....ist nicht zu vergessen was das
Wichtigste ist!
Ich bin ein Mensch der Stille braucht.
Mir tut sie einfach gut.
Manchen fällt es schwer längere Zeit mal alleine zu sein und tanken auf wenn sie unter Menschen sind. Ich tanke auf, wenn ich alleine bin - und bin dann wieder gerne unter Menschen.
Ich brauche die Stille und Zeiten zum
Reflektieren wie ich die Luft zum Atmen brauche. Und wenn ich sie mir
nicht nehme, dann bin ich unzufrieden, gehetzt (mein allerliebster
Mann kann davon ein Lied singen!), mache zu vieles und oft nicht das,
was wirklich wichtig ist.
Vor längerer Zeit habe ich mir einmal
vorgenommen, mindestens einmal im Jahr für ein paar Tage alleine weg
zu fahren. Der Ort, an den ich meistens fahre heisst –
passenderweise – Betberg. Er liegt mitten in den Weinbergen bei
Freiburg.
In den letzten 2 Jahren hat es aus
einem bestimmten Grund nicht geklappt dorthin zu kommen: ich habe
einen kleinen Verfolger und ich bin schon froh wenn ich alleine auf`s
Klo gehen kann.
Jetzt aber habe ich es geschafft. Zwei Tage ganz
alleine, nur für mich. Zeit zum hinhören auf das, was in mir ist
und auf meinen besten Freund. Manchmal erlebe ich, dass Gott diese
Zeit nimmt, um mir vieles zu zeigen und zu erklären, und manchmal
geniesse ich einfach nur die Stille und dass Er da ist und mich
liebt.
Es ist auf jeden Fall immer eine tolle
Zeit.
Auch dieses Mal war es gut. Ich war
zwar sehr müde-eigentlich ist das eine Sache die mir klar wurde:wie
müde und erschöpft ich immer noch bin. Am liebsten hätte ich die
Tage durchgeschlafen. Aber vor lauter Müdigkeit konnte ich kaum
schlafen (klingt nicht wirklich logisch, ist aber so).
Aber vor allem habe ich wieder neu
entdeckt was wirklich wichtig ist und was gerade für mich dran und
möglich ist und eben auch was gerade nicht möglich ist.
Es tat gut durch die Weinberge zu
spazieren.
Bisher war ich meistens im Winter da und war erstaunt
darüber wie sehr die Weinstöcke da zurück geschnitten werden.
Einer der Arbeiter hat es mir so erklärt:
„Wir lassen nur ein oder
2 kleine Äste übrig(oder heißt es Augen?), damit die Kraft und
Energie der Pflanze sich dorthin konzentrieren kann. Alles
überflüssige wird abgeschnitten.“
Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal die
Weinernte erlebt. Die, in meiner Erinnerung, so karge und
beschnittene Weinstöcke, hingen nun voller süßer Weintrauben.Ein
tolles Bild.
Vielleicht ist es bei uns Menschen ja
ähnlich.
In manchen Jahreszeiten bleiben nur ein paar wenige Dinge
übrig, in die man Kraft geben kann. Manches muss weniger werden,
manches muss man loslassen, sich von manchen Vorstellungen
verabschieden. Das wird vielleicht erstmal ein bisschen schwerfallen,
auch weil es dann so karg und wenig erfolgversprechend aussieht.
Aber die Jahreszeit wird kommen in der
man erlebt, dass der Fokus auf das Wesentliche, letztendlich gut und
wichtig war: dann, wenn die fetten Früchte sichtbar werden!
Wie cool
wird das sein...