein Genickbruch ist auch nicht immer zum Tode.
Was für eine mutige Entscheidung - allen Einfluß einfach mal loszulassen, wenn man merkt, dass die Seele dabei schaden nimmt. Ich feier Dich, Samuel! (das Ganze könnt ihr auch hier nachlesen).
Ein schönes neues Buch
Und nochwas feiere ich in diesen Tagen: Das neue Buch von Carina Nill:
Der Titel kam von der Beobachtung wie ihre kleinen Kinder die Hände ins Marmeladenglas gesteckt und sie genüsslich abgeschleckt haben. Für Carina wurde das zum Bild, die kleinen Freuden des Alltags zu genießen - mit einem inneren "All in"- das Gute aus den Tagen zu holen- wo immer es sich finden lässt! Genau das beschreibt sie dann ganz wunderbar ehrlich und humorvoll und so, dass man sie unbedingt zum Kaffee einladen möchte, um mit ihr weiterzureden. Und das habe ich dann auch getan. Schön war's liebe Carina! Und deinem Buch kann ich nur von Herzen ganz viele Leserinnen und Leser wünschen! (eignet sich auch richtig gut als schönes Geschenk für eine Freundin). Hier gibt es zwei Exemplare zu Verlosung! Wenn ihr gern ein Buch bekommmen wollt - an eine deutsche Adresse - dann schreibt einfach bis Ende nächster Woche einen Kommentar unter diesen Beitrag (mit eurem Namen!). Vielleicht könnt ihr mir ja dabei verraten was euer Marmeladen-Moment dieses Sommers war?
Mein Sonnenblumen-Moment
Ihr findet mich in diesen Tagen staunend im Garten. Aus einem kleine Samen ist, völlig unbemerkt von mir, eine Zwei-Meter-hohe-Sonnenblume gewachsen! Und sie wächst immer noch weiter. Ständig kommen neue Blüten dazu! Wow. Sie erinnert mich daran, die unscheinbaren Dinge und die kleinen Entscheidungen meines Lebens nicht zu verachten. Heute scheint uns manches vielleicht kümmerlich wenig, aber wenn wir es in Gottes Hände legen - wer weiß, was daraus wachsen kann....
Mich berührt gerade der Satz von Peter Reid. So nah, so wohltuend, so passend. Das ist heute mein Marmeladenglasmoment. Danke, dass du ihn geteilt hast. Liebe Grüße Kerstin
AntwortenLöschenMein Marmeladenmoment war, als ich im August an einem Abend 4 Sternschnuppen sehen durfte und mich unheimlich beschenkt fuehlte.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Annette
Vielen Dank für dein ehrliches Sommerupdate. Marmeladenglasmomente sind bei uns gerade Einkehren auf einer schönen Alm nach anstrengenden Familienwanderungen.
AntwortenLöschenViele Grüße
Ann Katrin
Mein Marmeladenglasmoment ist eine unerwartete Umarmung meiner 5-Jährigen Tochter, die eigentlich so gar nicht gerne geknuddelt und berührt wird 🩵 Rahel
AntwortenLöschenEiner meiner Marmeladenglasmomente in diesem Sommer fand gestern statt: Mein siebenjähriger Sohn hat heimlich vier kleine Gläser mit Sprudel gefüllt und sie im Wohnzimmer platziert. Dann hat er seine Schwester und uns Eltern ins Wohnzimmer geholt und gesagt, dass er mit uns anstoßen möchte. Wir haben dann reihum etwas gesagt, auf das wir bei den anderen stolz sind oder was in den vergangenen Tagen gut geklappt hat (wir sind erst vor wenigen Wochen an einen neuen Ort gezogen und haben mit Schul-, Beruf- und Ortswechsel gerade viele Neuanfänge zu bewältigen). Jedes Mal, wenn einer von uns eine Sache gesagt hatte, haben wir angestoßen und einen kleinen Schluck getrunken. Als die Gläser leer waren, waren unsere Herzen gefüllt mit lieben Worten und Komplimenten.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sarah
Mein Marmeladenglasmoment ist das Treffen mit einer engen Freundin und vor allem der Austausch sich zeigen, füreinander da sein und lachen.
AntwortenLöschenAm Meer mit unseren Kindern Muscheln sammeln, so schöne Glücksmomente :)
AntwortenLöschenIst gerade schwer sich zu freuen, obwohl es auch Schönes gibt, wenn man generell im Leben und sogar in der Ehe einsam ist.
AntwortenLöschenEs ist grad alles nicht so einfach für mich und mir fällt kein Marmeladenglasmoment ein. Ich werde aber in der nächsten Zeit darauf achten und auch versuchen, mich weniger vom Handy "trösten" zu lassen. Über das Buch würde ich mich sehr freuen! Liebe Grüße, Dagmar
AntwortenLöschenMeine Marmeladenglasmomente sind wenn ich auf der Wiese liege und den Vögeln zugucke, die Bäume sich im Wind bewegen, ich ein Buch lese. Dazu noch ein Getränk und meine Schaukelliege...
AntwortenLöschenMein Marmeladenglasmoment in diesem Sommer war das Kohlmeisenpaar das in unserem Baum ihr Nest gemacht hat. Wir konnten sie dabei beobachten wie sie unablässig ihre kleinen gefuttert haben und hörten die kleinen piepsen, es war so süss :)
AntwortenLöschenMeine Marmeladenglasmomente sind wenn ich auf der Wiese liege, lese, dabei die Vögel höre, Ruhe und Frieden können sich ausbreiten...
AntwortenLöschenMarianne
Gerade ist so ein Marmeladenglasmoment, gemütlich liege ich in der Hängematte auf dem Balkon, die Schwalben kreisen über mir. Der Mond ist schon zu sehen! Flugzeuge fliegen von der Sonne angestrahlt weit oben. Heute war nochmal ein richtiger Sommer- fast Urlaubs- Tag. Ein Buch mit happy end gelesen und gute Gedanken und wunderbare Worte hier im Blog gefunden.. Vielleicht trau ich mich für das Wochenende im Februar....
AntwortenLöschenHerzliche Grüße Kerstin
Ich war bei einem Geburtstagsfest ! Dort wurde ich von einem gehörlosen ,sehbehinderten und körperlich schwerbehinderten Mädchen,das ich über einige Jahre stundenweise betreut habe,ganz spontan gesegnet .Es war ein Segen in Gebärdensprache und ich kannte nur einen Teil der Gebärden,am Ende malte mir das Mädchen ein Kreuz auf die Stirn.
AntwortenLöschenIch war zutiefst berührt von dieser Liebe !
So hat mich noch nie jemand unter den Segen Gottes gestellt .Letztendlich waren wir Beide die Gesegneten! Doro
Ich erinnere mich noch sehr gerne an einen sehr schönen und wohltuenden Abend bei orange-violettem Sonnenuntergang in Unteruhldingen mit guten Freunden... :)
AntwortenLöschenEs gäbe viele Marmeladenglasmomente zu erzählen, doch ich belasse es mal bei einem noch recht aktuellen: Wir hatten am Wochenende Besuch von einer langjährigen Freundin mit ihrem Mann. Er ist Gärtner und ich schämte mich schon im Vorfeld ein bisschen für unseren Garten mit dem vielen Unkraut. Er setzte sich jedoch auf unsere Terrasse und malte einfach ein wunderschönes Bild von unserem Grundstück, hatte richtig Freude daran. Grundsätzlich ist er ein sehr dankbarer Mensch mit Blick für das Schöne. So konnte ich plötzlich auch Manches wieder mit seinen Augen sehen. Er war in keinster Weise abwertend! So schaut auch Gott nicht auf unsere Sünden und das Unkraut im Herzensgarten, sondern wir dürfen seiner Liebe in Jesus frei und ohne Scham begegnen!
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