Vor genau einer Woche hat es meine Mutter geschafft. Ich durfte sie im Arm halten während sie schwer atmend die letzten Meter über die Ziellinie gemacht hat. Meine Mama. Sie ist bei ihrem Jesus. Die Schmerzen, die Verwirrtheit der letzten Wochen liegen hinter ihr. Sie hat ihren Lauf vollendet.
Der letzte Anstieg war steil. Düster. Sterben ist nicht einfach. Es braucht viel Mut dem Tod ins Auge zu blicken. Doch. Auch für uns Christen. Wochenlang hat meine Mutter nicht nur die Schmerzen gequält sondern auch die Angst. Unruhe. Verwirrtheit. Und dann - war plötzlich Friede. Als wäre ein Kampf vorüber. Als wäre ihr Jesus das letzte Stück entgegengelaufen, um sie den Rest der Strecke zu tragen. So kam es mir zumindest vor. Ihre Gesichtszüge waren völlig entspannt. Sie strahlte und redete - phasenweise völlig klar - vom Himmel und vom Fest, das schon angefangen hat. "Ich durfte schon ein bisschen reinschauen!", sagte sie uns. Und: "Ihr könnt es euch nicht vorstellen! Er liebt uns so. Wir sind alle, alle so geliebt!" Tagelang konnte sie nicht aufhören von dieser Liebe zu schwärmen. Es hat mich an die Tage vor Weihnachten, in meiner Kindheit, erinnert. Wenn das Warten fast nicht mehr auszuhalten war, hat meine Mutter für meine Schwester und mich einen Türspalt zum Weihnachtszimmer aufgemacht und wir durften einen kurzen Moment reinspickeln (keine Ahnung wie das auf hochdeutsch heisst:-)). Und wir konnten schon ein bisschen von der Herrlichkeit ahnen, die da auf uns wartet. Ich glaube meine Mama durfte schon ein bisschen reinspickeln; in den Himmel. Dieser kurze Blick hat gereicht um ihr alle Angst zu nehmen. Und die Liebe von Jesus hat sie einfach umgehauen. Anders kann man es nicht sagen.
Zu dieser großen Liebe ist zu nun heimgegangen. Was für ein Trost. Daran will ich mich halten. Auch wenn sich der Tod so aufbläht als könnte man meinen, dass er am Ende eben doch der Sieger ist. (und da kann ich auch schonmal ganz verzweifelt beten und Jesus sagen, dass ich echt mal so richtig sauer wäre wenn das mit dem ewigen Leben am Ende alles nicht stimmen würde!) Am Tag ihrer Beerdigung stand morgens dieser Vers in meiner Bibellese:
Doch eins weiß ich: Mein Erlöser lebt! Auf diese todgeweihte Erde spricht ER das letzte Wort! (Hiob 19,25.26).
Wow. Was für ein Satz. Wie ein Hammerschlag. Daran will ich mich erinnern, immer wieder: Das letzte Wort spricht ER!
Nach der Beerdigung habe ich die Wohnung meiner Mutter ein bisschen aufgeräumt. Ihre Notizen und vertraute Gegenstände so an ihren Platz gelegt als würde sie wiederkommen. Immer wieder flossen dabei die Tränen. Meine Mama. Ich werde sie vermissen. Aber ich freue mich auch, dass sie es jetzt geschafft hat. Immer mal wieder hat sie, die so gerne mit uns gefeiert hat, gegen Ende den Satz gesagt: "Wenn das alles vorbei ist, dann feiern wir!" Ich fürchte fast die Party fängt schon mal ohne uns an (hoffentlich bleibt genug zu essen übrig :-)).
Die treuen Gebete meiner Mutter, ihr dranbleiben an Jesus, auch in schweren Zeiten, ihr Blick auf das Gute das uns geschenkt ist - alles das ist mir ein Vorbild. Und, auch wenn es harte Wochen waren, ihren Abschied hat sie uns auch noch zum Geschenk gemacht. So eine Zeit, wenn es um die letzten Dinge geht, macht etwas in uns. Ich habe gemerkt: Der Griff auf all die Dinge, die mir sonst so wichtig vorkommen, wurde plötzlich ziemlich locker. Ich glaube nicht, dass es etwas ist was lange anhält. Dafür kenne ich mich zu gut. Vielleicht ist es deshalb jetzt eine richtig gute Zeit alles was ich habe vor Jesus hinzulegen. Nochmal ganz neu. Ihn die Dinge in mir ordnen lassen. Ganz locker lassen. Und zur Ruhe kommen nach dieser stürmischen Zeit. Und über seine Güte staunen. Wir sind durch! Es ist geschafft!
Die treuen Gebete meiner Mutter, ihr dranbleiben an Jesus, auch in schweren Zeiten, ihr Blick auf das Gute das uns geschenkt ist - alles das ist mir ein Vorbild. Und, auch wenn es harte Wochen waren, ihren Abschied hat sie uns auch noch zum Geschenk gemacht. So eine Zeit, wenn es um die letzten Dinge geht, macht etwas in uns. Ich habe gemerkt: Der Griff auf all die Dinge, die mir sonst so wichtig vorkommen, wurde plötzlich ziemlich locker. Ich glaube nicht, dass es etwas ist was lange anhält. Dafür kenne ich mich zu gut. Vielleicht ist es deshalb jetzt eine richtig gute Zeit alles was ich habe vor Jesus hinzulegen. Nochmal ganz neu. Ihn die Dinge in mir ordnen lassen. Ganz locker lassen. Und zur Ruhe kommen nach dieser stürmischen Zeit. Und über seine Güte staunen. Wir sind durch! Es ist geschafft!
Wie es im Psalm 23 heisst:
Und ob ich schon wanderte durchs finstere Tal, fürchte ich mich nicht!
Wir wandern durch das dunkle Tal! Es ist nicht der Ort an dem wir uns niederlassen, um hier zu wohnen. Gott führt uns durch. Auch wenn uns manche dunkle Strecken unglaublich lang vorkommen: Irgendwann wird jedes finstere Tal hinter uns liegen!
Und dann feiern wir!!!!
Und dann feiern wir!!!!
Meine Mama hat es geschafft.
Gott hat es gut gemacht.
(Das habe ich besonders für euch geschrieben, die ihr in dieser Zeit an uns gedacht habt. Eure Gebete waren wie Fackeln am Wegrand. DANKE!!!!)